Mittlerer Zylinder fällt aus

  • Das ist die Schaltwalzenarretierung :-)!
    Gruss Martin

  • Danke dafür... Ist da nur ne feder drin oder war vor der feder ne Kugel und die ist weg? Dann muss ich im alt Öl Kanister rumfischen....


    Und noch wichtiger.... Habe ich jetzt statt 1.5 L Öl 3L Öl im Motor ? Viel an alt Öl kam da nämlich nicht raus...


    Nehme mal an das ist das richtige..

  • Das muss beides wieder rein, dann ist´ s ok.
    Lass lieber nochmal das Öl ab, um zu prüfen was wirklich drin ist.
    Gruss
    Martin

  • Der Stift hängt meist noch drin, einfah mal reinleuchten,
    Gruss
    MArtin

  • Du hast die Gangarretierschraube erwischt. Drinne sitzt noch ein Pöpel mit einer abgerundeten Spitze, diese greift in eine Nut in der Schaltwelle sobald die richtige Postion eines Ganges erreicht ist.
    Also wiederreinschrauben und die Andere nehmen.
    Schau dir mal die Unterlagen, zumindest die Bildchen, die es hier zur GT550 gibt an:
    http://www.oldjapanesebikes.co…ce/manuals_page/index.php
    Hilft enorm. Ich hab mir mittlerweile auch angewöhnt bei Ikea Möbeln die Aufbauanleitung zulesen, auch wenn es unsportlich ist.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Ich habe ein Buch für die Gt 550... Aber dort ist diese schraube nicht eingezeichnet.... Da ist nur der Gus Motor beschrieben. Habe den Stift schon gefunden. Lag in meiner Öl-auffangwanne.

  • Auch der "Guss-Motor" hat diese Arretierung!
    Die Motorgehäuse aller Baujahre sind annähernd baugleich!
    Gruss
    MArtin

  • So... Die elektronische Zündung ist drin und der Motor läuft. Die linke Kerze und mittlere Kerze sind nun heute nach 50 km hellbraun. So wie ich es gewohnt bin von jedem gut eingestelltem zweitakter.


    Die rechte jedoch dunkel grau... Zudem hat im Stand der rechte Zylinder immer fehlzündungen sporadisch... Im Schub Betrieb oder beim Berg ab rollen jedoch nicht...
    Auch bleibt der Motor an wenn man den rechten zylinder vom Funken abklemmt, sie läuft ohne Problem nur mit Mitte und links.


    Klemm ich jedoch links ab und lass nur Mitte und rechts laufen stirbt der motor sofort ab. Auch mit Gas geben keine Chance.


    Leuchte ich mit einer Taschenlampe in den rechte zylinder sehe ich deutliche Spuren von einschlägen auf dem kolben Kopf, ich möchte jedoch den zylinder Kopf nicht abnehmen wenn es nicht wirklich nötig ist und erst recht nicht ohne eine neue Dichtung zu haben.
    Zudem kommt, dass der motor keinerlei Lauf-Geräusche macht, rasselt oder sich unnormal anhört.


    Ich habe trotzdem das Gefühl das der rechte zylinder mehr mitgeschliffen wird als das er arbeitet. Leider fehlt mir das passende Gerät um Kompression zu messen.


    Wenn ich das alles so lese bereitet es mir noch große Sorgen das ich damit nächste Woche Freitag in den Urlaub fahr und eine Strecke von 2.000 km in 10 Tagen zurücklegen möchte...


    Sie läuft so wie sie jetzt eingestellt ist aber ich möchte so zuverlässig wie möglich jede Fehlerquelle und Erscheinung falscher Einstellung beheben.



    Edit:


    Meine Vermutung nach Recherche liegt entweder bei einer dichten Leerlauf/Haupt düse, oder zu kleiner HD.. Momentane Hauptdüse ist 102.5 auf allen drei Zylindern. Ich würde jetzt den rechten vergaser zerlegen, nochmal reinigen und eine 107.5 Düse einbauen.
    Wobei ich das für sehr groß halte und es auf nebenluft deuten würde, ich wüsste aber nicht wo her.



    Vll hat jemand anhand der Beschreibung einen Geistes Blitz oder eine Idee was ich tun kann.


    LG Robin

  • Anbei noch Bilder....


    Die Frage ist, ist der zylinder noch zu retten? Reicht da ein neuer kolben? Oder geht der direkt wieder kaputt?


    Wie sieht es mit den zylinder laufflächen aus? Merken tut man nicht deutlich was... Aber ob da ein neuer kolben reicht..


    Und.. Ist das ein nicasil zylinder?
    Mfg


    Edit: der zylinder ist magnetisch... Also grauguß aber trotzdem nicasil beschichtet?

  • Wenn du mit einer, z.b. Schlüsselfeile vorsichtig über die Fläche streift und du nichtmal einen winzigen Kratzer erzeugst ist es ziemlich sicher nikalsil..


