Zündaussetzer beim Büffel

  • So, ich habe mich endlich mal wieder mit dem Vergaser beschäftigt und die Düsen getauscht. Eigentlich war ich mit der Laufkultur des Motors soweit zufrieden, bin ja immerhin so über 20.000 km gefahren. Was mich gestört hat war der Spritverbrauch, den ich vom andern Büffel irgendwie variabler kannte. Da waren Verbräuche von irgendwas über 7 und auch mal 10+ Liter drin. Bei diesem Büffel ging der Verbrauch, egal wie ich gefahren bin, nie unter 8,8, aber auch nie über 11 Liter. Es ist also eigentlich eher ein Jugend forscht Projekt.
    Ich habe gestern Abend nur 80 km gefahren und ich bin immer sehr zweifelhaft, was die Beobachtungen angeht, weil man sich vorher natürlich nicht so drauf konzentriert hat. Aber ich meine folgendes beobachtet zu haben.
    - Motor läuft ähnlich gut wie vorher
    - vielleicht ist es mir vorher nicht aufgefallen, kann sein das der Motor jetzt in bestimmten Bereichen ein minimales Schieberuckeln hat, ist aber so minimal, das es auch erst durch die erhöhte Konzentration auf den Motorlauf auffällt.
    - ich meine der Motor läuft im Bereich um 100 km/h etwas kraftvoller, vorher lief der Motor im 5. Gang etwas zäh, bei 110 wurde es besser und bei 120 war es ok. Jetzt wirkt er schon ab 80 kräftiger und zieht irgendwie besser. War ja ein paar Jahre keinen Büffel gefahren, aber ich meine das kommt der drehzahlfauleren Fahrweise des anderen Büffels nahe. Mit der vorherigen Bedüsung musste ich irgendwie mehr schalten und das kam mir komisch vor, war mir aber auch nicht sicher ob die 140.000 km mit der GPZ 900 in den letzten Jahren mein Gefühl da etwas beeinflusst hatten. Damit fahre ich los, schalte in den 6. Gang hoch und erst wieder runter, wenn ich anhalten muss und bin gefühlt trotzdem zügiger unterwegs als mit dem Büffel. Wobei die gespeicherte Durchschnttsgeschwindigkeit über das Jahr des Fahrradtachos genau das Gegenteil sagt. Demnach ist die Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem Büffel höher als mit der GPZ, soviel zum Gefühl.


    Zum Schwimmerstang: den habe ich bei 23 mm + Dichtung gelassen. Hab die Schwimmerkammern abgebaut und da war das Spritniveau ca. 7 mm unter Dichtfläche, d.h bei 27 mm - Dichtung müsste er noch tiefer sein. Bei der 900R ist der Stand auf Dichtungsniveau +- 1 mm. Oder hab ich da einen Gedankenfehler? Der Schwimmerstand beim andern Büffel ist übrigens identisch, so fahre ich wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten. Auch ist mir aufgefallen, manchmal lese ich ja auch nach, dass im Bucheli der Schwimmerstand mit 27 mm und ein paar Seiten später mit 25,8 mm angegeben wird, so wie ich es verstehe ohne Dichtung.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Schwimmerstand wird von Suzuki mit 27,6mm +/-1mm angegeben ohne Dichtung. Bei J/K mit 27mm +/- 1mm aber ohne Angabe ob mit oder ohne Dichtung. Was aber nach meinem dafür halten entscheidend ist, ist wie zu messen ist. Suzuki sagt ganz klar "kipp den Vergaser um 10-30° aus der Vertikalen" d.h. halt den Vergaser, dass der Schwimmer hängt und kipp ihn dann, so dass der Schwimmer auf der Schwimmernadel gerade aufliegt, ohne den Stift reinzudrücken. Das sind dann besagte 10-30°. Wenn du auf dem Kopf gemessen hast, wie die Zeichnung im Bücheli suggeriert und dann den Weg den der Stift zurückgelegt hat, abziehst, dann wärst du ungefähr bei deinen 23mm. Was die 900 angeht anderer Vergaser, Düsennadel anders angeordnet etc., einfach nicht vergleichbar. Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Moin Mario, ja ist klar anderer Vergaser, aber mich hat halt gewundert, das die Schwimmerkammer beim Büffel so leer war. Hatte aber den Gedankenfehler, das der Schwimmer ja nicht mehr drin war. Bei der GPZ hatte ich mit Schlauch im eingebauten Zustand gemessen. Ist ja interessant, wie zu messen ist, das hatte ich noch nicht gehört. Aber bei 23 mm + 1,4 mm Dichtung, da bin ich ja auch schon bei 24,4 mm und im Buchelli gibt es ja noch einen zweiten Wert mit 25 irgendwas, davon bin ich dann ja nicht mehr soweit weg. Werde das aber mal im Buch kontrollieren, wie man zu dem 2. Wert kommt und im Original mal mit der Drehmessmethode den Schwimmerstand gegenprüfen.


