Motorrevision GT 750 A

  • Hallo, bin gerade dabei meinen A-Büffel zu restaurieren. Genauer, den Motor zu revisionieren. Dabei sind mir aktuell zwei Dinge aufgefallen:

      • Die Muttern des Antriebsritzels und des Kupplungskorbes waren nach Flachklopfen des jeweiligen Sicherungsbleches quasi nur "handwarm" angezogen. Ich seh da zwar an und für sich kein Problem, aber ungewöhnlich wär das schon.
      • Am Motorgehäuse neben der Ölpumpe ist ein Stutzen (siehe Foto) von dem ich nicht weiss, wozu er gut ist. Erist mit einer Art Filz oder Zigarettenfilter verschlossen. Hat das seine Richtigkeit

      DSCF5669.jpg

    Danke für Eure Hilfe und viele Grüße Manfred

  • Hi Manfred...


    zu 1.) die Kupplungsmutter müsste lt. manual mit 400 - 550 kg cm = 40 - 54 Nm angezogen werden. Für die Ritzelmutter fand ich keine Angaben aber die Ritzelmutter bei der GT250 wird z. Bsp. mit 45 - 50 Nm angezogen und weniger wäre bei der GT750 sicher nicht OK!


    zu 2.) ....das ist die Motor-/Getriebegehäuseentlüftung...

  • Moin,
    ich ziehe die Ritzel- und Kupplungsmuttern immer mit ca. 70 Nm an, dazu etwas flüssige Schraubensicherung auf das Gewinde. Ich war früher auch gelegentlich mit lockeren Muttern konfrontiert.
    Das zweite ist die Getriebeentlüftung. Wenn dort Öl rauskommt ist entweder zu viel Getriebeöl drin oder ein KW Simmerring defekt, so dass Öl rausgedrückt wird. Manch einer hat dann einfach das Loch verschlossen!
    Also raus mit dem Fremdmaterial.
    Gruss Martin

  • Moin, ich ziehe die Ritzel- und Kupplungsmuttern immer mit ca. 70 Nm an, dazu etwas flüssige Schraubensicherung auf das Gewinde. Ich war früher auch gelegentlich mit lockeren Muttern konfrontiert. Das zweite ist die Getriebeentlüftung. Wenn dort Öl rauskommt ist entweder zu viel Getriebeöl drin oder ein KW Simmerring defekt, so dass Öl rausgedrückt wird. Manch einer hat dann einfach das Loch verschlossen! Also raus mit dem Fremdmaterial. Gruss Martin

    Ich hab einfach in den Deckel ein Loch gebohrt und einen Schlauch auf den Rohrstutzen gesteckt, dieser führt unter der Sitzbank in eine kleine Kunststoffflasche. Ich hatte damals einen undichten KW-Simmering. Inzwischen ist er dicht, nun habe ich über die Flasche eine Kontrolle, ob alles ok ist. Gruß Micha

  • Zum Anziehen der Ritzelmutter holt man sich den berühmten und alseitsbeliebten "BREMSRENTNER" aus der Nachbarschaft hinzu ... der stellt sein Gewicht auf den Bremshebel und du kannst die Mutter anziehen ...


    Viele Grüße und Erfolg ...


    Heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Moin,


    ich mache es seit 25 Jahren ohne Probleme auf die brutale Tour: Kupplungskern mit behandschuhter Hand festhalten und dann die Mutter mit dem Druckluft-Schlagschrauber anziehen. 6-7 mal schlagen lassen reicht vollkommen. Mehr nicht. Ich hatte weder jemals eine lockere noch eine überdrehte Mutter. Das funktioniert wunderbar. Bevor irgendwas überdreht kannst du es nicht mehr halten und fest sind die Muttern noch jedes Mal geworden.


    Ritzelmutter analog. Bei aufgelegter Kette nur die Massenträgheit des Hinterrades nutzen, nicht bremsen. Bestenfalls das Rad mit der freien Hand leicht festhalten. Hier etwas vorsichtiger anziehen wegen des unterbrochenen Gewindes auf der Welle. Obwohl da im Normalfall bei intaktem Gewinde auf der Welle eher die weiche Mutter nachgibt. Aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen.


    Ganz wichtig: Wirklich jedes mal ein neues Sicherungsblech benutzen und nicht mit einem Dorn umschlagen, sondern mit der Wasserpumpenzange sauber an die Mutter anlegen. Dann bekommt das Blech keine Risse, durch die es sich wieder lockern kann.


    Lösen genauso. Blech aufbiegen, Gang einlegen und dann den Druckluftschrauber rappeln lassen. Spart das Gewürge mit dem Gegenhalter.


    Gruß
    Dirk

  • Nun das Moment sollte schon mit nem Momentenschlüssel gemacht werden ... alles andere ist PFUSCH ... beim LÖSEN ...ja ... da kann man das schlagschraubend machen ...


    Gruß Heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

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  • Moin,


    na, dann kann mal mal sehen, dass auch Pfusch ein viertel Jahrhundert lang bestens funktionieren kann.


    :mahlzeit:
    Gruß
    Dirk

  • moin
    Ist ja professioneller Pfusch :keule:


    Ein Mechaniker kann auch gefühlvoll mit dem Schlagschrauber...


