O-Ringketten Einmaleins

  • Guten Abend miteinander.... ich mach grade beide Mopeds wieder startklar für die Saison. Winter gibt es ja vermutlich hier im Süden nicht mehr! Nachdem ich von Haus aus faul bin, habe ich die Kettenreinigung bisher immer sträflich vernachlässigt. Bei der GT250 hatte ich ne verstärkte DID Normalkette, also ohne O-/X-/oder was auch immer für Ringe-Kette, drauf. Beim Reinigen musste ich feststellen, dass ein Kettenglied einen Riss hatte....seht selbst: IMG_2778.JPG Also Kette weg und neue gekauft....wieder ne DID aber ne etwas anders konstruierte DID 525NZ von Hoffi. Auch ohne O-Ring-Schnick-Schnack. Bei der GT550 hatte ich im Rahmen der Restaurierung ne Regina O-Ringkette drauf gemacht. Die Kette hat jetzt ca. 19000 km Laufleistung und musste nur wenig nachgestellt werden. Habe immer regelmäßig Kettenspray draufgesprüht aber eigentlich nie die Kette wirklich gründlich gereinigt. :abgelehnt: Jetzt hab ich das gemacht und die Kette sieht optisch aus wie "neu". Nun die Frage(n): Ist es normal, dass die einzelnen Kettenglieder sich bei der frisch gereinigten und noch nicht neu eingefetteten Kette nur sehr zäh (deutlicher Widerstand) beweglich sind? In der Garage ist es grade auch ziemlich kalt....ca. 8 °C. Als ich im Vergleich hierzu die alte DID-Kette der GT250 gereinigt habe, ließen sich die Kettenglieder ganz leicht gegeneinander bewegen. Ist die O-Ringkette bei der Laufleistung als Schrott anzusehen oder wie seht ihr das? :kratz: :nixwiss: :kratz:

  • Hi,
    das ist normal.
    Die O-Ringe der Kette sorgen für einen höheren Kraftaufwand beim Bewegen.
    Deshalb fahre ich auf meinen Maschinen bis 500ccm immer ohne O-Ringe - da schaut man ja auf jedes PS. :D
    Das mit den gerissenen Kettenglied wundert (schockt?) mich schon eher- vielleicht sollte ich meine Ketten auch mal begutachten (oder gar reinigen :thumbdown: )?
    Beste Grüße

  • Hallo Klaus,
    wenn die O-Ringkette gefettet ist, sollte sie sich aber einigermaßen geschmeidig bewegen lassen.
    Ketten hab ich eigentlich noch nie gereinigt, höchstens mit WD40 o.ä. eingesprüht und mir einem Lappen sauber gewischt. Das aber eigentlich nur bei den goldenen Ketten der GPZ 900.
    Ich schmiere aber auch nicht mit Motorrad-Kettenspray, das heute nur noch die vorrangige Aufgabe hat, das die Felge sauber bleibt, sondern mit Industriespray.
    Zur Haltbarkeit der Ketten kann ich folgendes sagen. Auf der GPZ hat die Regina 47.000 km gehalten, die DID danach 41.000 km und die momentane DID um 42.000 km, die ist aber am Ende des Lebenszyklus angekommen. Beim Büffel hat die Kette wohl um 30.000 runter und ist noch 1a, ich kann mich noch nicht mal erinnern, wann ich sie das letzte Mal gespannt habe. Auf den letzten 12.000 km seit er wieder läuft glaube ich jedenfalls nicht. Neue Ketten spanne ich das 1. Mal bei 500 km und das 2. Mal so um 25.000 km, danach werden die Intervalle immer kürzer. Erst 5.000 km und zum Schluss unter 1.000 km, aber dann ist auch der Spanner am Ende.
    Ich habe fast 300.000 km gebraucht, bis ich gelernt hatte, das ein Kettendurchhang lt. Handbuch, gerade wenn man viel zu zweit und mit Gepäck unterwegs ist viel zu wenig ist. Seitdem fahre ich die Ketten recht locker und die Haltbarkeit hat sich mehr als verdoppelt, ok viele km davon bin ich auch noch „normale Ketten“ gefahren und hab „normales“ Kettenspray benutzt.
    Im Dezember hab ich an die GPZ einen Scottoiler gebaut, den ich von einem Bekannten geschenkt bekommen habe, bin gespannt ob das wirklich so problemlos ist und ob die Ketten noch länger halten. Aber auch hier werde ich unterstützend eingreifen und die Kette von der inneren Seite hin und wieder mit Fluid Film einpinseln, denn dort kommt etwas weniger Schmierung an, jedenfalls wenn man nur mit einer Düse arbeitet.


