Schwingenlager

  • Hallo, bei der schönen GT500 klappert das Schwingenlager. Gibt es Möglichkeiten außerhalb der üblichen Bronzelager, z. B. Nadellager? Gruß, Albrecht

  • Moin, die GS Modelle haben Nadellager, aber um die einzubauen muss die Lageraufnahme der Schwinge aufgebohrt werden. Ordentliche Bronzebuchsen tun aber auch ihren Dienst. Gruss MArtin

  • Martin hat völlig recht, bei der 250 reichen gute Bronzelager allemal. Viel wichtiger sind die Stoßdämpfer.
    Es muss nicht nur die Schwinge aufgebohrt werden, sondern man bräuchte auch neue Innenhülsen. GTReiner hat Umbauten auf Nadellager gemacht, aber seine einteilige Innenhülse ist zu lang für 250/350, da für die 550/750.
    Aber die Kosten stehen bei der 250 in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Hallo,


    hatte letztens noch bei GTReiner für die 550 für Nadellager nachgefragt, da sagte er es würden eigentlich gar keine Nadellager mehr verbaut und hatte auch nur noch Bronzelager auf Lager, die aber allemal ausreichend sind und besser als die Kunstofflager sind

    Grüße
    Frank

  • Hi Together,


    egal was über Nadellager fabuliert wird... auf der Straße , für Normalpuffos, ist es rausgeschmissenes Geld das man lieber in den Tank füllt. Wer nicht fahrerisch auf Meisterschaftskurs unterwegs ist, so wette ich wird bei einer "Blindverkostung" den Unterschied nicht erkennen. Ungefähr 1 Miomal wichtiger ist es bei alten Rahmen die Lageranlagefläche zu überprüfen, welche erfahrungsgemäß in Richtung Fahrzeugheck V-Förmig um bis zu 2mm verschlissen sind. So kommen die Bronzebuchsenkragen seitlich - mal von Links betrachtet - nur von 6-9Uhr zur Anlage(Foto). Die Funktion der Schwingenbuchsenlagerachse und deren Einstellung wird auch sehr oft fahrlässig ignoriert. Denn auch hier kursieren die merkunwürdigsten Einstellmärchen.


    Meiner Philisophie nach, gehört der Rahmen möglichst spannungsfrei vermessen und remontiert, bevor man an der Schwinge "bastelt" ... im Idealfall wird das noch ohne den Motor gemacht (welcher danach selbstverständlich nur mit eingepassten Distanzen im 1/1o mm Bereich verbaut wird) , hier messe ich die Anlagefläche dann aus und beurteile auch die noch oder meist nicht mehr vorhandene Planparallelität der Anlageflächen zueinander(Foto). Diese wird mittels Spezialfräser wieder hergestellt und das "neue" Maß dann durch die Kragenstärke der Bronzebuchsen berücksichtig. Die nicht selten vorhandene Diskrepanz zwischen Anlagedurchmesser des Buchsenkragens und der Fläche im Rahmen habe ich schon durch einfügen von "Ringen" eleminiert(Foto).


    Das eigentliche Lagerrohr, welches durch den Lagergewindebolzen zwischen den Rahmen geklemmt wird, hat im Idealfall ein Längenplus von ~5/1oo mm, planparalell geschliffen, so das sich bei wiedermontage der Schwinge eben hier nur ein enges Seitenspiel im 1/1oo mm einstellt.


    Die Buchsenaufnahme in der Schwinge selber reibe ich auf und verklebe die Buchsen mit Loctite, dazu stecke ich aber auch das zukünftige Lagerrohr mit entsprechenden Distanzen und einer Gewindestange ein um die Konzentrität beider Buchsen zueinander zu gewähleisten.


    Den Schwingenlagergewindebolzen zieht man danach nicht so fest das sich das Lagerrohr in die Rahmenlagerunganlagefläche "stempelt" und die Schwinge damit wieder im Rahmen geklemmt wird. Hierzu "bohre" ich die viel zu weichen Dichtkappen auf damit diese sich nicht in die Einstellung "einmischen"!(Foto)


    Eine Abschmiermöglichkeit mittels Fettnippel sollte vorhanden und dann auch genutzt werden! Anderenfalls rüste ich sowas nach.(Foto)


    All das führt dazu, das Mopet quasi wie "ausgewechselt" wieder wie auf Schienen fährt ... so mancher der hier mit "Knicklenker" auftauchte kam von der Probefahrt begeistert zurück ...


    Gruß Heri




    PS.: Ohne die oben ausgeführten Maßnahmen, braucht man über Nadellagernachrüstung garnicht nachdenken, dazu kommt das die meist mitgelieferten Lagerhülsen mit ~50 HRC viel zu weich sind und sich die ersten Schäden schon beim einmaligen abstellen der Maschine auf dem Seitenständer einstellen, wenn das Fahrzeuggewicht sozusagen im ungünstigsten Falle auf nur 4 Nadeln lastet. Findet sich übrigens unter dem Begriff "Eierschaleneffekt"!

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    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Hallo,


    das muss ich erstmal verdauen. Ich bin noch in der Mitte der Straße geblieben und werde mich am Wochenende der Sache annehmen und berichten. Erstmal herzlichen Dank!


    Gruß, Albrecht

  • hmmm, so richtig interessieren meine Ausführungen dazu wohl eher keinen. Schade, dachte schon ich könne eure Aufmerksamkeit mal auf die „Lendenwirbel“ eurer Mopeten stoßen ...


    Gruß Heri

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  • :-)) ich denk eher das Oma und Opa halt etwas länger brauchen :-)
    Nee, Spaß :-)
    Also mir gefällt was du so treibst, schöne Arbeit.
    Was machst du sonst noch so, bekomme hier und da mal mit das du zb. Vergaser instand setzen tust, denk aber du hast da bestimmt noch mehr Maschinen und Fähigkeiten :-)