Anzugsmoment Kupplungs Druckplatte

  • Hallo Gemeinde, eine immer wieder ganz kurz rutschende und dann wieder greifende Kupplung hat mich bewogen mal danach zu gucken. Zu sehen war nix, Einstellung schien OK. Aber weil ich beruflich sowieso in Birmingham war, bin ich vorletztes WE über den Teilemarkt in Stafford geschlendert... Und siehe da: neue, original verpackte Suzuki GT Kupplungsfedern! Hab ich natürlich gekauft. Kork-Lamellen sind noch lieferbar und weil meine Stahlscheiben schön plan und nicht blau sind mach ich jetzt die Kupplung neu. Frage: welches Drehmoment verlangen denn die 6 Schrauben, mit denen die Kupplungs Federn verschraubt werden? Weder Bucheli noch das GT Service Manual machen dazu eine Aussage..? Grüße aus Wiesbaden, Olaf

  • Da hab ich mich noch nie drum gekümmert, mit Gefühl festgezogen und gut. Mit Drehmoment ziehe ich nur die Kopf- und Gehäuseschrauben an, damit sie alle gleich angezogen sind. Nicht umsonst sind kleine Schlüsselgrößen kurz und größere länger. Denn ob das Drehmoment eines 10 oder 20 Jahre alten Drehmomentschlüssels noch stimmt sei auch dahingestellt. Damals bei der Bundeswehr wurden die jedenfalls in regemäßigen Abständen kalibriert.
    Gruß Micha

  • Hallo Olaf....
    das könnte etwas zu heftig sein????
    Bei der GT550 sind die Kupplungsfedernschrauben mit 40 - 70 kg-cm angegeben, was ca. 4 -7 Nm entspricht.
    Deine 2 mkg sind jedoch umgerechnet ca. 19 Nm.
    Nun weiß ich jedoch nicht wie viel Nm die GT750 Kupplungsschrauben tatsächlich haben sollten.....

  • Im Büffel Manual sind keine Anzugswerte angegeben, scheint also nicht wichtig zu sein,außer, dass es fest ist. Macht auch Sinn, da die Schrauben ja Feder belastet sind. Entsprechend würde ich mich an die Werte der 550 halten. Zu fest könnte nämlich gehörig Indie Hose gehen, so von wegen Stahl in Alu.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Moin!


    Anzugsmomente sind in erster Linie vom Format der Schrauben abhängig, nicht davon, wie groß der Motor ist, in dem sie verwendet werden.
    In vielen Suzuki Handbüchern, Bulettins usw. werden für allgemein verwendete Schrauben, für die es keine spezielleren Angaben gibt, daher nach Gewindedurchmessern abgestufte Anzugsmomente angegeben.
    Dabei wird auch noch unterschieden zwischen Schrauben mit einer 4 oder nichts auf dem Kopf und andererseits mit einer 7 oder einem Suzuki-S auf dem Kopf. Letztere können etwas stärker angezogen werden.
    Daraus ergeben sich z.b auch die von Klaus oben angegebenen Werte.
    siehe z.B. HIER:
    20Nm für M6 in Aluguß ist jedenfalls mehr als reichlich.


    bis dann
    Markus

  • Moin Markus....


    ich musste auch diesbezüglich leider schon Lehrgeld zahlen....bei der GT250 Kupplung habe ich beim Handfestziehen ne Schraube abgerissen....waren wohl mehr als die 20 Nm und/oder die Schraube hatte nen Schuss, sprich Materialermüdung oder -fehler.....deshalb nur noch mit kleinem Drehmomentschlüssel und max. 7 Nm.....sowohl an der GT250 wie 550...

  • 7 Nm ist eine Nuß mit Verlängerung mit der Hand festgezogen, ohne Knarre oder Knebel.
    Bei so geringen Anzugsmomenten wäre ich mit dem Drehmomentschlüssel besonders vorsichtig, weshalb habe ich ja oben schon erklärt.

