Übermässiger Oelverbrauch GT 550K

  • Hallo zusammen Meine Winterarbeit ist fertiggestellt, die GT 550K ist geprüft und als Veteran zugelassen. Also erst in 6 Jahren wieder auf die Motorfahrzeugkontrolle. Sie läuft gut, zieht toll durch, hat ein konstantes Standgas, aber qualmt beim starken Beschleunigen stark. Bevor ich mich an die Kurbelwellen-Revision mache, will erst alle auch noch möglichen Ursachen der starken Qualmerei ausschliessen. Getriebeölstand habe ich überprüft, der stimmt. Wenn die Maschine einige Tage steht, habe ich kein absinken des Ölstandes im Öltank. Das lässt mich vermuten, dass die Öldosierventile funktionieren. Trotzdem die Qualmerei. Heute habe den Ölverbrauch genau gemessen. Für eine Fahrt über 65km, mit verhaltener Fahrweise, verbrennt die GT genau 2.9dl Öl. Das wär ja für 650km Fahrt 2.9L. Auf den Fotos sieht man auch die Auspuffenden. Die sind komplett nass und es bildet sich eine Ölpfutze. Die Pumpe ich richtig eingestellt, die Markierung des Hebels steht ca. 0.5mm unterhalb der Festmarkierung. Die Kennzeichnung im Schieber oben an der Kontrollöffnung. Die Ölpumpe scheint mir die Richtige zu sein, Hebelmarkierung 340. Mich irritiert die zu grosse Förderleistung der Pumpe. Danke für eure Hilfe. Gruss aus der Schweiz HansruediGT 550K.jpgGT 550K Auspuff re.jpgGT 550K Auspuff li.jpgGT 550 Oeltank.jpg

  • Hallo Hansruedi...ich vermute stark, dass die Ölpumpenbetätigungswelle um 180° verdreht eingebaut ist.
    Die Folge ist, dass bei niedrigen Drehzahlen die Maximalfördermenge durchläuft und bei hohen Drehzahlen nur noch minimal gefördert wird.
    Also Vorsicht...keine Vollgasfahrten, also nicht rasen...


    In diesem Fred ist es beschrieben...ich hatte 2012 dasselbe Problem mit der GT550M...

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    Gruß Klaus

  • Klaus, herzlichen dank für deine Unterstützung.
    Dein Beschrieb im Fred hilft mir weiter.
    Werde berichten, wenn ich so weit bin.
    Gruss
    Hansruedi

  • ...also, wenn ich es noch richtig im Kopf habe, dann schraubst du die Sechskantmutter zur Befestigung des Hebelarms ab, entnimmst auch die Spannfeder....
    Dann drehst die Achse vorsichtig um 180° Grad und machst Feder und Mutter wieder drauf, dann müsste die Pumpe wieder normal fördern....
    Ich bin mir leider nicht mehr sicher, ob man zum Drehen der Achse den Motor mittels Kickstarter bewegen muss, um die Hebelachse überhaupt weiterdrehen zu können....probiers mal aus, vor 9 Jahren hatte ich auch keine nähere/bessere Beschreibung...


    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

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    Gruß Klaus

  • Ja, versuche ich so. Die kleine Welle mit Gewindestange, wo der Hebel draufsitzt, hat ja beide Seiten abgeflacht.
    Bei 180 Grad Drehung kann der Hebel wieder aufgesetzt werden.
    Das mit dem gleichzeitigen drücken des Kickstarters versuche ich.

  • Hansruedi...versteh mich richtig, ich weiß nicht, ob das wirklich notwendig ist...evtl. geht es ja ganz einfach...musst halt Fingerspitzengefühl walten lassen...


    Ich hab das mit dem Kickstarter anders gemeint...vielleicht muss man den Ölpumpenantrieb vorwärts bewegen, um an der Ölpumpe ne Position zu erreichen, wo die Achse problemlos verdreht werden kann...vielleicht geht das ja auch grundsätzlich immer???


    Ehrlich gesagt, habe ich bei der mechanischen Funktion der Ölpumpe deutliche Wissenslücken...


    :D :D :D

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    Gruß Klaus

  • Die Achse kann so bewegt werden. Ist ein altbekanntes Thema, passiert immer mal wieder :-) Gruss Martin

  • Danke Martin...bei nur einem Moped und einem solchen Fall fehlt einem schon die Erfahrung....


    Kommt das eigentlich auch bei der GT250 vor, also das mit einer verdrehten Achse???

