Zündungszeitpunkt

  • In den Unterlagen für die GT 550 gibt es verschiedene Angaben zum Zündungszeitpunkt.


    So sollen die Modelle vor 75 auf 24 Grad vor OT gezündet haben und die nach 1975 auf 22 Grad.


    Das Service Manual spricht allgemein von 24 Grad + 3mm - 2mm.


    Wer weiß wie man dies für eine 1976er oder 77er richtig mit Messuhr einstellt?


    Auf 22 Grad ?

  • Ja, 22° ist ok für die "neuen"!
    Gruß
    Martin

  • Kann man das auch mit der Stroboskoplampe einstellen ????
    Gibt es auch einen Fliehkraftregler, der zu beachten ist ????

  • Wie macht ihr das beim einstellen mit der Gradzahl?
    Mit Geo-Dreieck auf der Welle oder so?
    Gibt es keine Umrechnung in 5mm vor OT oder so?
    So kenn ich das zB bei DKW.
    LG Robi

  • Mit Strobo geht´s am Besten, dafür sind ja die Markierungen da, Zündverstellung gibts beim Zweitakter nicht!
    Gruß
    Martin

  • Mit den Zündmarkierungen ist das so eine Sache. Die können ja nach 35-40 Jahren und mehreren Schraubern auch mal nicht mehr so ganz stimmen.
    Deswegen empfiehlt Suzuki ja schon im Service manual zur Prüfung die Nachkontrolle der Markierungen mit der Prüfuhr im Kerzenloch. Und sie sagen auch, dass diese Markierungen auf der Platte lediglich "provided for an emergency purpose" seien....


    Dort -im Manual - sind für 24 Grad Vorzündung 3,37 mm vor OT angegeben und wenn ich es recht sehe und lese eine Toleranz von 2,85 - 4.24 mm.



    Hat jemand den Milimeterwert für die 22 Grad? Wieviel mm sind dies dann ? Wäre ja für alles nach 75 wichtig.


    Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass mal gewechselt wurde und da ich stolzer Besitzer einer Messuhr bin wollte ich dies mal gerne prüfen.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Hallo Martin,


    gemessen oder geschätzt oder nach einem Hinweis?


    Wenn 24 Grad nach Handbuch 3,37 mm vor OT sind


    ist es dann nicht so nach Dreisatz, dass es bei 22 Grad 3,09 mm sein müssten?


    Sicher sind das Klenigkeiten, aber bei Dir wären es ja dann 20 Grad - oder?


    und eine Kontaktzündung verstellt sich ja dann langsam Richtung spät ... sodaß Du ja dann bald unter 20 wärst?


    Habe ich einen Denkfehler?

  • Hallo Pinguin,



    Es gibt noch eins zu beachten mit deiner Messuhr;


    Die Kerzengewinde so mit auch deine Messuhr am LI + RE stehen nicht im
    90 °Winkel zum Kolben !! Theoretisch einen Messfehler den du dann übernimmst !! Cosinuswinkel lässt grüßen.
    ( Mann kann diese ° natürlich in mm berechnen mit Diversen Motordaten z.B. Peullänge usw wenn ich mich recht entsinne.)




    Am einfachsten und sicherste weg ist es mittels Gradscheibe montieren auf der Lichtmaschine und einen Zeiger (angepizte Nadel) auf dem Motorgehäuse montiert der natürlich auf die Gradscheibe zeigt.
    Parallel dazu deine Messuhr ins Kerzenloch. Um O.T. zu ermitteln. Uhr auf Null stellen im O.T.!! (Es gibt auch noch eine zweite Variante um mit der Gradscheibe den O.T. zu ermitteln ohne Messuhr.)
    Wenn O.T. ermittelt ist mit deiner Messuhr, an der Gradscheibe markieren zum Bezugspunkt Zeiger. Dies ist dann OT an deiner Gradscheibe. Die Kurbelwelle GEGEN
    die Laufrichtung drehen.(wir wollen ja Zündung VOR OT)bis du deine 22° an deiner Gradscheibe zum Zeiger ereicht hast. Jetzt kannst du an deiner Uhr ablesen wie viel mm vor O.T. deine 22° sind trotz schrägen Kerzenloch. Und natürlich 3 x das ganze L M R
    Zylinder Mitte muß eine andere Massangabe in mm haben als LI + RE (auch nur gering)


    Gruß Carlos

  • Moin,
    lt. dt. Werkstattbuch ist bei der 550 J/K, 3,0 mm +0,76/-0,48 mm angegeben,
    das entspricht 24° +/- 3° vor OT; ich bin dann grob gerechnet auf ca. 2,7 mm bei 22° vor OT gekommen.
    Btw: Ich stelle meine 550er mit dem Strobo nach Markierung ein, da ist man immer im Bereich der Toleranz. Die Markierungen können sich nicht verstellen!
    Gruß
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von martingt750 ()

  • Danke Carlos, danke Berni,
    die von Suzuki vorgegebenen Spielräume sind ja bei mehr als 1 mm nach Handbuch recht groß und umfassen ja einen Bereich von 19 bis 25 Grad vor OT.