    Neue Erkenntnisse nach einer 150 km Probefahrt habe ich auch:
    - Schieberuckeln ist definitiv da
    - Motor läuft ab 4.000 doch kräftiger und kommt dem anderen Büffel schon sehr nahe.
    (da beide Zylinder fast identisch gefräst sind hatte ich eine zu dicke Kopfdichtung in Verdacht, weil ich sie nicht gemessen hatte)
    - Spritverbrauch im Vergleich zur letzten Füllung = 20 km mehr, wobei ich dieses Mal sogar 20-25 km Autobahn mit ordentlich Gegenwind gefahren bin (Geschwindigkeit 120-160, da Gebot)


    Also Hauptdüsen scheinen OK, aber wusste ich ja schon vom anderen Büffel, nur diesmal hatte ich mir einen Pipercross Luftfilter gegönnt und dachte mir so "wenn da mehr Luft durchgeht, dann können vielleicht größere Düsen nicht schaden". Aber ist eigentlich wie bei K&N und anderen, Bedüsung braucht nicht geändert zu werden. K&N fahre ich bei den 4-Taktern und im Auto.


    Zum Schieberuckeln:
    - da werde ich wohl die 47,5 er Düsen wieder einbauen.
    Andere Frage, könnte ich eventuell auch durch höhersetzen der Düsennadel was erreichen?


    Kenne mich ja mit Vergaser eigentlich ganz gut aus, aaber was ich nicht weiß, was steuert welchen Drehzahlbereich.
    - die Leerlaufdüse hat ihren Haupteinfluss bis 3-4000 Umdr. je nach Motorrad - und danach?
    - die Hauptdüse ist im oberen Drehzahlbereich zuständig - und im unteren?
    - was die Düsennadel steuert, darüber weiß ich eigentlich am Wenigsten - kann man damit die Hauptdüse etwas nachkorrigieren, oder reichert sie in der Mitte mehr an?
    - achso und die Leerlaufgemischeinstellschraube, ist die wirklich nur für den Leerlauf zuständig - oder beeinflusst die auch höhere Drehzahlen?


    Kann mir jemand diese 4 Fragen mal beantworten.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Danke für die Grafik, das ist doch schon mal eine Aussage.
    Also da ich einen bearbeiteten Zylinder habe könnte ich eventuell durch höhersetzen der Düsennadel in der Drehzahlmitte noch Potential frei legen?
    Oder ist das eher Wunsch statt Wirklichkeit? Eigentlich zieht der Motor in der Mitte ganz ordentlich, aber vielleicht geht es ja noch besser.
    Ich will da auch nicht das Letzte rausholen, aber auch nichts verschenken, wenn es mit einfachen Mitteln zu ändern ist und die Düsennadeln höher setzen ist ja nun keine große Arbeit.


    Musste vorhin zum Kunden und hab es gleich als Probefahrt genutzt. Da ich ja faul bin hab ich mir überlegt, was beeinflusst den Leerlauf und da hab ich einfach, weil ich ja die Leerlaufdüsen eine Nr. kleiner gewählt habe, die LLGES eine 1/4 Umdrehung weiter raus, also fetter gestellt. Das Schieberuckeln ist so gut wie weg, wenn man sich drauf konzentriert ist da vielleicht bei bestimmten Drehzahlen ansatzweise noch was zu merken, aber das ist klagen auf sehr hohem Niveau, deshalb baue ich die Vergaser bestimmt nicht noch mal auseinander. Und ich könnte auch nicht sagen, ob es mit den 47,5er Düsen besser war. Ich hab dann auch noch mal mit 1/2 und einer 3/4 Umdrehung + versucht, also 2 und 2 1/4, da veränderte sich nichts mehr.


