Kühlmittelverlust - wohin?

  • Hallo Leute, mein BIMOTA -Büffel hat ein kleines aber doch hartnäckiges Phänomen, er konsumiert laufend etwas Kühlflüssigkeit. Hier eine kurze Brschreibung der Fakten: Der Motor ist neu aufgebaut, mit ausschließlich Originaldichtungen. Zylinderkopf 1mm geplant, d.h. auch die Dichtfläche ist plan. Die originale Kopfdichtung eingebaut. Am Originalkühler habe ich den Tankdeckel rechts außen versetzt, und einen durchsichtigen Ausgleichsbehälter angeschlossen. Es wurde eine komplette neue Wasserpumpe verbaut. Der Kühlkreislauf ist entlüftet, der Kühler bis zum Deckel randvoll. Ich habe z.B. 100 ml im Ausgleichsbehälter bei kaltem Motor, dann starte ich und laß ihn warmlaufen. Soblad die Temperatur über 80 Grad gestiegen ist und das Thermostat offen ist, drückt es ganz langsam Kühlflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter, was ja aufgrund der Ausdehnung bei Erwärmung normal ist. Wenn ich allerdings den Motor hochdrehe, kommt mehr Kühlflüssigkeit in den Behälter. Nach längerem Betrieb des Motors, z.B. 30 Minuten Fahrt, ist der Flüssigkeitsstand im Behälter auf z.B 250 ml gestiegen ( von zuerst 100 ml). Wenn der Motor wieder auskühlt, saugt der entstehende Unterdruck im System bei Abkühlung dafür, daß Kühlmittel wieder aus dem Behälter in den Kühlkreislauf zurückgesaugt wird. Am nächsten Tag hab ich allerdings dann statt der 100 ml nur mehr 50 ml im Behälter. Wo sind die restlichen 50 ml hingekommen? I h hab keinen sichtbaren Kühlmittelverlust. Auffällig ist, dap an der Oberfläche des Kühlmittels im Ausgleichsbehälter eine 1-2 mm dicke braune Schicht schwimmt, vermutlich Öl. Ich hab einen Drucktest meines Kühlsystems gemacht, leider dichtet der Kühlerdeckel dieses Drucktesters nicht 100% und hab ich dort Druckverlust, sodaß dieser Test nichts aussagt. Welche Möglichkeiten gibt es, daß Kühlmittel verlorengeht bzw. Öl ins Kühlmittel gelangt? Im Getriebeöl hab ich Kein Kühlmittel feststellen können. - Zylinderkopfdichtung: Kompression ist bei allen 3 Zylindern gleich hoch. Bei einer Undichtigkeit vom Zylinderkopf in den Wasserkreislauf könnte es bei Betrieb unverbranntes Zweitaktöl ins Kühlmittel drücken, sobald der Motor steht könnte Kühlmittel in den Zylinder austreten. Das müßte dann aber mit der Zeit immer mehr werden, d.h. der Pegel im Kühler müßte nach längerer Standzeit absinken. Sobald der Motor aber voll abgekühlt ist, sinkt weder der Pegel im Kühler selbst oder im Ausgleichsbehälte weiter ab - Fußdichtung. Dann müßte ja bei SRIS Ventilen im Kurbelgehäuse Kühlmittel ausfliessen wenn ich diese entferne. Hab ich gestern gemacht, es kam nur etwas dünnes schwarz/ braunes Öl raus. - Wasserpumpe? Da wäre ja dann Kühlmittel im Getriebeöl, was ich bisher nicht feststellen konnte. bisher fahre i h einfach so, und fülle immer regelmäßig 100 ml Kühlmittel nach. Ist dieses Dichtmittel von Bar‘s Leak empfehlenswert, angeblich hat SUZUKI das ja ab Werk eingefüllt? Welche Tests kann ich zur Ursachenfindung noch machen?

  • Tja, diese schleichenden Kühlmittelverluste sind übel, nicht so leicht zu endecken halt!
    Ich habe auch schon mit Kühlerdicht gearbeitet, bei kleinen Leckagen hilft das! Tatsächlich gab Suzuki vor, nach der Montage der wasserführenden Teile mit der Befüllung zum "Golden Cruiser" auch etwas Dichtmittel zuzugeben.