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    Gruß Klaus

  • Hansruedi, Du schreibst, dass Du den Ölpumpenhebel 0.5mm unterhalb der Markierung einreguliert hast. Ich habe keine Ahnung von der GT550, aber eventuell hast Du auch nur die Ölpumpe nach wie vor zu fett stehen. Das mit der um 180° verdreht eingebauten Achse kann in der Tat sein. Andererseits: wurde die Ölpumpe schon mal geöffnet? Die Förderleistung der Ölpumpe bei Stand- und Vollgas kannst Du im eingebauten Zustand testen. Damit hättest Du auf jeden Fall Gewissheit, ob die Achse korrekt sitzt. Und, ja, bei der 250er kann man die Achse auch verkehrt herum einbauen.


    Meine Erfahrungen mit der 250er sind folgende: Früher (90er Jahre) bin ich mineralisches 2T-Öl Castrol TT gefahren. Damit war die Ölpumpeneinstellung nach den werksseitigen Markierungen perfekt. Heute fahre ich teilynthetisches Öl Castrol Power1, das viel niedrigviskoser ist als das frühere Öl. Mit "normaler" Ölpumpeneinstellung qualmt der Motor stark und der Ölverbrauch ist hoch. Ergo muss man die Ölpumpe deutlich marger stellen. Stärker als die von Dir erwähnten 0.5mm. Ich hab mich letztlich über Verbrauchsmessungen bzw. -schätzungen und Beobachtungen von Kollegen, die hinter mir gefahren sind (Qualmt das Ding noch beim ordentlich Gasgeben?) an eine Einstellung herangetastet.


    Es hilft Dir vielleicht weiter, wenn Dir einer der GT550-Fahrer mal seine Ölpumpeneinstellung durchgibt zusammen mit der Info, was für ein Öl er fährt. Wie geschrieben, meine Erfahrungen kommen nur von der 250er.


    Viel Erfolg!

  • Hansruedi, Du schreibst, dass Du den Ölpumpenhebel 0.5mm unterhalb der Markierung einreguliert hast. Ich habe keine Ahnung von der GT550, aber eventuell hast Du auch nur die Ölpumpe nach wie vor zu fett stehen.

    Moin Chris...wenn man am Vergaser am Kontrollfenster die Übereinstimmung, also Makierung am Schieber am oberen Rand des Kontrollfensters hat und dann aber im Bereich der Ölpumpenmakierung drunter bleibt, dann ist die Einstellung def. magerer, was die Zweitaktölzufuhr angeht...



    Das mit der um 180° verdreht eingebauten Achse kann in der Tat sein. Andererseits: wurde die Ölpumpe schon mal geöffnet? Die Förderleistung der Ölpumpe bei Stand- und Vollgas kannst Du im eingebauten Zustand testen. Damit hättest Du auf jeden Fall Gewissheit, ob die Achse korrekt sitzt.
    Viel Erfolg!

    ...bei den Werten, die Hansruedi da angibt,



    Für eine Fahrt über 65km, mit verhaltener Fahrweise,verbrennt die GT genau 2.9dl Öl. Das wär ja für 650km Fahrt 2.9L.

    ...gibt es nur eine Erklärung, die Achse muss verdreht sein, so viel kann über den Hebelarm gar nicht reguliert werden...
    Wobei...2.9dl....hmmmmh....dl ist bei uns in D ja nicht mehr im Sprachgebrauch vorhanden...sind aber 0,29 l auf 65 km, also wäre der Öltank bei ca. 1,2 l Gesamtinhalt nach ca. 270 km leer...
    Außerdem läuft ihm ja der Sabber förmlich aus den Püffen....


    :D :D :D


    Meine Originalölpumpe, allerdings der nächsten Generation, Hebelarm mit Nr. 341, ist exakt auf der Strichmarkierung....Vergaserkontrollfenster Gaszug-/-schieberstellung nach Vorgaben und so verbraucht meine GT550M mit Gusszylindern auf 2300 - 2400 km exakt 1 l vollsynthetisches Zweitaktöl....Spritverbrauch liegt bei knapp unter 6l...

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    Gruß Klaus

  • Danke euch Allen für die Kommentare und Hilfestellungen.


    Was ich gestern Abend noch gemacht habe:
    Die Welle um 180 Grad gedreht, ging ganz leicht, ohne Widerstand.
    Strichmarkierung neu justiert und auf Schiebemarkierung ganz Oben in der Kontrollöffnung eingestellt.
    Denn Kickstarter einige Male durchgetreten und gestartet.


    Was mir sofort aufgefallen ist, Auspuffe noch kalt, bei kurzen Gasstössen kein Qualm.
    Da hat sie vorher schon gebläut.
    Und wie Klaus richtig vermutet, der Sabber ist vorher hinten nur so rausgesprudelt.
    Und dann leider nur eine kurze Runde von ca. 10-12 km.
    Die Qualmentwicklung war definitiv kleiner. Ich vermute, das jetzt das Öl im den Auspuffen verbrennt.
    Der Ölverbrauch an den prov. Markierungen am Tank war fast nicht messbar.