    Die neue Erkenntnis, auch die LLGES haben Einfluss auf das Schieberuckeln und im Umkehrschluss korrigieren sie die Leerlaufdüsen.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Moin!
    Grafiken wie die oben gezeigte zu den Einflußbereichen der verschiedenen Vergaserbauteile
    zeigen den Bereich der Gasschieberöffnung, in welchem die verschiedenen Düsen usw. wirken.
    Es geht dabei nicht um irgendeine Motordrehzahl!


    Siehe z.B. auch im Mikuni VM-Manual:
    VM-Manual (letzte Seite)


    bis dann


    Markus

  • @Markus - natürlich hast Du recht, aber irgendwie hängt die Gasschieberöffnung doch auch mit einer bestimmten Drehzahlen zusammen. Halb offen ist ungefähr halbe Drehzahl usw..
    Auf jeden Fall sind meine Fragen durch die Tabelle weitestgehend beantwortet.


    @Mario - das mit der 3/4tel Umdrehung hatte ich nicht mehr im Sinn und beim Nachlesen war ich wohl etwas flüchtig, hab aufgehört zu lesen als ich einen Wert entdeckt hatte. Außerdem hab ich die letzten Jahre zu viel GPZ geschraubt und da sind 2 1/2 Umdrehungen das Grundmaß, da kamen mir 1 1/2 schon extrem wenig vor. Gut das Du aufgepasst hast - Danke.


    Hab die Einstellung heute Abend natürlich gleich mal ausprobiert, ich hätte es nach dem Erfolg gestern nicht für möglich gehalten, aber bei Einstellungen von 7/8 bis 1 1/8 Umdrehungen läuft der Motor noch einen Tick besser. Ich habe das Gefühl dieses verspätete Einsetzen, sprich das eigentliche Thema dieses Threads, ist jetzt auch weg. Ich bin begeistert. Die Vergaser des blauen Büffels sind übrigens sehr ähnlich eingestellt, wie ich festgestellt habe. Ja ich hätte auch von selbst drauf kommen können, manchmal macht man sich das Leben unnötig schwer.
    Ach ja, der weiter oben genannte Verbrauch ist von der vorletzten zur letzten Tankfüllung von 9,68 L auf 7,82 L gesunken, also genau das, was ich erreichen wollte. Keine Ahnung, weshalb ich das nicht schon eher angegangen bin, wenn es so bleibt waren das über 600.-€ unnötige Spritkosten auf den letzten 20.000 km.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Moin!

    ... aber irgendwie hängt die Gasschieberöffnung doch auch mit einer bestimmten Drehzahlen zusammen. Halb offen ist ungefähr halbe Drehzahl usw..

    Das wäre, wenn überhaupt, ein persönlicher, Fahrgewohnheits bedingter Zusammenhang.


    Man kann, um nur ein Beispiel zu nennen, bei 1/8-1/4 Gasschieberöffnung im niedrigen Gang mit hoher Drehzahl fahren, je nach Motorgröße z.B. 4000-6000 U/min. Das wird man natürlich nicht lange machen, weil es nervt. Aber trotz der höheren Drehzahl ist hier für die Gemischbildung in erster Linie nur das Teillastsystem des Vergasers in Betrieb.


    Andererseits beim schnellen Gas aufreißen auf Vollgas beim schaltfaulen Beschleunigen aus niedriger Geschwindigkeit im hohen Gang, also niedriger Drehzahl, wirkt ab dem Moment der vollen Schieberöffnung zum überwiegenden Teil nur die Hauptdüse, auch wenn dann grade erst nur z.B. 3000 U/min anliegen.


    bis dann
    Markus

  • Man kann, um nur ein Beispiel zu nennen, bei 1/8-1/4 Gasschieberöffnung im niedrigen Gang mit hoher Drehzahl fahren, je nach Motorgröße z.B. 4000-6000 U/min.


    Vielleicht ist es theoretisch möglich, vielleicht muss der Motor auch für 16.000 Touren ausgelegt sein, aber beim Büffel der gerade mal etwas über 6.000 dreht?
    Ich werde es mal ausprobieren, aber in der Praxis beim Fahren und nicht im Leerlauf beim Hochdrehen, passt ungefähr die Gasstellung zur Drehzahl, egal in welchem
    Gang, ansonsten müsste ich mich doch sehr täuschen. Was allerdings stimmt, ist das im letzten Viertel der Gasgriffstellung meist gar nicht mehr so viel passiert, sprich
    der Schieber gibt den vollen Durchlass frei, aber die Drehzahl steigt unter Umständen nicht mehr an, der Verbrauch hingegen schon.


