250GT springt nicht mehr an

  • Hallo Zusammen,
    ich bin neu bei dem Thema 250 Gt und habe ein Problem.
    Letzten Herbst eine 250 GT BJ. 1976 gekauft und gefahren abgestellt und wollte sie im Frühjahr wieder ankicken... nichts.
    Die Vergaser ausgebaut und Düsen sauber gemacht ... nichts.
    Neue Zündkerzen rein Funkenbild ist da, weiß nur nicht ob es ausreichend ist ansonsten nichts.
    Mir ist jetzt aufgefallen das die Kerzen trocken sind also muss im Zylinder kein Gemisch ankommen. kann mir hier jemand weiterhelfen und /Oder hat jemand das Rep. Handbuch auf PDF.?
    Will noch nach Zündung und so nachsehen aber dazu brauch ich ein bisschen Anleitung.


    Grüße aus dem Ostallgäu
    Georgio

    Früher war sogar die Zukunft besser

  • Moin!
    Wegen intakt abgestelltem Motorrad und jetzt vermutetem Spritmangel:
    Falls Dir als GT-Anfänger die Funktion des Unterdruck-Membran-Benzinhahns noch nicht bekannt ist:
    Nach längerer Standzeit sind die Vergaser leer und müssen erst gefüllt werden, indem man den Hahn einen Moment auf Stellung "PRI" stellt.
    Ansonsten kann man sich dumm und dämlich kicken, bis dabei durch das bischen Unterdruck der Hahn in Normalstellung soviel Sprit durchgelassen hat, das die Schwimmerkammern voll werden.


    Läßt der Hahn überhaupt Sprit durch?
    Ist Sprit in den Schwimmerkammern?


    Ansonsten:
    Spritz einfach mal etwas 2T-Sprit (1:50) direkt in den Ansaug der Vergaser. Damit sollte der Motor mit einwandfreier Zündanlage einige Takte laufen und Du könntest schonmal die Zündung als Fehlerquelle ausschließen.


    zur Zündung kannst Du hier gucken/lesen:
    http://suzuki-gt250.de/elektriknavi/elektrik.php?b=6


    bis dann
    Markus

  • Hallo Markus,
    erstmal vielen Dank für deine rasche Antwort


    bin neu mit der Susi aber nicht neu am Schrauben da ich noch eine Le Mans I fahre.
    Sprit ist in der Schwimmerkammer vorhanden und wenn ich am Unterdruckschlauch zum Benzinhan sauge fließt der Sprit auch.
    werde mal versuchen direkt etwas einzuspritzen.
    Wie gesagt mich machen die trockenen Zündkerzen stutzig
    :kratz:

    Früher war sogar die Zukunft besser

  • Achso hab ich vergessen.
    Danke für deinen Link zum Zündung einstellen kann ich sehr gut gebrauchen

    Früher war sogar die Zukunft besser

  • Hallo Georgio


    Habe so eben das genau gleiche Problem. Es kommt wie kein Benzingemisch im Zylinder an und die Kerzen bleiben trocken ausser wenn ich direkt Benzin in das Vergaser Ansaugrohr gebe.


    Was war die Lösung bei deiner Suzuki?


    Markus hat mir folgenden Tipp gegeben:
    Benzinhahn erst auf "PRI" stellen, um leere Schwimmerkammern zu füllen.
    Dann Ankicken mit Choke ohne Gas zu geben, muß dann anspringen.


    Wenn der kalte Motor mit Choke startet, aber sofort wieder ausgeht, sind evntl. die Schwimmerkammern vertauscht, sodaß in die Kaltstarteinrichtung nicht genügend Sprit nachläuft.


    Um (ggf. ohne Vergaser) zu testen, ob der Motor überhaupt lauffähig ist (bzgl. Zündung, KW-Dichtringe etc...), direkt in den Einlass 2-3 cm³ Sprit geben und starten, der Motor dreht dann kurz hoch und geht wieder aus, wenn soweit alles OK ist.


    Hatte leider bis anhin keinen Erfolg. ?(
    Habe heute noch die Schwimmerkammern getauscht und kurz verglichen, konnte bei meiner GT 250 M keinen unterschied feststellen.


    Gruss
    Manuel

  • Hallo zusammen,


    ihr solltet evtl. auch nochmal die Zündung überprüfen. Zeitpunkt natürlich, klar,, aber vor allem auch Schließwinkel bzw. Kontaktabstand. Ich hatte gerade vergangenes Wochenende den Fall, dass mit einer sauber eingestellten Kontakt-Zündung nach ca. 400km die Maschine im kalten Zustand nicht mehr starten wollte. Zündfunken waren da, aber gefühlt eher schwach. Kontrolle der Zündung ergab, dass bei beiden der Zündzeitpunkt deutlich auf spät stand und dass v.a. der Kontaktabstand zu klein war. Beides vmtl. Resultat von neuen Kontakten und entsprechendem Einlaufen. Nach Korrektur war der Zündfunken wieder stärker (Kontaktabstand ca. 0.3mm). Danach kam sie dann relativ schnell.


    Will nur sagen: gibt eigentlich nur 2 Ursachen. Spritzufuhr oder Zündung. Beides solltet ihr checken.


    Grüße und viel Erfolg, Chris

  • Moin!

    Habe heute noch die Schwimmerkammern getauscht und kurz verglichen, konnte bei meiner GT 250 M keinen unterschied feststellen.

