Erste Fahrt :) Toll, aber Kupplung und Getriebe brauchen noch Zuneigung

  • Gestern konnte ich etwas ausführlicher fahren.


    Das Ding bringt schon Spaß und verführt zum permanenten Drehen am Gashahn :)
    Innerorts und auf der Landstraße ist die Leistung recht gut, mit der sehr kurzen Übersetzung (14/48) hängt die Kiste giftig am Gas.


    Was mir am Besten gefällt ist die enorme Handlichkeit dieses Eisenhaufens. Mit dem Tourenlenker (LSL2) und der entspannten Sitzposition bringt es riesigen Spaß auf engstem Raum zu manövrieren. Einfach toll.


    Natürlich traten bei der Probefahrt auch Beanstandungen auf. Wie sollte es auch anders sein.


    Die Kupplung rutscht durch, obwohl die Lamellendicke nur knapp unter Neuzustand war. Korb und Nabe sahen auch gut aus und das Öl ist das vorgeschriebene 20W40.
    Die Druckstange hat Spiel, ich habe sicherheitshalber nochmal die Einstellung an der Schnecke überprüft.
    Jetzt bekommt sie auf jeden Fall neue Federn, hätte ich gleich machen sollen.
    Empfiehlt ihr mir die verstärkten Federn die Rainer im Angebot hat?
    Sollte ich die Lamellen auch erneuern, könnten die ihren Reibwert über die vielen Jahre reduziert haben?


    Das Getriebe läßt sich im Stand extrem schlecht schalten
    Da fiel der Verdacht natürlich auf eine schlecht trennende Kupplung. Ich habe mal als schnellen Versuch den Kupplungszug sehr stramm eingestellt und damit deutlich mehr Ausrückweg bekommen, das hat aber überhaupt nichts gebracht.
    Die Getriebeteile sahen beim Zusammenbau alle recht gut aus, ich wüßte nicht wo ich da suchen sollte.
    Hat jemand eine Idee?


    Gruß, Frank

  • Hallo Frank
    Gratuliere mal dazu. Also die Kupplungsbeläge würde ich auf jeden Fall auch wechseln. Verstärkte Federn eventuell. Bei meinem Renner habe ich nur 3 verstärkte und 3 normale eingebaut und geht. Das mit dem schlechten schalten im Stand habe ich auch. Vor allem aber nach einer Fahrt wenn der Motor heiß ist. Wo da der Grund liegt? Da habe ich auch keine Idee.

  • Moin!

    Zitat

    Original von Ummi...Die Kupplung rutscht durch...
    ...Empfiehlt ihr mir die verstärkten Federn die Rainer im Angebot hat?...
    ...Das Getriebe läßt sich im Stand extrem schlecht schalten...


    Schau mal HIER zur Kupplung der GT250, die allgemeineren Ausführungen kannst Du für die GT380 übernehmen, die Kupplung ist größtenteils gleich.

  • Hallo Frank


    Du weist hoffentlich das es Motorrad 20w40 gibt und Auto 20w40 oel.
    Dazu gibt es minerale, synthetisch und halb- semi synthetisch.
    Synthetisches Oel ist zu gut und lasst die Kupplung rutschen.
    Auch Oel fur Auto´s haben speciale mischungen die die Kupplung rutschen lassen
    Das beste fur die alte GT´s ist Mineral Oel.
    Meine Erfahrung (40 Jahre GT750 /550 /380 /250) und über 250000 GT Km insgesamt ist die verwendung von Mineralen 80w90 Getriebe Oel.
    Die 20w40 ist zu dünn und wird durch den druck zwischen die zahnrader weggedruckt wodurch das pitting entsteht.
    Als ich vor 40 Jahren mit meine GT250 anfing machte ich naturlich das vorgeschriebene Oel ins Getriebe und brauchte nach 30.000 Km neue zahnrader in die 5 und 6. Gang.
    Danach nur 80w90 verwendet und nie probleme gehabt. Nur die kupplung lasst sich am anfang etwas mühsam trennen.


    viel Glück mit deiner Machine

  • Danke Euch für die Antworten.


    Das Öl ist mineralisch entsprechend dem Baujahr des Motorrades und im Motorradfachhandel gekauft.
    Jetzt bringe ich erst einmal die Kupplung auf Neuzustand und dann probiere ich evtl. andere Ölsorten aus.


    Hat keiner eine Idee zu der schlechten Schaltbarkeit im Stand?
    Wenn Karl das auch bemängelt scheine ich ja nicht der Einzige zu sein.