  • Hallo Zusammen,


    unabhängig davon das eine Schraube nicht weiß' was sie tut, sollte es der Besitzer wissen. Bei Kupplungsschrauben ist das Gefühl das eine, der gleichmäßige Anzug rundherum sowie der nichtzerstörte Kupplungskorb mit allen Folgen, das Andere. Überdrehte Schrauben im rotierenden Kupplungskorb hat schon zu mancher Vollbremsung wider Willen geführt. Noch besser wenn der Gußfuß dazu abreißt. Gerade an der Kupplung , welch letztlich ja nun auch mit einigen 1000Umdrehungen rotiert , sollte man etwas obacht halten. Der Hinweis auf die Schraubenfestigkeit ist hier IRREFÜHREND und der obige Denkansatz zu "Stahl in Alu" der richtige. Grundsätzlich ist bei solcher Materialpaarung der Drehmomentmaßstab am SCHWÄCHEREN MATERIAL anzulegen. Für also in Aluminium geschraubtes sind die Festigkeitswerte wie für 5.6er Schraubenqualität heranzuziehen.


    Hier die Tabelle , nach der ich seit langem schraube:


    http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html


    Daraus ergebe sich für M6 bei 5,6er Festigkeit ein Anzugswert von nur 4,8Nm ~5Nm! Ein wirklich winziger tropfen Schraubensicherung auf den letzte 2 Gängen ließ mich nicht nur bei der Renn RGV immer ruhig schlafen. Denn in die "Vorspannung" zur elastischen Selbstklemmung kommt die Stahlschraube im Kupplungsalu sicher nicht...


    Und JA ich schraube auch die Vergasergehäuse mit einem kleinen Drehmomentschlüssel zu ... denn allzuoft repariere ich genau jene Gehäuse derer die es nicht tun.


    Gruß vom Ring
    und viel Erfog
    Heri


    DctqD5fX4AEz8TR.jpgDSC_0513.jpgdrehmomentschlüssel.jpg

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Vergesst mal bitte in der Debatte nicht, dass die Schrauben durch die Kupplungsfedern eine Vorspannung erhalten. Zum einen sichert sie die Schrauben und zum anderen muss man dabei mit den Drehmomentwerten nochmal vorsichtiger sein, da bereits Zug auf dem Gewinde liegt.
    Suzuki selbst gibt keinen Wert für die Deckelschrauben im speziellen an.
    Die einzige Vorsichtsmaßnahme die ich treffe ist, dass ich wenn meine Frau die Schrauben angezogen hat, ich nochmal prüfe, ob sie nicht zu fest sind. Bei ihr gilt nach fest kommt los.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Vergesst mal bitte in der Debatte nicht, dass die Schrauben durch die Kupplungsfedern eine Vorspannung erhalten. Zum einen sichert sie die Schrauben und zum anderen muss man dabei mit den Drehmomentwerten nochmal vorsichtiger sein, da bereits Zug auf dem Gewinde liegt.
    Suzuki selbst gibt keinen Wert für die Deckelschrauben im speziellen an.


    Mario

    Hallo Mario stimmt nicht...im Service Manual der GT550 stehen die von mir oben erwähnten Werte...Service Manual GT550.jpg

  • Beim Büffel nicht.


    Aber im übrigen, festziehen und fahren. Ich greif dafür die Knarre einfach kurz, heißt direkt überm Kopf und nur leicht mit Hanballen gegen den Hebel gedrückt. Nicht den Hebel gegriffen. So vermeidet man zu viel Kraft.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Die 70kg/cm Angabe sollte die kilopondmeter alter Einheit auch schon abgelöst haben... Entspricht aber eben o,7 kg/m, wieder mal 9,81 = ~7N/m... da sind meine 5 N/m doch gut dran...


    Gruß heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Nur mal eine Anmerkung zum Thema Drehmoment einhalten an unserem alten Maschinen.
    Natürlich ist es sinnvoll und richtig nach Möglichkeit mit Drehmomentschlüssel zu arbeiten, man sollte das Thema aber auch nicht zu eng sehen. Ich habe in den Siebzigern KFZ Mechaniker gelernt und Anfang der 80er in einer Motorradwerkstatt gearbeitet.
    Damals haben alle Werkstattprofis den Drehmomentschlüssel nur an Zylinderköpfen und Gleitlagern benutzt, alles andere wurde von kundiger Mechanikerhand dosiert.
    Was damals gut funktioniert hat, kann heute nicht falsch sein.