    Gruß Micha

  • Hallo Micha...


    ja dann kann die Regina O-Ringkette mit knapp unter 20000 km noch nicht am Ende sein, denn geschmiert habe ich regelmäßig und eins hab ich auch schon gelernt....die Kettensprays kannste nahezu alle vergessen....die DID Kette ohne Ringe an der GT250 lief mehrere Male trotz regelmäßigem Gebrauch von Profi Drylube & Co (hab wirklich mehrere Sorten weißes Kettenspray ausprobiert) quasi trocken....das war hör- und spürbar.
    Ich habe auf Billigspray vom Discounter NORMA umgestellt....da läuft die Kette weich und geschmeidig....allerdings landet auch relativ viel auf Felgen und Speichen!
    Schade dass es das Castrol Kettenfett von früher nicht mehr gibt...war so schön am Herd zu stehen, das Fett flüssig zu machen und dann die Kette ins zischende Fett einzutauchen...ein herrlicher Duft durchzog die Küche...meine Mam regte sich dann immer auf und wollte mich aus ihrem Reich jagen...ja ja...so war das damals....


    :ja: :lachen:

  • Eine kurze Anmerkung zum Thema O-Ring Ketten oder nicht. Bei der GS 400 habe ich mal vor über 30 Jahren Versuche angestellt, die O-Ring Kette kostete ca. 15km/h Endgeschwindigkeit, sie schaffte mit 34 PS mit einer neuen normalen Kette laut Tacho 165 km/h, mit der gleich darauf montierten neuen O-Ring Kette nur knapp 150km/h.

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Hallo Frank....


    das hab ich befürchtet....wenn die O-Ringkette "fertig" ist, werde ich bei der GT550, wie schon bei der 250er, auf DID NZ umstellen......
    Dann müsste ich den Unterschied ja eigentlich auch sofort merken.....

  • Zum Kettenfett: ja, das hat jeder so nur 1x gemacht, es hat auch nichts gebracht, wenn die Küchenregierung erst Stunden später nach hause kam.


    Etwas Leistung kosten O-Ringe schon, aber so viel? Da müsste ne 125er ja zur Immobilie werden. Auf Rennmaschinen werden auch keine O-Ringketten gefahren, aber da zählt ja auch jedes 10tel PS.


    Gruß Micha

  • ich brauche bei meinen motorräder motorex offroad da enduros und motocross keine oring ketten haben ist das ideal landet sehr sehr wenig auf der felge ich glaube eher ich hab zuviel draufgemacht und ketteläuft super geschmeidig und dreck landet auch fast nichts drauf grüsse raphi

  • Ich schmiere aber auch nicht mit Motorrad-Kettenspray, das heute nur noch die vorrangige Aufgabe hat, dass die Felge sauber bleibt, sondern mit Industriespray.



    Gruß Micha

    Hallo Micha...


    was meinst du konkret mit Industriespray???

  • Hallo Klaus,
    Ich nehme „Haft-Extrem“ und Gleitmetall auf Titanbasis und ab und Fluid Film A.
    Fluid Film A ist Korrosionsschutz- und Waffenöl, das dringt bis in die letzte Pore.
    Haft-Extrem ist ein Kettenspray für Ketten in der Industrie, die viel mit Wasser in Berührung kommen. Das Spray ist extrem kriechfähig und schleuderfest, Dreck bleibt an der Kette kaum hängen, weil sie eher trocken und nicht fettig ist. Mit dem Gleitmetall schmiere ich nur die Rollen. Wenn man eine leicht laufende Kette hat und Gleitmetal aufsprüht, dann läuft sie hinterher noch deutlich leichter. Das Hinterrad vom Büffel dreht dann fast so, als wäre die Kette runter gesprungen.


    Gruß Micha

  • Moin,
    auch von mir ein kleiner Kettenbericht.
    Ich benutze fast ausschließlich DID O-Ring Ketten auf meinen Moppeds,
    diese halten im Schnitt 30.000 km auf der GT750. Ich nehme ausschließlich Endlosketten, ein nachträglich vernietetes Schloss stellt immer eine Schwachstelle dar.
    Alle 30000 km kann die Schwinge auch eine Reinigung, Inspektion und ggf. Austausch der Lager vertragen.
    Ich hatte auch schon Erfahrungen mit anderen Kettenherstellern gemacht, die DID haben jedoch immer
    am längsten gehalten. Schmieren tue ich mit weißem Kettenspray was das Hinterrad am wenigsten verdreckt.
    Reinigen tue ich die Ketten so gut wie garnicht, wenn ich mal beim Mopped Putzen bin, dann sprühe ich etwas Ballistol
    auf die Kette und wische den Schmadder ab.
    Der Kettenschaden wie anfangs beschrieben kann zwei Ursachen haben: Kette zu straff gewesen oder Materialfehler; so einen Riss habe ich noch nicht gesehen!
    Gruss aus dem kalten Osten,
    Martin

  • ........diese halten im Schnitt 30.000 km auf der GT750. Ich nehme ausschließlich Endlosketten, ein nachträglich vernietetes Schloss stellt immer eine Schwachstelle dar.
    Reinigen tue ich die Ketten so gut wie garnicht, wenn ich mal beim Mopped Putzen bin, dann sprühe ich etwas Ballistol auf die Kette und wische den Schmadder ab.....