    Gruß, Frank

  • Moin,


    zur Schaltbarkeit im Stand. Stell mal dein Moped auf den Hauptständer und versuch, bei leichtem hin- und herdrehen am Hinterrad (der Motor ist dabei natürlich aus!), die Gänge durchzuschalten. Das sollte auch ohne ziehen der Kupplung funktionieren.
    Wenn das sauber geht, sollten die Schaltgabeln gerade und das Getriebe grundsätzlich funktionsfähig sein.
    Wenn du die Kupplung zerlegst, nimm auf jeden Fall die Stahlscheiben und prüf diese auf Verzug. Die tollsten neuen Beläge und Federn helfen nix, wenn die Stahllamellen krumm sind.
    Wenn dann die Kupplung vorschriftsmäßig eingestellt ist und es trotzdem nicht vernünftig funktioniert, zerleg und reinige die Kupplungsschnecke (links im Deckel), prüf sie auf Verschleiß und bau sie neu gefettet wieder ein.
    Wenn es dann immer noch nicht funktioniert? Tja, dann hast du wahrscheinlich wirklich ein Problem.....


    Gruß und viel Erfolg
    Dirk

  • Hallo,
    in der Schaltwalze ausen sitzen auch noch zwei Speerklinken mit jeweils einer Druckfeder und ein Druckstück diese können auch verschleißen bez.die Federn ermüden.Somit kann die Schaltwalze nur mit größeren Kraftaufwand weiter gedreht werden.Die eine ist fürs rauf die andere fürs runterschalten. Desweiteren gibs auch ein Formblech wo die Speerklinken führen auch dieses ist zu kontolieren.


    Gruß Carlos

  • Danke für eure Rückmeldungen.


    Zum Getriebe:
    Da ich sowieso an die Kupplung ran muss die Frage:
    Kann man die Schaltklinken etc. bei eingebauter Schaltwalze tauschen?
    Ansonsten wäre das ja wieder eine Komplettzerlegung :(
    Die Teile kosten ja nicht die Welt, dann könnte ich diese als mögliche Fehlerquelle streichen.


    Schalten bei abgestelltem Motor geht sehr schlecht. Fühlt sich am Schalthebel sehr störrisch an, gar nicht so wie ich es von japanischen Mopeds wie z. B. der RD gewohnt bin.
    Deshalb habe ich auch weniger eine schlecht trennende Kupplung in Verdacht.


    Zu Kupplung:
    Die Stahlscheiben wandern gleich nach Ausbau zur Kontrolle auf eine Glasscheibe .
    Die Schnecke wurde komplett gereinigt und in einer Fettpackung zusammengebaut. Die scheint i. O. zu sein.


    Gruß, Frank

    2 Mal editiert, zuletzt von Ummi ()

  • Die Sperrklinkenkannst du bei eingebauter Walze tauschen. Kupplungsdeckel ab, Kupplung raus und dann müsstes du drankommen.


    Ich glaub langsam das mit der Schaltbarkeit ist ein Suzuki eigenes Problem. Man versuche beim Büffel bei laufendem Motor im Stand den Leerlauf einzulegen und die Geräusche beim einlegen des 1. im Stand sind häufig auch nicht ohne.


    Kupplung ist ein Thema, aber ich vermute noch andere Gründe, wobei ich den Finger nicht drauflegen kann.


    Zum Thema ÖL, was ist mit ATF. Einige der Amis schwören drauf. Hat irgendwer damit Erfahrung?
    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

    Einmal editiert, zuletzt von Foxkilo ()

  • Meine 4 GT 380 haben alle die Eigenheit, im Stand lassen sie sich schwer schalten, auch bei heißem Motor braucht es manchmal mehrere Anläufe um den Leerlauf zu finden. Bei meinen GS ist dies nicht der Fall. An Verschleiß glaube ich eigentlich nicht, eine der GTs ist original 2200km gelaufen und benimmt sich genauso. Eventuell liegt es am Öl, ich verwende Getriebeöl 80W von Castrol speziell für Zweitaktmotorräder.