    Da brauchst du dann nur grob mal mit 360 - 400 er Schmirgelleinen durchgehen...
    Was die Macke im Kanal betrifft...Die Stelle sollte ordentlich verrundet werden...

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • So hier ist jetzt nochmal der kolben.. Also ich krieg mit ner Feile leichte ganz feine Kratzer in die lauffläche... Aber das reicht mir glaube ich nicht um sagen zu können ob nikasil oder nicht vll kann es mir jemand anhand der Bilder sagen..


    LG.

  • Moin!


    Wie man auf den Bildern sieht, sind die hinteren Zylinderfuß-Bolzen länger, also ist das Getriebegehäuse für die SCEM-beschichteten Cylinder. Ob Du diese nun hast, must du selbst sehen, ist ja anzunehmen. Bei denen sind die hinteren Fußverschraubungen erhöht, darum die längern Bolzen. Das ganze wegen der zusätzlichen Überströmer über dem Einlaßkanal. Der SCEM-Zylinder hat also 7 "Löcher", von der Lauffläche aus gesehen.


    Zylinder mit Gußlaufbuchse werden nicht Nicasil beschichtet. Ich bezweifle, daß das überhaupt geht bzw. auf dem Gußmaterial mit den Grafit-Einschlüssen hält.


    Die Gußlaufbuchsen gucken als runder Absatz unten aus den Zylindern heraus, als Führung für den Kolben und zur Positionierung im Getriebe-Gehäuse.
    Bei beschichteten Zylindern ist dieser Absatz mit angegossen, also aus dem Gleichen Material wie der Rest des Zylinders.
    Auf der Zylinder-Kopf-Dichtfläche ist am Zylinder die Gußlaufbuchse als Ring sichtbar, meist in dunklerer Farbe als das Alu-Zylindermaterial.


    Magnet-Probe hattest Du schon?


    Es gibt auch noch die Möglichkeit, das ein Vorbesitzer in die (ehemaligen)SCEM-Zylinder nachträglich Gußlaufbuchsen einziehen lassen hat. (So ein Motor war im Forum schon mal Thema, hast Du evntl. diesen Motor übernommen?)


    Falls die Frage auf eine Kolbenbeschichtung zielte: Kolben werden nicht SCEM/NiCaSil-beschichtet.


    bis dann
    Markus

  • Hey danke für die super ausführliche Antwort. also der zylinder hat unten an der kolben Führung "laufbuchse" das selbe Material wie der Rest des zylinders. Wenn ich jetzt, die riefen versuche glatt zu schleifen könnte es passieren das ich die nikasil Schicht zerstöre? Wie dick ist diese Schicht? Ist dort direkt das aluminium Gehäuse?


    Magnet Probe habe ich gemacht. An der laufbuchse außen der als Führung dient ist es nicht magnetisch, innen ist es wiederum magnetisch.


    Für mich stellt sich die Frage ob ein neuer Kolben reicht wenn ich alle riefen kanten Runde und das ganze langlebig ist oder nach 50 km wieder defekt ist.

  • Die Beschichtung wird direkt auf das Zylindermaterial==Alu-Legierung aufgetragen und ist nur sehr dünn,
    im Bereich 20-200 microMeter (1000stel mm).
    Was davon bei Deinem Zylinder übrig ist, kann nur durch Messen ermittelt werden. Da eine Schichtdickenmessung mangels entsprechenden Gerätschaften nicht in Frage kommt, bleibt die Messung des Zylinderbohrungs-Durchmessers (an mehreren Stellen), um festzustellen, ob das Bohrungsmaß noch innerhalb der Toleranz liegt. (Ich kann Dir allerdings jetzt nicht die genaue Bohrungs-Maßtoleranz der SCEM-GT550-Zylinder nennen, da mußt Du selbst suchen, steht vermutlich im Werkstatthandbuch)
    Außerdem ist zu untersuchen, ob die Beschichtung irgendwo sichtbar beschädigt ist, speziell auch an den Kanten der Kanäle, wo vielleicht Kolben-/Ring-Teile eingeschlagen haben.
    Wenn es Beschädigungen gibt, wird dort die Beschichtung im Betrieb weiter abplatzen und der Kolben irgendwann festgehen.
    Ist die Beschichtung in Ordnung und noch nicht verschlissen, -und nur dann-, kann sie vorsichtig gehohnt werden (nur leicht aufrauhen, kein nennenswerter Materialabtrag) und ein neuer Kolben eingebaut werden.