    Ich werde berichten, fahre ja morgen zum Castle-Run nach DK und habe dann unterwegs viel Zeit für Tests jeglicher Art.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Micha, das was du da beschreibst über das letzten Viertel im Gasgriff, habe ich hier schon ein paar mal zum besten gegeben. Das Problem liegt schlicht in der Tatsache, dass der Motor im Moment des Gas Aufmachens nicht genug Leistung bietet um zu beschleunigen und damit nicht mehr auf mehr Drehzahl kommt. Mach dir den Spass, wenn du im 5. an diesem Punkt bist, ich vermute du bist dann ungefähr bei 5000+ und geh einen Gang runter. Da hast du dann ca 1000 u/min mehr, kannst aber schön mit dem Gas spielen, der dreht dann locker nach oben weg. oder grundsätzlich kürzer übersetzen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Mario, der Büffel fährt schon gut so wie er fährt und hat auch bei 5.000 im 5. noch Reserve, ist halt nicht mehr so ganz original, mir reicht das jedenfalls. Das ich schalten muss, wenn ich doch mal mehr Leistung brauche ist klar, kommt aber selten vor und das der Büffel, oder besser jeder 2-Takter bei höherer Drehzahl verbrauchsärmer fährt, wenn man denn nicht Vollgas fährt, ist auch klar. Das sind dann die Spülverluste, die halt in der kürze der Zeit, geringer ausfallen.
    Aber grundsätzlich ist es doch so, dass das letzte bisschen Gas eben nicht mehr viel bringt, außer Mehrverbrauch. Bei meinem Auto mit Einspritzung ist das genau so, die Endgeschwindigkeit quält sich vielleicht noch um 15-20 km/h hoch und der Verbrauch dagegen um 5 Liter. Es gibt immer einem Punkt wo ein Fahrzeug schnell und effektiv unterwegs ist und diesen Punkt merkt man in Fuß und Hand, einfach Vollgas fahren und Gas wegnehmen, ab einem Punkt wird die Geschwindigkeit kaum geringer, aber man hat schon jede Menge Gas weggenommen.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Verbinde mal die Vergaser untereinander , wirkt sich auch auf den Leerlauf und auch auf das Schiebegeruckel aus. Einfach mit einem Schlauch und so Kunststoffwinkel aus dem Baumarkt. Drosselklappe (Dichtringe) dicht ?


    Ich hab mehrere Vergaseranlagen, alle etwas anders. Was ich aber festgestellt hab, egal ob ich 45 lld und original Luftkorrektur oder 42 und 0,8 Luft... fahre, in verbindung mit recht großen HD 112/115 schiebernadel 1 und 3 ein Clip magerer rennt der Büffel bei der längsten original Übersetzung (16/40 glaub ich )auf der Geraden bis 7000, mit der original Bedüsung und gleiche Strecke ist oft bei (165) 5500 schluss. Ich habe aber auch eine programmierbare Zündanlage, also nicht ganz original. In den kleinen Gängen lässt er sich nicht so leicht wie mit der kleinen Bedüsung in den roten Bereich drehen zieht aber ganz anders durch. Der Verbrauch geht dabei auch nicht über 8 Liter.Anders wie beim original merkt man den unterschied der Nadel Clipstellung sehr extrem. Schwimmerstand original. Ich hatte diese Bedüsung auch mal mit der original Zündanlage eingebaut, hatte damals überhaupt nicht funktioniert, möglich das die etwas spätere zündverstellung damit zu tun hat.

  • Ja, war mit der original Anlage. Hab auch eine JL, das ist natürlich eine ganz andere Sache. Die hab ich auf der originalen GT auch mal zum testen montiert und grob abgedüst. Bin nur zwei drei Tage damit gefahren. Beim Zurückbau auf die original Anlage ist mir dann erst aufgefallen das die eine ganze Ecke schneller war als mit der original Bedüsung. Da war noch die Bedüsung von der JL verbaut . Mit der Bedüsung und original Clipstellung an der Nadel fährt das beinahe wie original, ein clip magerer an 1 und 3 hat sich dann sehr direkt angefühlt, merkt man auch schon im stand beim Gas aufziehen, nicht mehr so träge. Im letzten Gang hat sie vorher auch nie so weit ausgedreht. Da ich abgesehen von der Zündverstellung nicht,s geändert hab wird das wohl der Grund dafür sein.