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Hi,
    die harte Schaltung und das störrische Schaltverhalten bei der Leerlaufsuche im Stand ist normal.
    Ich fahre seit 30 Jahren immer das billigste Baumarktöl im Getriebe, meist ein mineralisches 20W40, 15W40 oder 20W50.
    Mit dem Schaltautomaten an der Schaltwalze gab es nie Probleme, teilweise haben meine Motoren schon 150000 km auf der Uhr!
    Wichtig sind gute Kupplungsbeläge und ein gut verlegter und geschmierter Zug!
    Die immer wieder bemängelte Pittingbildung liegt zumeist an Wartungsmängeln.
    Suzuki gab 3000 km für den Getriebeölwechselintervall an!
    Wenn die Brühe zu lange drin ist, dann gibt's Ärger.
    Beste Grüße
    Martin

  • Ich habe jetzt erneuert:
    - Belaglamellen
    - Serienfedern
    - Schaltklinken incl. Federn und Druckstück (wer die reingefummelt bekommt kann auch Taschenspielertricks)


    Stahllamellen sind plan. Nabe und Korb etwas eingeschlagen, deshalb habe ich wie von Markus empfohlen eine weitere Stahllamelle eingelegt.


    Was die einzelnen Maßnahmen bewirkt haben kann ich natürlich nicht sagen.
    Aber das Getriebe schaltet sich jetzt eindeutiger, mit besserer Rückmeldung.
    Wenn ich bei abgestellten Motor den 1. Gg. reindrücke, um die Kiste gegen wegrollen zu sichern, geht er jetzt mit einem sauberen Klack rein.


    Das Gefühl am Kupplungshebel ist auch eindeutiger, duch die etwas höhere Federspannung nur wenig schwerer.
    Im kalten Zustand funktioniert alles deutlich besser, wäre zufriedenstellend.
    Aber warm bleibt wieder der 1. stecken wenn man den Leerlauf sucht. Ursache ist jetzt eindeutig die Kupplung, die warm nicht mehr so gut trennt. Stelle ich den Zug etwas strammer funktioniert es wieder deutlich besser.


    Ich habe den Eindruck das die Schnecke der Übeltäter ist, so wie von Markus beschrieben. Die sieht zwar gut aus, hat aber deutlich Spiel und ich habe das Gefühl das ich dort zu viel Ausrückweg verliere.
    Nur scheint das teil nicht mehr lieferbar zu sei. Oder wisst ihr eine Quelle.


    Gruß, Frank

  • Hallo Frank,


    für die Kawa-Fraktion gibt es eine "Schwarzwald-Schnecke", vielleicht passt die ja auch für die GTs oder der Hersteller macht viell. was Passendes? Käme auf ne Nachfrage an.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Frank
    frag doch mal bei "Suse" nach. Der hat in einem Beitrag über sein Projekt, Bereich Kupplung geschrieben er will eine Schnecke von der gsx600 einbauen. Ob das geht frag mal nach.würde mich auch interessieren.
    Gruß Karl

  • Meistens ist bei der GT 380 der Vierkant, mit dem der Hebel an der Schnecke angreift, ausgeschlagen und so kommt viel Leerweg in die Kupplungsbetätigung. Abhilfe: Auf die Schnelle den Hebel in den etwas größeren Schraubstock einspannen, etwas zusammendrücken und den Vierkant nachfeilen. Andere Möglichkeit ist, den Hebel und die Schnecke zu verschweißen, aber dann muss zum Einsetzen der Schnecke der Motordeckel, der das Ritzel abdeckt, abgebaut werden. Nächste Möglichkeit ist der Umbau auf den Mechanismus der GS 550, ist aber etwas Aufwand.

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Hallo Frank,
    der Hebel hat kein Spiel, nur die Schnecke ist ziemlich wackelig drin.


    Kann man den kompletten Mechanismus der GS550 umbauen/anpassen oder verwendet man nur das Kunststoffteil?


    Gruß, Frank

    Dateien

    • Unbenannt.jpg

      (16,91 kB, 197 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Umgebaut habe ich es auch noch nicht, aber machbar sieht es aus. Das Problem ist, es ist alles um 180° gedreht, da bei der GS der Mechanismus innen im Deckel ist. Ich muss mal schauen, vielleicht gibt es noch eine einfachere Möglichkeit.

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  • Da bin ich jetzt auch gespannt auf eine Lösung.
    Bei mir hat die Schnecke auch Spiel (noch geht alles)

  • Moin!
    Es ging doch um die Ursache der schlecht trennenden Kupplung.
    Um das Spiel im Ausrückmechanismus auszuschalten, gibt es ja genug Einstell-Möglichkeiten: Bowdenzugsteller oben und unten, Stellschraube in der Druckschnecke.
    Wenn die Druckschnecke richtig, -und zumindest zum Test völlig spielfrei-, eingestellt ist und die Kupplung trotzdem nicht ausreichend trennt, liegt es nicht an der Schnecke.
    Das die Kunststoffschnecke im Betrieb bei Wärme und längerem Betätigungsdruck nachgibt und man dann an den Bowdenzugstellern nachregeln muß, ist ein anderes Problem.
    bis dann
    Markus

  • Moin zusammen,


    die von mir schon oben angesprochene "Schwarzwaldschnecke" aus der Kawasaki-Fraktion hat eine größere Steigung und damit mehr Ausrückweg. Die hatten das gleiche Problem der schlecht trennenden Kupplung.


