T500 Vorderradbremse will nicht so recht

  • Hallo,
    bei meiner T500 ist die Vorderradbremse im Moment alles andere als zuverlässig:
    Als ich sie letztes Jahr gekauft hatte, war die Bremsleistung recht schwach und es trat so ein merkwürdiges leichtes Rubbeln auf, was man auch im Bremshebel spüren konnte.


    Daraufhin habe ich die montierten Beläge gereinigt und entfettet, selbiges gilt für die Trommel. Die Belagstärke ist in Ordnung, fast Neuzustand. Für ein paar km war das Rubbeln weg und die Bremsleistung deutlich besser.
    Dann das gleiche Spiel wieder. Ich befürchte ja, dass die Trommel unrund ist und ausgedreht werden muss. Bevor ich aber damit loslege: Kann so etwas auch von überalterten Belägen oder falsch eingestelltem Duplexgestänge (oder wie das heißt) kommen?


    Wo kauft man am zuverlässigsten Bremsbeläge? Für hinten bin ich schon zweimal auf die Nase gefallen: 1. Händler hat komplett falsche Beläge geliefert, 2. Händler hat EBC- Beläge geliefert, die vom Umfang passten, aber minimal breiter waren und somit an der Nabe schliffen. Offensichtlich gibt es da einige Nachbauten mit großzügigen "Toleranzen".


    Danke und Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd,
    wenn die Bremsbacken noch brauchbar sind,lasse sie von einem Fachbetrieb
    neu belegen.Man kann die "härte" der Beläge wählen und hat einen orginalen
    Unterbau.Für meine Hinterradbremse hat das ca.50€ gekostet.
    Eine interessante Lektüre für Trommelbremsbeläge/Trommel anpassen ist
    Carl Hertweck ,"Besser machen -Arbeiten an Motorrädern". Reprint aus dem
    Motorbuch Verlag.
    Gruß Hartmut

  • Guten Tag Hartmut,


    nicht nur der Abschnitt über Arbeiten an der Bremse sind in dem angesprochenen Buch (ursprünglich waren es mal zwei Bände in einem ölfingerfreundlichen Plastikeinband) empfehlenswert, beide Bände stellen eigentlich eine Pflichtlektüre für alle dar, die mit Sinn und Verstand schrauben wollen. Vom Inhalt hat bis zum heutigen Tage nichts seine Gültigkeit verloren.
    Ich hatte sie seinerzeit Ende der sechziger Jahre gekauft und wahrhaft verschlungen - sie sind vom Praktiker für den Praktiker geschrieben.
    Wer sich einen Gefallen tun will, kann sich auch gleich noch den "Kupferwurm" vom selben Autor besorgen - sehr anschaulich und auch für den "Stromlaien" sehr gut geeignet - ein Spiegel der damaligen Technik, wobei C.H.'s Elektronikbasteleien einem heutzutage ein Schmunzeln ob der Schaltungstechnik abringen, aber damals waren Transistoren der allerletzte Schrei.


    Also - auf ins Antiquariat, in die Bibliothek oder ins Internet.


    Ein schönes Wochenende allerseits


    Siegbert

  • Kurzes Update:
    Hab zunächst die Tipps aus dem Buch von Herrn Hertweg ausprobiert - leider ohne Erfolg.
    Dann hab ich neue Bremsbacken (Markenware) eingebaut - wieder nix.


    Ich habe jetzt irgendwo gelesen, dass man auf die (alten) Bremsbacken Sandpapier kleben und damit der Trommel vorsichtig die Unebenheiten austreiben kann.
    Klingt ein wenig abenteuerlich.
    Hat das schon jemand probiert?


    Grüße
    Bernd

  • Guten Morgen Bernd,


    das mit dem Sandpapier auf den Belägen hört sich tatsächlich recht abenteuerlich an. Du solltest vielleicht besser eine Dreherei suchen, die das komplette Rad (am besten auch mit Bereifung, dann brauchst Du die nicht extra zu entfernen) einspannen kann, um die Trommel dann auszudrehen oder mit einer Schleifmaschine im Support auch auszuschleifen. Nur dann hast Du die Gewähr, dass auch alles schön sauber und winklig läuft, da gibt es dann keine Eiereien oder Konizitäten mehr.


    Viel Erfolg


    Siegbert

  • Hallo Bernd,


    "Für ein paar km war das Rubbeln weg und die Bremsleistung deutlich besser."


    Das spricht nicht für eine umrunde Trommel. Wie sieht es mit den Nocken aus, haben die evt. Spiel in der Trägerplatte? Sind die Bohrungen ausgeschlagen? Um das festzustellen, solltest du sie ausbauen, alles reinigen und dann trocken in die Bohrung stecken.
    Wenn die Bohrungen schon eierig sind, kann man sie aufbohren (lassen) und Buchsen einsetzen. Aber bitte nicht mit dem Akkuschrauber :tongue:


    Gruß
    Dirk

  • Hallo,


    zunächst mal danke für die Tipps.


    Die Nocken habe ich bei der ganzen Aktion überprüft und kein übermäßiges Spiel bemerkt. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich geschludert habe, weil mir selbige als Fehlerursache nicht in den Sinn kamen. Also werde ich mir die Nocken nochmal vornehmen. Parallel dazu versuch ich mal mit der Meßuhr mein Glück bei der Trommel.


    Eine Dreherei, die komplette Räder einspannt, habe ich in der Nähe, allerdings mit heftigen Wartezeiten. Das lass ich dann über Winter machen, ggf. auch neue Felge und Speichen.


    Ich geb nochmal Laut, kann aber einen Moment dauern.
    Jetzt geht es erst mal zum Classic GP nach Schotten (nur als Zuschauer).


    Danke nochmals.


    Grüße
    Bernd

  • So, jetzt hab ich mir endlich die Bremse nochmal vorgenommen. Die Nocken sind in Ordnung, die Trommel ist unrund.
    Ich hab die Trommel inzwischen zum Spezialisten gebracht, der mir bestätigte, dass sie zwei sog. Hot Spots hat. Er kann sie zum Glück in eingespeichtem Zustand ausdrehen und wird mir ein paar alte Backen etwas stärker als Serie neu belegen.


    Gruß
    Bernd