    Ich bin auf der richtigen Spur, es deckt sich alles mit euren Erfahrungen.
    Am kommenden Wochenende "kippe" ich das Öl aus den Auspuffen und ersetzte die Dämmwolle.
    Bis jetzt bin ich mineralisches 2-Takzöl getahren, wechsle aber auf teil- oder vollsyntetisch.
    Das Wettervorschau bei uns ist gut, einer längeren Fahrt steht nichts im Wege.


    Klaus, noch eine Anmerkung zu den dl.
    Die sind bei uns immer noch gebräuchlich, wenn ich in der Beiz ein Getränk bestelle, dann mit der dl Angabe.
    Das heisst dann z.B.: " Ein zwei Dezi Mineral, bitte"
    Wir sind da halt immer noch ein wenig konservativ, aber das wisst Ihr im grossen Kanton ja.


    Melde mich, wenn ich rauchfrei bin.
    Gruss
    Hansruedi

  • Ich liebe eigentlich solche alten Bezeichnungen und Deziliter kenn ich auch aus Österreich...in Tirol wird auch noch ab und an gedezilitert :D


    Zurück zu den Mopeds...Hansruedi, auch wenn du die Püffe leerlaufen lässt, wird bei Fahrten auf der Autobahn...fährst halt notfalls kurz in den großen Kanton :D also bei hoher Last die 550er wie ne Dampflock qualmen.
    War bei meiner auch so...erst nach ca. 50 - 100 km "Volllast" wird das Räuchern nachlassen.
    Wenn du mit teilsynthetischem oder vollsynthetischem Öl fährst, kannst du ruhig die Ölzufuhr etwas drosseln, also den Ölpumpenzug so einstellen, dass die Markierung am Hebelarm ca. 1 mm unter der Gehäusemarkierung an der Pumpe steht...
    Die Ölpumpe mit der Nummer 340 der Modelle J,K und L ist noch so fett von der Fördermenge her, dass du bei Originaleinstellung mit 1 l Zweitaktöl auf ca. 800 - 1000 km rechnen musst.


    Die Pumpe 341 für die M, A, und B-Modelle wurde da erheblich magerer konzipiert.


    Es gibt Dokumentationen, die aussagen, dass die durchschnittliche Förderleistung der Ölpumpe stark reduziert wurde / Ölpumpeneinstellung konnte extrem mager vorgenommen werden (durchschnittliche Ölbeimischung 0,8 %)


    Das entspricht auch ungefähr der Zweitaktölreichweite meiner GT550M von 1 l auf 2300 - 2400 km...bei unter 6l Spritverbrauch auf 100 km.


    Wenn man da das durchschnittliche Gemisch ausrechnet, dann wird man blass und denkt...eigentlich müsste der Motor längst hinüber sein...

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    Gruß Klaus

  • Das wird noch ein Spiessrutenlauf, bis der Qualm aufhört.
    Böse Blicke der ach so schuldfreien Autofahrer. An die radfahrer darf ich nicht denken.
    Könnte ja die Auspuffreinigung in der Nacht machen.
    Was solls, da muss ich jetzt durch.

  • Fahr doch parallel zur alten, historischen Dampfbahn Bern, die müsste doch in deiner Wohnortnähe irgendwo unterwegs sein, da fällst du nicht so auf...


    :D :D :D

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  • ...genau so hab ich mir das vorgestellt...wenn du da mit deiner 550er voraus fährst, fällt der Zweitaktqualm überhaupt nicht auf...


    :thumbsup: :thumbsup:

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  • Viel Öl trägt zur Sicherheit bei, da fährt garantiert kein Autofahrer mehr dicht auf, die halten einen Riesenabstand ;)

    GT380A

  • Ich habs gemacht, am helllichtigen Tag, ohne Dampflok und ohne Nebel.
    Mein Glückstag, mit eurer Unterstützung und den wichtigen Hinweisen hats geklappt.
    Heute bin ich 240 km gefahren, am Schluss fast qualmfrei.
    Gebraucht hat die GT genau 2.3 dl, sorry, 0.23l Oel für diese Distanz.
    Das sind für 100 Fahrkilometer knapp 0.1l.
    Verbrauch ca. 7.50l/100km
    Bei durchschnittlicher Fahrweise, einige Male auch ein bisschen mehr.
    Und zum Dessert noch 30km Autobahn.
    Merci viumau Hansruedi


    IMG_1507.jpg

  • Hallo Hansruedi...toll, 2.3 dl auf 240 km....das sind ja völlig andere Werte als vorher....


    Und deinen Gruß "Merci viumau" findet man sogar auf Google...ich bin sprachlos!


    Jedenfalls für dich und deine GT :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

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