    Moin Martin....
    wann ist für dich die Kette am Ende? Also sind die Ketten an deinem Büffel nach 30000 km am Ende der Verstellmöglichkeiten angekommen oder nach welchen Kriterien sortierst du die dann aus?
    Ich frag deshalb, weil im Service Manual der GT550 exakte Angaben vorhanden sind, wie man den Verschleiss und die Aussonderungnotwendigkeit der 530er Kette messen kann. Man soll den Abstand von 20 Rollen bei gespannter Kette messen. Sollmaß neu ist angegeben, sowie das Limit, das ca. 6,4mm über Sollmaß liegt. Hab das mal bei meiner GT550 Kette gecheckt, die liegt nach fast 20000 km noch ganz nah am Sollwert. Hab auch bislang nur minimal nachstellen müssen...
    Somit wäre REGINA eigentlich noch für viele Kilometer gut!!!

  • Einfache Lösung - etwas lockerer spannen, gut schmieren und weiter fahren. Ich wechsele die Ketten wenn sie am Ende der Versteller angekommen sind. Früher musste ich die Ketten eher wechseln, weil zu stramm gespannt und dann waren sie irgendwann einseitig gelängt, die bekommt man dann nicht mehr vernünftig gespannt, dann ist ein Trum fest und eins zu locker. Der Fahrzeughersteller hat doch den Spannweg der Kette berechnet, ich glaube nicht das die Länge Zufall ist. Man sollte mal eine Kette messen die bis zum Ende gespannt ist, ob die vom Verschleiß her mit den angegebenen Sollmaßen identisch ist. Gruß Micha

  • Moin,
    bei mir macht sich das bemerkbar, wenn eine ungleichmäßige Längung auftritt und einzelne Kettenglieder lockerer sind als andere. Dann ist meist der Schmierstoff entwichen. Da habe ich dann ca. 50% des möglichen Nachstellwegs verbraucht.
    Original waren bei den GT´s keine O-Ring Ketten verbaut, die Std. Ketten haben sich auch mehr gelängt als die O-Ring Ketten.
    Bei einem Test in den 70ern wurden z. B. auf 20000 km 5 Std.-Ketten verheizt!
    Die Kettenabnutzung ist auch sehr individuell, ich fahre sehr viel Stadtverkehr mit vielen Beschleunigungsvorgängen
    so dass 30000 für eine Kette für mich ok sind. Wer viel Langstrecke fährt, schont die Kette.
    Insgesamt hat sich wahrscheinlich auch die Qualität der Ketten insgesamt verbessert; in den 80ern haben manche O-Ring Ketten
    schon nach 5000 km den Geist aufgegeben!
    Gruss
    Martin

  • Ich hatte in den 80ern auch mal ne O-Ring-Kette gekauft und war enttäuscht, das sie nicht länger hält als ne normale. Wobei ich damals sogar immer Meterware vom Kettenhandel gefahren habe und die war um ein vielfaches günstiger als die O-Ring-Kette. Im Nachhinein bin ich der Meinung, das ich sie wahrscheinlich genau so tot gespannt habe wie die normalen Ketten, immer schön den Durchhang nach Handbuch und das war für meine Belastungen einfach zu wenig. Ich hatte letztens versucht Infos über Afam-Ketten (Hausmarke von Polo) rauszubekommen und bin dabei auf diese Seite gestoßen http://www.motorradreisefuehrer.de/Ketten-ratgeber.html Gruß Micha

  • Was die Angaben zur Längung im GT550 Handbuch angeht, so sind die relativ Allgemeingültig. Unterschiede entstehen durch die verschiedenen Abstände der Bolzen bei den einzelnen Kettentypen. Ab einer bestimmten prozentualen Längung, sei es durch Materialdehnung oder Verschleiß, geht die Kette nicht mehr sauber auf Zahn- und Kettenrad. Der Verschleiß an den selben steigt exponentielle, ich sag nur Haifischzähne. Da ist es dann egal, ob der Nachstellweg noch vorhanden oder aufgebraucht ist.
    Einfachste Methode, versucht mal die Kette, da wo sie mittig auf dem Kettenrad aufliegt, anzuheben. Wenn sie sich deutlich anheben läßt, dann heißt es ab in die Tonne. Meist knacken die Ketten beim abrollen. Wenn man zulange wartet, kann auch mal ein Zahn versetzen und am Ende hat es Karies.