  • So, die letzte Ausfahrt mit Kollegen die sich doch sehr an die Geschwindigkeiten halten, hab ich auf 152 km genau 10 Liter in den Tank bekommen.
    Da ich ja mehrere Vergaser hab die auch unterschiedlich abgestimmt sind bin ich mir sicher das hoher Spritverbrauch bei der GT nur durch zu fette Einstellung im Leerlauf und der ersten Gasannahme kommt. Ich fahre überall größere HD,s und das wirkt sich beim normalen fahren so gut wie nicht aus. Bei viel Vollgasstrecken wird man das bestimmt merken,halt im direkten Vergleich mit der original Bedüsung, sonst aber nicht.

  • Ich bin etwas anderer Meinung. Meiner Meinung nach liegt es eher am Fahrer, sprich an seiner Art zu fahren. Der Büffel sollte wie alle 2T unter Zug gefahren werden, leider verleitet der Büffel durch seine Charakteristik zum untertourigen Fahren, sprich früh in die hohen Gänge und Drehzahlen vermeiden. Wir waren vor Jahren mit 4 Büffeln in Italien, alle unterschiedlich abgestimmt, übersetzt und auch getunt. Auf dem Rückweg, gleicher Speed, alle im 5. nur ich im 4. Ergebnis ich ca. 1L weniger Verbrauch. Und wir reden von Fahrer, die den Büffel wirklich in und auswendig kannten und fahrerisch definitiv keine Nasenbohrer waren. Vom Können war ich mit Sicherheit der schlechteste Fahrer. Mein Büffel ist original, mit einer Boyer Zündung. Einzig auf dem mittleren Zylinder, fahr ich auch eine 112 HD. Regulierschraube auf 1 1/5 Umdrehungen statt der vorgeschriebenen 3/4.
    Verbinder zwischen den Vergasern waren schon vor 20 Jahren in Mode. Udo Helmig hat sie damals produziert. Haben bei mir nur bedingt gewirkt. Aber da ist jeder Büffel anders.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Ich hab meine in der Nähe von Stuttgart gekauft, bin damit auch gleich heim gefahren, also nicht auf dem Hänger.Der Tank hat gerade so gereicht, waren grob 160 km. Da war ein größerer Teil Autobahn auch dabei. Zuhause hab ich die auf Landstraße anfangs nicht unter, aber auch nicht über 10 Liter fahren können. Ich hab,s damals probiert, der Verbrauch war bei Schleichfahrt genau so hoch wie beim schnellen fahren, also immer über 120, eher so 140, gleicher Spritverbrauch wie wenn ich mit max 100 fahre. Das deckt sich eigentlich mit deinen Beobachtungen zu 100%. Denk mal drüber nach, warum vermeidest du niedrige Drehzahlen. Die Spülverluste sind höher, ist klar,aber doch nicht so groß das teilweise mehr als 3 Liter verschwinden können.Man merkt auch immer im großen Gang , wenn man im Ort bei wenig Drehzahl leicht die Drosselklappe öffnet wie sich der Motor schüttelt. Das ist ganz klar überfetten, dachte damals aber auch nicht das der enorme Spritverbrauch daran liegt. Es fängt eigentlich damit an das die GT Schieberuckeln und einen sehr unkonstanten Leerlauf hat und man versucht das in den Griff zu bekommen. Das geht aber auch nur mit anreichern. Für den Leerlauf dreht man schon mal die Gemischschraube auf, wirkt sich unglaublich auf den Spritverbrauch aus, hätte ich vorher auch nicht im Ansatz geglaubt. Der Grund , für das extreme Geruckel und den Leerlauf war bei mir rein die Nebenluft an der Drosselklappenwelle. Teste mal mit Bremsenreiniger. Schön warm fahren und die Vergaser auf jeder Seite mal ordentlich im Leerlauf absprühen, nicht nur so ein kleiner Spritzer in die Richtung. Meine ist beim Absprühen sogar regelrecht abgesoffen, und das bei allen drei Vergaseranlagen. Wenn das mal dicht ist läuft die auch bei 3/4 aufgedrehte Gemischschraube und auch ohne die 0,8 er korrektur ohne das Geruckel und sehr rund und konstant im Leerlauf. Dann, die Schwimmerstände und die Schwimmer überprüfen, sind die Schwimmerstände zu hoch geht der Verbrauch hoch ,gerade im unteren Bereich , genau wie bei undichten Schwimmern, hatte ich bei jeder vergaseranlage. Dann hatte ich noch Vergaserüberholsätze aus dem Zubehör, da waren Nadeln dabei die ca 2/100 stel an dem ersten geraden Teil dünner waren als die originalen. Nur diese Nadeln getauscht zu den originalen haben beim gemütlichen bummeln den Verbrauch von ca 7,3 auf 6,5 runter geschraubt. Das sind viele Kleinigkeiten , die sich bei keinem anderen Motorrad so extrem bemerkbar machen wie bei der GT. Was auch ganz extrem auffällt, ist das sie beinahe nie qualmt, war vorher die reinste Katastrophe, bei jeder noch so kleinen Ortsdurchfahrt hat die so gequalmt das es echt kein Spaß mehr gemacht hat. Auch hab ich die GT deshalb viel zu oft geprügelt um sie wieder frei zu fahren, hat aber nichts genutzt, das Gequalme war nicht lange später wieder da. Die hat es sogar geschafft auf der Autobahn bei konstant 120 so zuzulaufen das sie beim Aufziehen mindestens die nächsten 10 km bei Vollgas alles zugenebelt hat. Momentan kann ich sehr zügig fahren,oder auch im 5ten durch den Ort zuckeln ohne das die zu läuft oder das saufen anfängt.