    Du solltest dir eine funktionierende Kühlerpumpe besorgen, ich habe zuerst immer die Kopfdichtung in Verdacht, bei laufendem, heißen Motor verdampft die austretende Kühlflüssigkeit und ist nicht immer an Spuren zu entdecken, weil das ja auch in den Brennraum gehen kann und mit den Abgasen ausgestoßen wird. Wenn das nur sehr wenig ist fällt das bei einem Zweitakter natürlich nicht auf.


    Bei den Rennern setzte ich immer nach dem Zusammenbau die Pumpe mit 1bar Überdruck an, zur Kontrolle! Das ist schon mächtig viel, aber sicher ist sicher! Und wenn es Druckverlust gab, dann war es zu 95% immer die Kodi.


    Die Pumpe hilft übrigens nicht immer, bei meiner 750J hatte ich den Kühler, den ich einbauen wollte, vorher in einem Fachbetrieb prüfen lassen, mit Druckluft im Wasserbad. Der alte Meister dort meinte: "Jong, de is deech, döm kannste nähme!"


    Der gute Mann irrte, als der Motor das erste Mal warm lief tröpfelte es fröhlich aus dem Netz heraus, was war passiert? Die undichte Stelle, wohl an einer Überlappung gelegen, hatte sich durch den plötzlichen Überdruck geschlossen. Bei langsamen Erwärmen mit langsam steigendem Druck konnte das Kühlmittel durch,.....Abhilfe: Aral Kühlerdicht! Schon wieder "Schleichwerbung ;) ", es geht auch "Holts Radwell" o.Ä.!


    Das gleiche Phänomen hatte ich auch an meinem Dieselbenz, immer leichter Kühlmittelverlust, vielleicht ein paar ccm in der Woche, beim Aufpumpen blieb der Druck stundenlang wie angenagelt stehen, irgendwann hat sich die undichte Stelle im Kühler wohl schlagartig vergrößert und das Wasser liel deutlich heraus. Neuer Kühler, seither kein Wasserverlust mehr!


    Gruß


    Karl

  • Nebenbei bemerkt:


    Bei Kühlwasserarbeiten benutze ich seit geraumer Zeit die relativ günstig zu erwerbenden "MASKO" Universalsauger. Habe mehrere davon, und dadurch auch mehr als einen Schlauch.


    Wenn man diese als Wassersauger (Filter usw. entfernt) einrichtet und eben einen/den zweiten Schlauch auf die Ausströmdüse setzt, kann in Sekundenschnelle(!) das Kühlsystem nahezu restlos entleert werden: Kühlerdeckel öffnen und den "ersten Schluck" absaugen, dann Zualaufschlauch abschellen und dann Saugschlauch dortherein und Druckschlauch in den, wieder mit Deckel versehenen Kühler, hier -> Kühlerschlauchanschluß.


    Ist der Sauger vorher sauber gewesen, ist das Kühlwasser selbstredend wieder/weiterverwendbar und hat auch nicht den Garagenboden versaut.


    Habe es so schon an mehreren Autos erfolgreich praktiziert ... am Mopet sollte es das auch tun ...


    Gruß Heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Moin Wolfgang,


    hui, ne kaputte Kopfdichtung damit reparieren? Die nehmen den Mund ganz schön voll.
    Man sollte bei den ganzen Dichtmitteln immer bedenken, dass die u.U., wenn es mal ganz schlecht läuft, auch das Kühlernetz dicht machen. Und das Zeugs ist mit nix vernünftig wieder auflösbar.


    Ich fahre jetzt schon seit Jahren mit nem geringen Kühlmittelverlust und habe eigentlich immer ein paar Tropfen unter dem Moped. Ich habe aber auch keinen Bock, deshalb wieder das halbe Moped zu zerlegen, nur damit es danach dann immer noch tropft. Alle paar tausend km mal was nachfüllen und gut ist es.


    Gruß
    Dirk

    Gruß

    Dirk



    Über 1000 Beiträge, alle weg :klo:
    Dann eben von vorne........scheiß drauf :D