    Gruß Frank

  • Nun, Frank, das Problem sind die " kundigen" Mechaniker,bzw. deren Ausdünnung bis heute... und gerade weil es " alte" Maschinen sind, sollte man das Material nicht mit unkundigem, weil ungeübten Ellbogenmoment überstressen. Dem Momentenschlüssel ist es egal wer ihn betätigt. Ich konnte das auch mal. Nach dem Unfall ist es mir durch Verletzungen bzw. die noch vorhandenen neurologischen Irritationen lieber, die Festigkeit, unabhängig von meinem möglicherweise falschen, " Gefühl " einzustellen. Gruß heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Moin,
    ich ziehe die Kupplungs-und auch alle Deckelschrauben mit einem Akkuschrauber mit einstellbarem Drehmoment an. Das ist immer schön gleichmäßig und darauf kommt es ja auch an.
    Gruss
    Martin

  • Hi Guys, ihr habt ALLE recht!
    Die 2mkg waren definitiv zu viel. Einer der Bolzen fühlte sich beim Festziehen so komisch "weich" an, da hab ich erstmal aufgehört und nachgeschaut: der war kurz vor dem Abreißen. Das Alu Gewinde ist zum Glück OK.
    Jetzt ist alles mit kleinster Dremo-Einstellung = 0,5mkg gleichmässig angezogen.


    Leider ist der Effekt des kurzfristig unterbrochenen Kraftschlusses immer noch vorhanden.


    Ich versuche jetzt, irgendwo neue Kupplungsfedern aufzutreiben.
    Hatte die Vorhandenen zwar lt Bucheli kontrolliert und für OK befunden, aber wie ihr sicher schon vermutet habt: bin auf GT noch Anfänger.


    Grüße an Alle, Olaf

  • Moin,
    welche Reibscheiben hast Du verbaut?
    Die jetzt noch erhältlichen (eigentlich für GS 400 und 750 gedachten Beläge) haben eine kleinere wirksame Auflagefläche als die originalen GT Beläge, da die GT ein erheblich höheres Drehmoment hat!
    Alternative: Barnett Kevlar Beläge, die rutschen nie!
    Ich stelle demnächst mal ein Vergleichsbild ein.
    Gruss
    Martin

  • Hallo Martin,
    lt Micro - Fisch Recherche eines alt-eingessenen Suzuki Händlers (Fa Backes in Budenheim) waren die Beläge
    - Stahl mit runden Korkscheiben- unter der orginalen Teilenummer noch lieferbar, die hab ich verwendet.


    Aber Deine Aussage läßt mich schon wieder zweifeln ob das die richtige Entscheidung war...


    Hättest Du vielleicht eine Bezugsquelle für die zitierten Barnett Kevlar Beläge?


    Grüße aus Wiesbaden,
    Olaf

  • Hi,
    hier ein Bild der verschiedenen Typen; links GT 750 (original), rechts GS 750/400 und auch für GT 750, unten Barnett GT und GS 750/400.
    Barnett war früher etwas dünner und hatte dafür ein Scheibenpaar mehr drin, kann sich aber zwischenzeitlich geändert haben. Also am Besten auch die Barnett Stahlscheiben und Federn verwenden.
    Z.B. hier:
    https://www.ebay.de/itm/72-77-…bc3edf:g:sggAAOSwuxFY2Fct


    Gruss Martin

    Dateien

    • P1220734.JPG

      (1,92 MB, 17 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Sorry Martin, aber irgendwie seh ich den Unterschied zwischen Gt und Gs nicht. Um wieviel sind die GS Beläge schmaler und wo, außen oder innen?


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Die tragenden kleinen Rechtecke sind bei den GS Belägen etwas kleiner, so dass die Gesamtauflagefläche der Beläge das Drehmoment der GT nicht übertragen kann.
    Dies trifft auch für die meistenn Zubehör Beläge zu.
    Gruss
    MArtin