Verspätete Vorstellung und Malheur

  • Moin!


    Nach fast 4 Jahren GT 250 und einigen Beiträgen hier im Forum (zum größten Teil damals noch als "Vectrex") wird es jetzt doch noch einmal Zeit für eine "leicht" verspätete Komplettvorstellung.


    Meine persönlichen Daten kennen ein paar vielleicht schon seit dem Zündkerzen-Thread von vor ein paar Wochen aber noch einmal der Übersichtlichkeit halber: Ich bin Sebastian, 23, aus Dettingen bei Reutlingen =) Meine GT habe ich 2019 als mein erstes Motorrad gekauft und seitdem (immer mal wieder mit technischen Unterbrechungen) gefahren. Sie ist eine der letzten B-Modelle mit Erstzulassung Sommer '78 und hat ca. 22-23.000 Km (genau kann ich das nicht mehr sagen, da Drehzahlmesser und Tacho mal ausgetauscht wurden) auf der Uhr.


    Der Tank ist vermutlich nicht mehr der Originale, da es die "Stardust Silver Metallic"-Lackierung ja scheinbar nur beim A-, aber nicht beim B-Modell gab. Das restliche "Outfit" ist natürlich recht B-Modell-typisch (Bild siehe Anhang).


    Technisch wurde an der GT im laufe der Jahre einiges gemacht. U.a. sind die Auspuffpötte beidseitig teils mehrmals ersetzt worden. Die Dinger sind in meinen Augen die größte Achillesferse der GT, da das ganze Prallblech-System für seine Relevanz im Motorlauf einfach viel zu anfällig aufgebaut ist. Abseits davon wurden auch mal die Kupplungsscheiben ersetzt und letztes Jahr (fast) sämtliche Dichtungen im Motor (inkl. Kurbelwellenringe und -Revision) ersetzt. Plus wurde der Kiste mal ein Satz neue Reifen spendiert, da das Fahrverhalten der alten (trotz Profiltiefe) einfach nicht mehr hinnehmbar war.


    Nachdem ich wie angekündigt vor ein paar Wochen zum ersten Mal nach der Kurbelwellenrevision mal TÜV gemacht habe, hat sich auch das Kerzenbild sehr gut eingestellt. Anfangs gab es noch ein bisschen Heckmeck mit den Vergasern, was sich aber nach einiger Zeit fahren nahezu von selbst erledigte (vermutlich winzige Schmutzpartikel, die bei der Vergaserreinigung übrig geblieben sind). Zuletzt zog die GT in allen Bereichen so wie sie sollte, bzw. wie man das eben beim ABC-Modell mit seinem gefühlt nutzbaren Drehzahlband zwischen 5000 und 8000 U/min so definieren kann :D


    Leider ist dann vorgestern ein ziemlich schlimmes Malheur passiert...

    Irgendein ******* ist vermutlich mit dem Auto oder einem sonstigen Fahrzeug in die GT (und unsere daneben stehende Güllepumpe) seitlich komplett reingeknallt, während sie auf der Straße abgestellt war. Ich war nicht dabei und es gibt leider keine Zeugen. Natürlich ist der ***** ohne jegliche Nachricht abgehauen. Scheinbar hat er die GT noch wieder aufgestellt, die Honda ließ er einfach seitlich liegen (war ihm vermutlich zu schwer). Das Schadensbild an der Suzuki ist echt frustrierend... Blinker, Zündungsdeckel und verbogene Fußrasten sind ja noch das einfachste, aber leider wurde auch der Schalthebel samt Welle scheinbar komplett vernudelt. Plus macht sie jetzt in meinen Augen so ein seltsames surrendes Geräusch, wenn man sie im Leerlauf schiebt ;( Ironischerweise ist an der Güllepumpe nichtmal ein Kratzer zu finden.


    Leider muss ich sagen, dass sich wohl in den nächsten Tagen entscheiden wird, ob die Ära GT bei mir noch weitergehen kann :( Ich habe leider gerade mit meinem Auto zutun (Opel Kadett E, dem nach langen Jahren treuer Dienste im Frankreichurlaub der Zündverteiler abgeraucht ist), bin zusätzlich in der Prüfungsphase meines Studiums und habe dementsprechend sehr wenig Zeit, Platz und Lust, die GT wieder im Ernstfall komplett auseinandernehmen zu müssen. Natürlich werde ich euch hier weiterhin auf dem Laufen halten, auch wenn es momentan nicht gut aussieht ;(


    Dennoch möchte ich mich auf jeden Fall auch abseits davon nochmal für die vielen Jahre an Unterstützung und Hilfe hier im Forum bedanken. Besonders nochmal vielen Dank an Marcus für das Erstellen der GT-250-Bibel schlechthin, ohne die ich in vielen Fällen aufgeschmissen gewesen wäre.


    Grüße und bis dann!

    Dateien

  • Hallo Sebastian...wenn du Glück hast, hat's nur das Kettenschutzblech etwas verbogen und beim Schieben streift die Kette dran...der Rest lässt sich ja sicherlich mit übersichtlich finanziellem Aufwand wieder instandsetzen...