  • Ja die GT ist schon sehr sensibel, auch auf minimale Änderungen, aber der Fahrer ist es noch mehr. Seit ich angefangen habe die Vergaserbedüsung zu ändern, werde ich täglich sensibler
    und mir fallen schon kleinste Unregelmäßigkeiten auf, bzw. stören mich. Hätte ich das bloß gelassen, denn der Motor lief seidenweich OHNE das geringste Schieberuckeln. Jetzt ist der
    Verbrauch unter 8 Liter, also gute 2 Liter weniger, der Motor kommt mir kräftiger vor, zieht im 5. Gang ab geringerer Drehzahl, aber in bestimmten Drehzahlbereichen entsteht jetzt das
    Schieberuckeln. Wobei es eigentlich sehr gering ist und ich nicht unbedingt weiß ob es sogar Einbildung ist, weil man im Schubbetrieb einzelnen Zündungen hört, aber je länger ich mich
    damit beschäftige desto mehr fällt es mir auf.
    Hab sogar schon mit der Schlauchmethode die Unterdruckanschlüsse verbunden, ich würde sagen bringt keine Besserung. LLEGS 3/4+ Umdr. eher schlechter, bei 2+ Umdr. eher besser.
    Hab daraufhin mal 3 Vergaseranlagen aus dem Lager gegen geprüft, die niedrigste Einstellung war etwas über 1 Umdr., die meisten waren jedoch zwischen 1,5 bis 2,5 Umdr. und
    warum soll jemand an den Vergasern nach dem Ausbau rumgedreht haben. Also wird eine Einstellung ab 1,5 + wohl die bessere Einstellung sein.
    Da die Maschine ja vor der Umbedüsung gut lief neige ich dazu, das es wohl mit der Reduzierung der Leerlaufdüsen von 47,5 auf 45 zu tun haben könnte. An den Hauptdüsen kann es ja
    eher weniger liegen und mehr habe ich ja nicht verändert. Auch Undichtigkeiten an den Drosselklappen entstehen ja nicht beim Umbedüsen. Ich gehe davon aus, dass es mit meinen
    Veränderungen zu tun hat.
    Eine Idee möchte ich aber noch probieren, denn ein Vergaser reagiert auf die Einstellung der LLGES deutlich geringer als die anderen beiden. Hat da jemand einen Tipp, ohne den Vergaser
    komplett zu zerlegen? Das war bestimmt auch schon vorher, aber ich hab es ja nicht geprüft. Dreck war in den Vergasern nicht drin, die Schwimmerkammern waren schon extrem sauber und das nach 20.000 km.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • So wie du das beschreibst war das bei mir kein Stück anders . Jeder erklärt das beim Schreiben halt etwas anders. Generell kann man das Schieberuckeln immer mit viel Benzin beseitigen, funktioniert auch bei jedem Crosser so,immer. Das die Gemischschraube so weit auf muss (war bei mir genau das gleiche) liegt an Nebenluft , bin ich mir sicher. Vorher wäre meine bei 3/4 und 45 oder 42,5 LLD sofort ausgegangen. Du gleichst das mit fettem Leerrlaufgemisch aus, beim abtouren reichert die dann noch stärker an als im Leerlauf. Probier doch einfach mal aus was passiert wenn du Undichtigkeiten mit absprühen der Welle suchst. Du wirst dich wundern was da an Menge durchgezogen wird. ich hab das auch nicht gedacht das sich das so extrem bemerkbar macht, hätte mir einiges an Arbeit und Sprit sparen können. Jeweils am Vergaser beide Seiten gut absprühen. Die zieht sogar Nebenluft über das Gewinde der Gemischschraube. Deshalb reagiert die auch nicht bei jedem Vergaser gleich, da die Falschluft auch bei jedem Vergaser unterschiedlich ist. Auch habe ich beim einstellen festgestellt dass das (souriau) Unterdruck Signal an einem Vergaser bei niedrigem Standgas unter 1000 Umdrehungen (echte gemessene Drehzahl, nicht Drehzahlmesser) beinahe nicht mehr vorhanden war, was seit dem Abdichten komplett verschwunden ist.


