Zylinderbohren

  • Hallo aus Österreich!
    Ich habe einen Zylinderblock mit Standardbohrung 70. Die Laufbüchsen vom 1. und 2. Zylinder haben auf einer Seite augenscheinlich nur (mehr) eine Wandstärke von ca. 2 - 3 Zehntel, doch das kann meiner Meinung nach nicht sein, denn dann wären die Büchsen schon kollabiert/hätten sich vom Aluminium gelöst. Kann es sein, dass diese beim Guss so außerzentrisch gebohrt wurden oder hat das nur das Erscheinungsbild und der Zylinder kann anstandslos auf Übermaß gebohrt werden, weil die Buchsen unterhalb der Sicht(Dicht-)fläche noch normale Wandstärke haben? Das meint zumindest mein Zylinderschleifer, der mit einem Magnet geprobt hat und meinte, nachdem er auf beiden gegenüberligende Seiten gleich stark haftet, dass die Buchsen stärker sind, als es den Anschein hat. Es kann doch nicht sein, dass der Zylinder schon nach Verschleiß des Standardmaßes absoluter Schrott ist, oder?? Wenn doch, kann irgendwer das ausbüchsen?
    Welches Maß ist beim Übermaßbohren einzuhalten, 70,5 oder etwa, was ich mal irgendwo gelesen habe, 70,46 oder so ähnlich - kommt das auf den Kolbenhersteller an? Mein Bohrmeister meint, er könnte durchaus um 2 Zehntel Richtung stärkere Wandseite versetzt aufbohren, kann das Probleme mit der Kolbenführung/Pleuel verursachen, wenn die Bohrungen quasi nicht mehr zentrisch sitzen (ich wage zu bezweifeln, dass sie das jetzt sind)?
    Welche Kolben verwenden, Wiseco oder Japan-Standard aus der Bucht?
    Kann der Zylinder problemlos um 2 Zehntel geplant werden, um die leichte Macke zwischen Zylinder 1 und 2 zu egalisieren?
    Kennt jemand (vielleicht auch in Österreich wegen des Versandrisikos/der -kosten) eine Zylinderschleiferei, die Erfahrung mit Suzuki GT Zylindern hat?
    Besten Dank für die Tipps/Hilfe,
    Walter

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  • wie sieht der denn von der anderen seite aus ? auch nicht zentrisch ?

    wenn du nich willst was man dir will , das will auch keinem ...was willst denn du ?

  • Guten Morgen!
    Die Laufbuchsen laufen nachoben hin aussen konisch zu, darum scheint es, dass die Wandstärke zum Bohren nicht reicht.
    Bohrung versetzen um 0,2 mm ist kein Problem, da die untere Pleuellagerung das locker hergibt.
    Die günstigen Japan Kolben sind ok, ich fahre sie selbst seit letztem Jahr.
    Ich habe sicherheitshalber 0,55 mm Kolbenspiel gegeben.
    Die Bohrung ergibt sich aus dem Kolbendurchmesser plus Kolbenspiel!
    Der Zylinder kann ohne Weiteres um 0,2 mm geplant werden.
    Gruß
    Martin

  • Guten Morgen :)
    Danke für die gute Nachricht, mir fällt ein Felsen runter :ja: :danke:
    Ich hätte grade einen NOS Suzuki Kolbensatz für´s erste Übermaß entdeckt, kostet mit Zoll etwa € 350. Ist das ok? Besser als Nachrüstkolben oder einfach nur teurer? Welches Kolbenspiel würden die denn so brauchen zwecks richtiger Bohrung?
    Die Unterseite des Zylinders ist auch nicht zentrisch, also so richtig präzise war die industrielle Fertigung damals wohl auch noch nicht ;)
    Habe auch eine nahezu neuwertige Allspeed Auspuffanlage erworben, nur ist beim mittleren Auspuff der Befestigungshalter eingerissen und meiner bescheidenen Meinung nach nicht richtig/eher nicht vollständig, ich denke, da fehlt ein Zwischenstück, denn so sind die unmöglich zum anbauen, komme einfach nicht hin. Ich werde sie heute noch fotografieren und einstellen, vielleicht weiß da von euch auch jemand Rat :idee:
    Lieber Gruß aus dem Wald4tel,
    Walter