    Die Schaltwelle müsste sich rein theoretisch nach Ölablassen und Entfernen des Kupplungsdeckels mit vom Durchmesser her passendem Rundstahl auf die Kupplungsseite rausschieben/ziehen und ersetzen lassen...ohne den kompletten Motor zu öffnen...bin mir da aber nicht sicher, mangels eigener Erfahrung.


    So etwas ist natürlich ultraärgerlich...


    Ich drück dir die 👍🏻👍🏻👍🏻 , dass du das Moped wieder hinkriegst.

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Moin,

    ja, die Schaltwelle geht nach rechts raus. Aber bitte nicht die verbogene Welle durch den Motor prügeln. Dann lieber mit einer Träne im Auge die Flex ansetzen und den verbogenen Teil abtrennen. Sonst besteht die Gefahr, das Gehäuse erheblich zu beschädigen.

    Gruß

    Dirk

    Gruß

    Dirk



    Über 1000 Beiträge, alle weg :klo:
    Dann eben von vorne........scheiß drauf :D

  • Hallo Sebastian,


    so etwas ist echt das Letzte.
    Passiert ja immer häufiger mit dieser Art Unfallflucht, was total unverständlich ist, da ja im Zweifel per Versicherung abgerechnet werden kann.
    Ich denke die Schäden werden wie oben bereits genannt recht kostengünstig zu beheben sein (Oder sind Kratzer im Lack?).

    Verbogene Fußrasten lassen sich einfach wieder gerade biegen, anständiger Schraubstock voraus gesetzt.
    Das verwendete Material von Suzuki ist sehr weich, was hier ja auch tatsächlich Sinn macht.
    Meine Rechte musste ich auch schon mal richten, Moped war nur ganz langsam auf Feldweg umgefallen (Uneben, dazu der sehr tolle Hauptständer, waren Ursache).


    Wird schon!


    viele Grüße


    Matthias

    viele Grüße


    Matt

  • Habe meine Fußrasten auch vor dem Beschichten etwas richten müssen. Die waren aber sehr widerspenstig. Mit dem Gasbrenner ging es dann leichter.

  • Ich würde auch immer den Brenner empfehlen, denn so weich sind die auch nicht und mit entsprechender Wärme belastes du auch nicht die Molekularstruktur so stark, sondern als auch noch Spannnungen, welche durch die Kaltverformung entstanden sind wieder raus.


    Mir hat mal irgendeiner versucht zu erklären, dass es sich um Gussteile handelt und man diese eigentlich nicht richten kann. Aber das ist glaunbe ich eine Mär . Ich nehme an es handelt sich um gesenkgeschmiedte Teile, da sie sich ansonsten nicht so stark verformen , geschweige den richten liessen ohne zu brechen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Hab das erst im Schraubstock mit Fäustel probiert, da bewegte sich aber nur die Werkbank. Hatte dann auch angst die könnte brechen Mit Gasbrenner / Lötlampe so lange erhitzt bist es leicht glühend war. Und mit ein par kräftigen Schlägen wieder in Form gebracht.

  • das sind Gesenkschmiedeteile. Die lassen sich warm problemlos auch mehrfach richten.


    Gruß

    Dirk

    Gruß

    Dirk



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  • Nach einigen Monaten und einer überstandenen Prüfungsphase nochmal ein kleines Update:


    Ich hab die GT in der Tat novhmal repariert :) Die Welle musste ich leider tatsächlich durchflexen, um sie aus dem Motor zu bekommen. Es gibt zwar auch Kupplungsseitig einen Haltepin, den man theoretisch ausschlagen kann, um den Zahnaufsatz von der Welle trennen zu können, aber den habe ich partout nicht rausbekommen.


    Die meisten restlichen Sachen waren glücklicherweise wirklich eher optischer Natur, auch wenn es wirklich verhältnismäßig lange gebraucht hat, das alles zu reparieren. Jedenfalls konnte ich diesen Sommer dann wieder endlich unterwegs sein :)


    (Ich musste mich echt erstmal wieder an die Charakteristik des A/B-Motors gewöhnen, nachdem ich ja va. Letztes Jahr primär Viertakt-500er gefahren war :D)

  • Mir hat mal irgendeiner versucht zu erklären, dass es sich um Gussteile handelt und man diese eigentlich nicht richten kann. Aber das ist glaunbe ich eine Mär . Ich nehme an es handelt sich um gesenkgeschmiedte Teile, da sie sich ansonsten nicht so stark verformen , geschweige den richten liessen ohne zu brechen.

    Mario, ich denke nicht, daß ich das war! Es können Teile aus dem Gesenk sein, wie Dirk dazu geschrieben hat, es können aber auch gegossene Teile sein,....aber eben Stahlguss und den kann man natürlich auch kalt und warm richten! Guss ist nicht immer gleich Guss;)!


    Gruß


    Karl

  • Die Definition ist einfach : "in Formen gegossener Stahl", ist in Essen erfunden worden, natürlich zur Herstellung von Waffen....war ja klar!


    Karl