    Gruß
    Dirk

  • Hat jemand die Maße der 380er Schnecke?
    Dann würde er für mich schauen, ob die Schwarzwaldschnecke auch passen würde.
    Anfertigen tun sie nur die für die KAWA.

  • @ Markus, all,
    die verbaute Schnecke hat deutlich Kippspiel, somit läßt sich das Spiel nicht sauber einstellen. Aber du hast recht, allzuviel dürfte es nicht ausmachen.


    Ich habe in dem ganzen Schrottgerümpel, welches ich mitbekommen habe, zu meiner Überraschung noch eine bessere Schnecke gefunden. Die hat deutlich weniger Spiel und läßt sich sauber einstellen.
    Des weiteren habe ich bemerkt, das der Seitendeckel sich beim Auskuppeln bewegt. Habe deshalb die Gummiprofile und die Hülsen an der Verschraubung weggelassen und den Deckel fest ans Motorgehäuse geschraubt..


    Diese Schritte haben wieder zu einem besseren Zustand geführt - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen :)


    Ich wünsche mir weiterhin etwas mehr Ausrückweg, also Hub an der Druckstange. Jetzt habe ich gemessene 1,5mm, mir kommt das etwas knapp vor. Es müßte doch komplette Lenkerhebel geben die eine andere Übersetzung haben und damit etwas mehr Zug aufs Seil bringen. Ich werde mal suchen gehen.


    @ robi,
    wenn ich das nächste Mal in der Werkstatt bin messe ich die ausgebaute Schnecke nach.


    Gruß, Frank

  • Moin!


    Ich habe mal gemessen und grob durchgerechnet. Die Schnecke hat eine Steigung von 34mm. Mit der Schneckenhebel-Länge von 36mm und dem max. möglichen Bowdenzug-Weg von 15mm ergibt sich ein möglicher Hub von 2 mm an der Druckstange.
    Die 2 mm Hub wirken auf die Kupplungsdruckplatte und verteilen sich dann auf die Zwischenräume zwischen den Kupplungsscheiben, das sind 12. Damit besteht bei max. ausgerückter Kupplung zwischen den Scheiben ein max. möglicher Abstand von 0,17 mm. Da muß man alle Spiele möglichst gering halten und die Scheiben dürfen nicht verzogen sein. Wenn die ganze Ausrück-Mimik unerwünscht elastisch ist (alte Kunststoffschnecke, extra harte Federn etc.) erreicht man die 2mm Hub selbst bei Null-Spiel nicht.
    Der möglich Hub sollte normalerweise ausreichen. Mit neuen Kupplungen (neuen Mopeten damals) gab es keine Probleme. Wenn Korb, Scheiben, Druckschnecke+Einstellung einwandfrei sind, kommt als Ursache für das schlechte Trennen dann noch das GetriebeÖl in Frage.
    Einen größeren Hub an der Druckstange, wie auch immer erzeugt, halte ich nicht für die Lösung, sondern Umgehung des Problems.
    Dazu evntl. auftreten von Anderen, z.B. höherem Druck auf die Kontaktflächen der Druckstangen -->Fressen.


    Bei meiner 250er kann ich jederzeit einwandfrei zwischen den Gängen+Leerlauf schalten.
    Bei der 380er ging das zunächst auch, mit dem Alter und nach dem Einbau der verstärkten Federn wird es schlechter, speziell wenn der Motor warm wird. Wenn ich dann das jetzt vergrößerte Bowdenzug-Spiel sehr weit zurückstelle, geht es wieder. Es wird hier an der bei Wärme nachgebenden Kunststoffschnecke liegen.


    bis dann
    Markus

  • Zitat

    Original von robi64
    Hat jemand die Maße der 380er Schnecke?
    .


    Unscharf, aber sollte reichen.

  • So, habe Antwort bekommen:
    "leider sind die Abmessungen vollkommen unterschiedlich. Das würde auf keinen Fall passen"


    Schade

  • Danke Dir. Wäre zu schön gewesen .....


    Gruß, Frank