    Wenn du Undichtigkeiten findest kannst du dir das abstimmen auch ersparen, du wirst das irgendwie ausgleichen können, zu 100% passt das aber nie, und wenn es nur das extreme Qualmen und oder hoher Spritverbrauch ist.

  • Du hast schon recht Hogger, zumal unsere Maschinen schon einige Jahre auf dem Buckel haben und nicht mehr den Toleranzen der Auslieferung entsprechen.
    Ein Punkt fehlt aber noch in der ganzen Überlegung, das Thema Schieberuckeln ist schließlich uralt und wurde schon zigmal auf Treffen durchgekaut.Weshalb ruckeln J/K Modelle weniger als die mit CV Vergaser. Grund hierfür soll in der Art und Weise derSchieberbetätigung liegen. Beim normalen Vergaser kann der Schieber von oszillierenden Schwingungen im Ansaugtrakt nur nach oben bewegt werden, während eine Abwärtsbewegung durch den Gaszug verhindert wird. Weiter ist er auch nicht auf ein Funktion ausgelegt, die auf Steuerung durch einen sich verändernden Unterdruck beruht. Anders beim CV, hier wird vom Fahrer nur eine Drosselklappe bewegt, die Bewegung des Schiebers erfolgt über Unterdruck. Wenn ich nun keine identischen Unterdrücke an den einzelnen Vergasern anliegen habe, zusätzlich noch Toleranzen in der Federstärke, dann habe in Verbindung mit den Luftschwingungen, hier wär jetzt ein Membraneinlass hilfreich, unterschiedliche Verhalten der einzelnen Schieber. Erschwerend kommt hinzu, dass solch System bei niedrgen Drehzahlen für diese Effekte besonders empfänglich ist. Hier liegt auch der Grund, weshalb das Verbinden der Vergaser einen Effekt zeigt, der noch größer wird, wenn man darin einen Ausgleichbehälter integriert.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Die Schieber heben sich bei geschlossener Drosselklappe nicht, dafür ist der Ausschnitt unter dem Schieber viel zu groß. Bei Kostantfahrtruckeln, also bei zb 1/8 Gas , da wär evtl noch ein Problem mit dem Schieber. Beim normalen Schiebervergaser wird das anreichern unter anderem über den Schieberausschnitt geregelt. Der kann Vergaser kann auch falsch Luft über den Deckel ziehen, deshalb sind dort auch oft Gummikappen drüber.
    Probier einfach mal, ob und wieviel die da an Falschluft zieht, vielleicht ist deine ja auch dicht. Wissen tust du das aber erst nachdem du das getestet hast. Dauert ja auch nicht mal eine Minute und man kann das evtl. auch ausschließen .

  • Ich habe noch Vergaser , an der haben sich die Drosselklappen seitlich stark in,s Vergasergehäuse eingearbeitet , die bekommt man nicht mehr sauber eingestellt. Mit sehr fetter Einstellung geht,s gerade noch so, läuft damit aber einfach nicht mehr so sauber .Einlaufen tun die eigentlich alle, da die Wellen zu viel Seitenspiel haben. Es kommt halt immer darauf an wie stark die eingelaufen sind.