    Die Schwimmerkammern haben beide eine kleine runde/zylindrische, abgetrennte Kammer.
    In Diese ragt das Messingröhrchen des Chokes am linken Vergaser.
    Damit in diese kleine Kammer Sprit nachlaufen kann, gibt es am Grunde der Schwimmerkammer eine Querbohrung in die kleine Kammer. Bei den Schwimmerkammern für den rechten Vergaser ist diese Querbohrung im Allgemeinen nicht ausgeführt.
    Vertauscht man die Schwimmerkammern, bekommt dann der Choke nicht genug Sprit.


    Läuft die Karre denn jetzt?


    bis dann
    Markus

  • zur Zündung kannst Du hier gucken/lesen:
    suzuki-gt250.de/elektriknavi/elektrik.php?b=6

    Hallo Markus,


    Du schreibst auf Deiner (genialen) GT250-Seite bzgl. der Einstellung der Kontaktzündung mittels Messuhr, dass "die mm-Maßangaben parallel zur Kolben-Laufrichtung bzw. senkrecht zum Kolbenboden liegen, also nicht im Winkel des schräg stehenden Kerzengewindes". Entweder blick ich's nicht oder es handelt sich um ein Missverständnis.


    Ich hänge mal einen Auszug aus dem T250-Service-Manual an. Dort werden beide Methoden beschrieben. Entweder 24° vor OT per Markierung auf dem Schwungrad oder eben mit ins Kerzenloch geschraubter Messuhr 2.88mm vor OT. Das bedeutet dann aber die Messung des "schrägen" Kolbenwegs. Der Hub beträgt 54mm. 24° vor OT wären dann 54mm/2*[1-cos(24°)]=2.33mm vor OT vertikaler Kolbenweg und nicht 2.88mm. Umgekehrt, wenn man (wie das gehen soll kann ich mir allerdings nicht vorstellen) einen vertikalen Kolbenweg von 2.88mm einmisst, kommen arcos(1-2*54mm/2.88mm)=26.7° Frühzündung raus, was ca. 1° außerhalb der im Manual angegebenen Toleranz liegt (22°...26°).


    Bei meiner T250 treffe ich mit 2.88mm auf der Messuhr ziemlich exakt die Markierungen auf dem Schwungrad. Ist das bei einer GT250 mit 24° Frühzündung anders?


    Grüße Chris


    T250_ignition_timing.jpg

  • Moin!


    Es gibt einen exakten mathematischen bzw. geometrischen Zusammenhang zwischen der Kolbenposition und dem Kurbelwinkel.
    Daraus errechnen sich die auf meiner Seite angegebenen Werte der Kolbenposition.(= mm or OT)


    Wie Suzuki im einzelnen seine davon abweichenden Werte definierte oder ermittelte, interessiert mich weniger, da es, wie man des öfteren sieht, nur zu Verwirrungen führt.
    Bei nur sehr gering aus der senkrechten geneigtem Kerzengewinde ist der Fehler bzw. Unterschied aber auch minimal.


    Man kann die Kolbenposition einwandfrei feststellen mit einer Meßuhr, die z.B. bei abgebautem Zylinderkopf mittels eines (in 3 Achsen einstellbaren) Halters so ausgerichtet wird, das der Taststift senkrecht auf dem Kolben steht. Das geht bei entsprechend langem und üblicherweise ca. 4mm dickem Taststift auch mit angebautem Kopf durchs Kerzenloch.
    Das ist natürlich recht umständlich und man macht das eigentlich nur einmal, um festzustellen, ob Einstell-Markierungen korrekt sind oder um welche anzubringen
    Ansonsten kann man bequemer nach Kurbelwinkel einstellen, z.B. mit Gradscheibe.


    hier noch die Formel:


    x = h + P - h*cos(a) - sqrt((h*cos(a))² - h² + P²)



    mit
    x = Kolbenposition vor/nach OT
    a = Kurbelwinkel vor/nach OT


    P = Pleuellänge (GT250/380 : 110 mm)
    h = halber Hub (GT250/380 : 54/2)



    bis dann
    Markus

  • x = h + P - h*cos(a) - sqrt((h*cos(a))² - h² + P²)


    Man lernt nie aus. Aber ich bin jetzt schon echt verwundert. Wenn man den Kolbenweg stur im Kurbeltrieb ausrechnet, kommen so wie von Dir beschrieben 24°=2.88mm raus. In den Suzuki-Manuals und auch in den Bulletins steht, dass man mit einer ins Kerzenloch eingeschraubten Messuhr ebendiese 2.88mm einstellen soll. D.h. dann wohl, dass die seinerzeit schlicht die Schrägstellung vernachlässigt haben. Macht dann wenig Sinn, aufs Hundertstel so einzustellen. Interessant.

  • Macht dann wenig Sinn, aufs Hundertstel so einzustellen.

    Macht es nie.
    Mit Zündkontakten schon garnicht. Nach ein paar Betriebsumdrehungen sind Deine mühsam eingestellten Hundertstel hinfällig aufgrund der Spiele und Abrieb in der Kontaktmechanik.
    Außerdem bewirkt ein Hundertstel Abweichung keinen meßbaren geschweige denn merkbaren Unterschied im Motorlaufverhalten.


    Wie oben schon bemerkt kann man allgemein geringe Schrägstellungen vergessen.
    Beim GT-Dreizylinder an den äußeren Pötten sitzen die Kerzen aber schon wesentlich schräger.
    Das Ganze mit diesen speziellen Suzuki-Wert-Angaben war wohl als Erleichterung für die Werkstattleute gedacht, die mit diesen zentral im (schiefen) Kerzengewinde eingeschraubten Messuhren arbeiten.


    Der Effekt ist, daß wenn man sich (zuviel) Gedanken macht, man mit solchen "Kochrezept-Anweisungen" nicht zurecht bzw. durcheinander kommt.