    Gibt es denn eine Milimeterangabe für die jüngeren Modelle. Mit der Gradscheibe kann man ja nicht so genau sein wie mit einer Messuhr, die ja sogar - was keiner braucht - den 100 stel Milimeter messen kann.


    Martin ?

  • Moin!

    Zitat

    Original von carlos... Mann kann diese ° natürlich in mm berechnen mit Diversen Motordaten z.B. Peullänge usw wenn ich mich recht entsinne.


    s = r(l+(r/4l)-cos(f)-((r/4l)cos(2f))


    s: Kolbenweg (ab OT)
    r: halber Hub
    l: Pleuellänge (GT250/380: 110 mm)
    f: Kurbelwinkel


    oder dieses Formular benutzen:
    http://www.torqsoft.net/piston-position.html


    bis dann
    Markus

  • Noch eine Anmerkung:
    Die Angaben in mm beziehen sich auf den Hub des Kolbens und nicht auf die Drehung der Kurbelwelle.Diese wird durch die Gradangaben bestimmt.Der Weg des Kolbens im Verhältnis zur Drehung der Kurbelwelle beschreibt eine Sinuswelle.Das bedeutet der Kolbenweg wird im Bereich OT,UT pro grad Kurbelwellendrehung viel kürzer sein als im Bereich des halben Hubs.
    Mit der Prüflampe und den Markierungen habe ich immer alle Zweitakter eingestellt bekommen.

  • Danke allen Antwortern...


    Dann ist meine Messuhr eigentlich nur für die optimale Synchronisierung aller drei Zylinder gut, die ich bis auf den 100 stel Milimeter vornehmen kann. Den Rest mache ich mit dem Strobo oder der Prüflampe.


    Die Werte sollten um die 3 Millimeter oder bei den jungen drunter sein und sind dann eigentlich in der Toleranz bei 24 Grad und 22 Grad.


    Dann verstehe ich aber nicht, dass ab dem M Modell ja immer geschrieben wird, dass die Maschinen jetzt kürzer vor OT zünden als vor 1975, nämlich 22 anstatt vorher 24 Grad. Wäre dann ja alles Toleranz, die von etwa 19 bis 25 Grad reichen müsste. Aber so hat man halt Beschäftigung.


    Die Abmessungen der Zylinderköpfe, Pleuellängen, Kolben müssten ja von J bis A dieselben sein oder?

  • Hallo, das hat nichts mit dem Modell zu tun, 1975 wurde der Bleianteil im Benzin reduziert, es war nicht mehr so klopffest und deswegen der spätere Zündzeitpunkt.

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    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Hallo....
    :kratz: :kratz: :kratz:
    den Zusammenhang mit der Einführung bleifreien Benzins kann ich mir absolut nicht vorstellen!


    1. In Europa wurde bleifreier Sprit erst Ende der 80er Jahre flächendeckend angeboten.
    Deutschland war da der Vorreiter und die erste Bleifrei-Zapfsäule wurde im November
    1983 in München eröffnet.
    2. Zwar wurde in den USA zuerst in Kalifornien, in den Städten Los Angeles und auch in New York bereits
    Mitte der 70er Jahre Bleifrei-Sprit zur Bekämpfung des Smogs eingeführt aber gerade dort
    wurden die Motoren der GT550 mit den alten Steurzeiten, den alten Vergasern und
    -abstimmungen und unverändertem Zündzeitpunkt 24° vor OT weiterverkauft/verwendet.


    Ich denke, dass der Zündzeitpunkt für die europäischen und sonstwo (außer USA und Canada)verkauften Modelle aus anderen Gründen auf 22° vor OT (spätere Zündung) verlegt wurde.
    Es hing wohl eher mit den geänderten Steuerzeiten, der Einführung der Nikasilzylinder, einem modifizierten Verdichtungsverhältnis und dem damit zusammenhängenden höheren Drehzahlniveau des GT550 Motors zusammen.


    Das mit den technischen Änderungen der GT550 könnt ihr übrigens alles hier nachlesen


    Beim GT250 Motor gab es mit Einführung des A-Modelles im Jahr 1976 eine ganz ähnliche Entwicklung. Bei dem Motor wurden im Vergleich zum Vormodell auch gravierende Änderungen vorgenommen. 2 zusätzliche Überströmer, größere Vergaser usw...
    Der Zündzeitpunkt wurde von 24° auf 20° vor OT verlegt. auch der A-Motor der GT250 hatte ein deutlich höheres Drehzahlniveau als die Vormodelle.
    :ja: :ja:



    Gruß Klaus

    5 Mal editiert, zuletzt von KlausH ()

  • Hallo, es ging damals um eine Reduzierung des Bleigehaltes, bleifrei kam erst später. Es gab damals auch bei vielen PKW Motoren die empfehlung, die Zündung um 2-3 Grad zurückzunehmen. Ich denke, Suzuki wollte einfach auf der sicheren Seite sein. In Deutschland war die Belastung der Motoren auf der Autobahn einfach am höchsten.

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  • Bei der GT 380 wurde er übrigens auch um 2° zurückgenommen und da gab es kaum eine technische Änderung außer den Gasschiebern.

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