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    Einmal editiert, zuletzt von Waudi12 ()

  • Das klingt gut, denke da werde ich zuschlagen und noch die Nadellager für die Kolbenbolzen besorgen. Gibt´s da die Seitenführungsscheiben auch noch neu oder kann ich bedenkenlos die alten weiterverwenden?
    Aber Kolbenspiel 0,55 mm ?? Vielleicht eine 0 unter den Tisch gefallen, so 0,055 mm :kratz:

  • Guten Tag Walter,


    ich weiß nicht, ob ich richtig bin, aber aus meinen "aktiven" Büffeltagen habe ich im Hinterkopf, dass es zwei Sorten Kolben gibt: einmal für "wellengeführte" Pleuel, und später die für kolbengeführte Pleuel, die Du ja wohl auch hast, sonst hättest Du ja nicht nach den Scheiben gefragt.
    Bei der eBay-Annonce wird leider keine Angabe (TeileNr. o.ä.) zu der Kolbenart gemacht, Du solltest Dir sicherheitshalber das Mass zwischen den Bolzenbohrungen geben lassen.
    Eine schönes Restostern an alle Leser


    Siegbert

  • Hallo Siegbert,
    es gibt nur mehr einen Kolbentyp, der für beide Anwendungen funktioniert. Die meisten J-Wellen sollten mittlerweile eh umgerüstet sein. Wenn du aber doch noch eine hättest, kämen halt einfach keine Scheiben rein. Bei allen anderen müssen die Scheiben montiert werden. Die alten Scheiben kann man problemlos wiederverwenden, wenn sie keine offensichtlichen Beschädigungen haben. Nur niemals bei einer J-Welle auch noch die Scheiben reinwürgen, das gibt Bruch. Die Japan-Kolben für runde 80€ den Satz habe ich auch einige Sätze hier liegen, die sind weder optisch noch maßlich von dem zu unterscheiden, was Suzuki liefert.
    Ein Tip wäre evt. noch, die Kolben vor dem Bohren einmal zu tempern, sprich eine Weile im Backofen auf Temperatur zu bringen, weil es passieren kann, daß sie sich maßlich noch minimal verändern. Dann kann der Zylinderschleifer dies beim Bohren ggf. gleich mit berücksichtigen. Es streiten sich nur noch die Gelehrten, welche Temperatur zum Tempern die richtige ist. Ich denke aber, mit ~200° macht man nix verkehrt. Aber nur die Kolben in den Ofen, nicht Rringe und Bolzen!


    Gruß und schöne Rest-Ostern für alle,
    Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von dirksandmann ()

  • Einen hab' ich noch! :ja:


    Miß doch mal bei deinen Bohrungen den Mittenabstand nach. Das sollte - wenn ich mich recht erinnere - einmal ein glattes mm-Maß und einmal genau ein glattes 1/2mm-Maß sein, also einmal xxx,0 und das andere yyy,5 . Wenn es irgendwas dazwischen ist, stimmt der Mittenabstand nicht.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Walter,
    das Kolbenspiel muß natürlich 0,055 sein,
    ich fahre die Kolben selbst, sie passen für beide Pleuelbauarten.
    Ich habe sie auch nicht getempert, seit 3000 km ohne Probleme!
    Gruß
    Martin

  • Danke Dirk,


    für die Antwort. Da ich noch nie einen J/K-Motor auf dem Tisch hatte, war ich bisher immer davon ausgegangen, dass die Einführung der oberen Scheiben eine Vergrößerung des Bohrungsabstandes bei den Kolben und nicht eine Verringerung der Breite der oberen Pleuelaugen bedingt hätten. Nun weiß ich es besser.


    Viele Dank


    Siegbert