    Oder Gegenhalter nehmen


    Oder Gegenhalter aus ner alten Kupplstahlscheibe schweissen


    Oder oldschool Nen Lappen in die Verzahnung leiern und verknacken 8o


    Gruss olli

    Schall und Rauch

  • Gegenhalter hab ich auch, sogar original Suzuki ;.)
    Bin aber ehrlich. mach e es immer mit dem Schlagschrauber , zumindest die letzten 40 Jahre ;-)
    Lose Mutter oder schlechtes Gewinde hatte ich noch nie.
    Drehmomente gibt jeder Hersteller an und man soll sich auch dran halten bzw. wenn man sich nicht dran hält und etwas nicht richtig funktioniert oder kaputt geht muss man sich das selbst auf die Kappe schreiben. Der Hersteller kann dann nix für.
    Das ist reine Faulheit bei mir.
    Wenn ich so drüber nachdenke, beim öffnen nehme ich die Halter eigentlich immer, hmm :-)

  • Moin,


    danke für die Info.
    Schlagschrauber is nich. Dann muss ich halt a wenig improvisieren. Ist es eigentlich legitim für diese Zwecke , beim ausgebauten Motor die Kurbelwelle über eine Stange durch die Pleuelaugen zu blockieren, oder ist hierbei mit Schäden zu rechnen ?
    Interessant ist nur, dass ich mit der Kiste ca. 6000 km problemlos unterwegs war und die Sicherungsbleche von Ritzel und Kupplung profimäßig umgelegt waren. Un irgendwie hat sich nix gelockert, was ja eigentlich auch logisch ist, da die Mutter ja eigentlich nur das Spiel auf der Welle eliminieren soll, ansonsten aber eigentlich keine Kraft übertragen wird.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Es wird zwar zu 99 Prozenz kein Schaden nehmen, so etwas würde ich aber nie machen.
    Das gleiche gilt für diese Kolbenstopper, mag ich überhaupt nicht.
    Schlagschrauber sind nicht teuer, gibt auch recht gute elektro Schlagschrauber wenn man kein Kompressor hat.
    Den kann man auch öfter mal gut gebrauchen.
    So ein Kupplungshalter aus dem Zubehör bekommt man auch recht günstig.

  • Auf die Gefahr hin, dass ich mich der Grobschlosserei schuldig mache, es geht auch mit einem dicken Schraubendreher. Von links in eine der Nuten und abstützen gegen Kickerwelle. Funktioniert bei mir seit Jahrzehnten.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Auf die Gefahr hin, dass ich mich der Grobschlosserei schuldig mache, es geht auch mit einem dicken Schraubendreher. Von links in eine der Nuten und abstützen gegen Kickerwelle. Funktioniert bei mir seit Jahrzehnten.

    Ich wollte es nicht schreiben, mach ich auch so. Über die Pleuelagen würde ich es nicht unbedingt machen, hätte Angst dass das auf´s Lager geht, den das ist weicher als Stahl. Zum Sicherungsblech: das Problem mit der losen Mutter hatte ich schon des öfteren, ich hab sogar mal eine verloren. Kam gerade von der Autobahn, wo ich zwecks Testfahrt mit einem neuen Helm noch extrem zügig unterwegs war. Fahre an einen Kreisel, nehme Gas weg, will im Kreisel etwas Gas geben und - kein Vortrieb mehr da. Ich hab die Mutter auch nicht wieder gefunden. Es war auch kein Schaden entstanden, die Kette ist sauber durchgerutscht, auf Antriebswelle oder Schwinge, das weiß ich nicht mehr so genau. Gruß Micha

  • Moin Martin!Wie hältst Du bei der Kupplung gegen? Am Getriebeausgang oder mit dem Kupplungshaltewerkzeug?


    Beste Grüße
    Gunnar

    Ich habe mir aus einer Kupplungsstahlscheibe und einen gekröpften Ringschlüssel ein Haltewerkzeug geschweißt!

  • Also gut: Motor blockieren über Pleuel nix gutt !
    Neuer Ansatz:
    Lässt sich Kupplung, Lima und Starterkupplung nicht auch problemlos im ausgebauten Zustand der Wellen montieren, wo man die Wellen an geeigneter Stelle einspannen kann ?!
    Ritzel geht natürlich nicht so, aber das lässt sich relativ problemlos blockieren.


    Appropos Ritzel: Da ist ja die Anlaufscheibe, die relativ locker (zumindest bei mir) auf der Ausgangswelle sitzt. Die wird sicherlich bei Montage des Ritzels auf den Innenring des Lagers geklemmt, aber ist das wirklich öldicht, oder sollte man hier Dichtmittel Aufbringen ?
    Zumal sonst großer Aufwand betrieben wird (Wellendichtring und O-Ring in dem Abdeckblech).


    Gruß Manfred
    DSCF5761.jpg

  • Moin,


    der Distanzring hat auf einer Seite innen eine größere Fase. Diese gehört Lagerseitig verbaut und dort ein dünner O-Ring auf die Welle.


    Gruß
    Dirk

  • Danke Dirk,


    jetzt seh ich's auch. Am Motor war keiner drinn, aber in der Explosionszeichnung hab ich ihn jetzt gefunden.


    Gruß Manfred