    Nochmal Ketten und die Räder sind auf einen ziemlich exakten Abstand der Glieder berechnet und produziert. Sie haben eine gewisse prozentuale Toleranz, auch durch gemeinsamen Verschleiß, und danach müssen Sie gewechselt werden. Wie weit man am Kettenspanner nachstellen, kann, soll oder darf, hängt von der Position des Spanners ab, als die Kette neu war.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Ihr könnt mich gerne eines Besseren belehren aber ist es für das Längen
    der O-Ring-Kette nicht völlig irrelevant wie man fettet oder ölt? Die Rollen sind
    ja nun durch die Ringe (O oder X) extra verschlossen damit kein Dreck rein
    und kein Fett raus kann. Gleichzeitig kann aber ja nu auch kein Fett rein.
    Das Fetten wird dadurch natürlich nicht überflüssig wegen der Reibung
    Rolle/Kette aber mit der Längung hat das Fetten meiner Meinung nichts zu tun.
    LG Robi

  • Wenn wir unter Längung nur die Dehnung des Materials verstehen, ist es unerheblich ob Normal- oder X/O Ring Kette. Da sind einzig Qualität des Materials, die Dimensionierung und die zu übertragende Leistung die Kriterien. X/O Ringe verhindern nur das Eindringen von Dreck und Feuchtigkeit in die Rollen. Aber zusätzliches Fett verhindert auch das Eindringen. So mit doch nicht ganz unerheblich.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Die Glieder in sich können sich bestimmt auch längen, da stimme ich dir zu.
    Ich kenne es so, dass man einmal am Fahrzeug prüft, gleichmäßiges durchdrehen,
    da muß der Durchhang gleichmäßig sein. Zweite Prüfung wäre ausgebaut, dann
    hält man die Kette auf die Seite und sie muß möglichst gerade bleiben. Hängt sie
    runter wie ein Banane ist sie verschlissen. Und bei zweiter Prüfung wäre es doch
    die Prüfung der Rollen in sich, wo bei der O-Ring-Kette eben kein Fett hin
    kommen kann. Ist jetzt aber nur mein Verständnis.
    Robi

  • In den prä O-Ring Zeiten war die Kette nur so gut wie die Pflege und die Produkte, die dir zur Verfügung standen. Erinnert ihr euch noch an den Test in Motorrad wo damals das Czech Kettenspray gewonnen hat. Das nonplusultra waren damals und sind es eigentlich auch noch heute Fettkästen. Darin haben Ketten Laufleistungen erreicht, die schon fast ans fantastische grenzten. Dann kamen die O-Ring Ketten. Es hat viel an Pflege erspart oder das Vergessen der selben nicht sofort bestraft. Mein damalige Freundin hat die normale Kette auf meiner GT250 auf 1000km tot gemacht. Die Qualität der Ketten nahm aber auch zu, es kamen die ersten vorgereckten auf den Markt. Alles in allem geht es uns was das angeht gut, aber ob O-Ring oder nicht, sobald Feuchtigkeit an die ungeschützten Bolzen und Rollen kommt, killt es die Kette.


    Erinnert sich noch jemand an die Duplex Umbaukits für CB750.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Genau, früher als man die Ketten noch ausgekocht hat musste man sie zwangsläufig ausbauen und dann konnte man sie seitlich biegen. Ergab sich auch dort ein Halbkreis war sie am Ende des Lebenszyklus angekommen. Woher findet der Verschleiß statt, das man die Kette derart biegen kann? Er findet zwischen Lasche und Niet statt, ein Punkt, der nur von sehr wenigen intensiv geschmiert wird und wo auch die Fettfüllung der Rollen nicht hilft. Schaut euch mal eine trocken gefahrene und vom Regen ausgewaschene Kette am nächsten Tag an, dann werdet ihr um jeden Niet herum einen Rosthof beobachten. Das sind die Stellen, die eine Schmierung benötigen, da findet der Verschleiß statt. Die Rollen brauchen nur Schmierung, damit sie auf Kettenrad und Ritzel leichter ablaufen und alles andere wird durch die Fettfüllung geschmiert. Also eher Kette von der Seite schmieren und nicht nur auf die Rollen sprühen und eine Schmierung von Laschen und Nieten dem Zufall überlassen. Gruß Micha