  • Moin,
    ich würde erst mal pragmatisch an die SAche herangehen und mit feinem Schmirgelleinen (600-800-1000)
    schrittweise versuchen den Materialauftrag in der Bohrung wegzunehmen.
    Danach noch kurz mit der Honahle (kann in Handbohrmaschine eingespannt werden) vorsichtig bearbeiten:
    Beispiel:
    https://www.ebay.de/itm/BGS-Ho…53309?hash=item2cbe8e3b1d
    Sollte das nicht funktonieren hilft nur noch neu beschichten (gute Nikasil Zylinder gibt es nicht auf dem Markt)
    oder Umbau auf Gusszylinder.
    Gruss
    MArtin

  • Huhu,


    Super also ich habe einen nikasil zylinder. Das steht nun fest danke für die Datenblätter.


    Ich werde das aufgeschmolzene aluminium abtragen und einen neuen kolben kaufen.


    Hat jemand eine Adresse für das neu beschichten?


    Was kostet sowas? Nimmt man danach die Standard kolben wieder?

  • Moin!
    Wenn man weiss, wie mit Chemikalien umzugehen ist:
    Reste von Kolbenmaterial, die nur oberflächlich auf der Zylinderbeschichtung haften, kann man mit Natronlauge ab-/auflösen. Damit wird nur der unerwünschte Materialauftrag entfernt und die Beschichtung bleibt unbeeinflusst, da sie davon nicht angegriffen wird.
    Beim punktuellen Abschleifen besteht ja immer die Möglichkeit, von den umliegenden Bereichen auch etwas abzutragen, auch wenn die Beschichtung wesentlich härter als das anhaftende Kolbenmaterial ist.


    Laut den Angaben in den Suzuki -Info-Blättern sind Beschädigungen der Beschichtung bis 2mm² tolerabel.
    Da hast Du ja Chancen, das der Zylinder nochmal ohne Neubeschichtung verwendet werden kann.

  • Hey, habe leider keine Möglichkeit für Laugen und sauren aber das macht nichts... Ich arbeite in einem Unternehmen was bremsen und getriebe für schienen Fahrzeuge instandsetzt... Kolben und laufflächen schleifen und polieren gehört zu meinen täglichen Arbeiten im Beruf und ich habe mehr als genug Mittel um das hier mit vernünftigem Werkzeug zu machen. Ich werde ein Ergebnis mit Bild posten wenn ich fertig bin :)


    LG. Robin

  • ;) Tja, nun hast Du dich "geoutet"...
    Jetzt kannst Du Dich vor Hohn-Aufträgen für SCEM-Zylinder nicht mehr retten.... :D

  • Wie oben schon geschrieben, würde ich es nur dort bearbeiten wo auch das Kolbenfläche geschmiert hat... erfahrungsgemäß haben bei der Rennmaschine jene Zylinder/Motore länger gehalten bei denen die Kanalkanten " verrundet" (r~o.5) und somit den Kolbenringen weniger "Einhakmöglichkeit" boten. Das abschließende "hohnen" macht nur Sinn wenn du es 1. mit ausreichend Öl und 2. optisch den "neuen Kreuzhub" vom alten unterscheiden kannst. Ist dein Zylinder jetzt schon "oval" im Mikrometerbereich(!) wirkt das nur verstörend und dein neuer Kolbenring wird jene Löcher überfliegen und nicht dichten und auch nicht einlaufen.


    Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg


    Gruß Heri

    "Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"

    "mens sana in carburetor sano"


    by onkelheri


    http://www.schueller-metallbau.de/

  • Ich verrunde alle kanten so weit wie möglich. Das Problem mit den kanten der Kanäle kenn ich schon von MZ und SIMSON da sind die teilweise so scharf das die förmlich abscheren bei längerem Betrieb.


    Mir geht es um Langlebigkeit.


    Ich möchte mit dem motorrad ab Freitag ein Tour durch Österreich, Schweiz Italien machen... Wichtig ist das der motor das durchhält und nicht ob ich 9 oder 10 bar Kompression habe.


    Ich muss das Verhältnis von optimaler Standfestigkeit Langlebigkeit und einbüsung der Leistung finden.


    Und ich fahre lieber mit gerunden kanten und gebrochenen kanten der Kolbenringe anstatt die Gefahr einzugehen das einer bricht oder sich verhackt.


    Auf Dauer ist das alles keine Lösung und ich werde die zylinder neu beschichten lassen, aber jetzt ist absolute Priorität das das hält.


    da ich keine Alternative fahr Möglichkeit habe und sich 4 weitere Jungs auf mich verlassen mit denen ich fahre und mit denen ich verschiedene Unterkünfte bereits gebucht habe steh ich enorm unter Druck und arbeite an einer Lösung.


    Kann ja keiner wissen das 2 Wochen vor der Tour plötzlich ein kolben versagt, da steckt man leider nicht drin. Und Ersatz zu bekommen geht nun mal nicht mal eben so.


    So ist das mit alten Raritäten :D



    LG Robin

  • Ich wäre beim verrunden von Beschichteten Zylindern sehr vorsichtig, wenn es beschissen läuft kann es zu einer Abplatzung führen. Generäl Kanten brechen ja, aber hier vorsicht. Im übrigen gibt Suzuki z.B. beim Büffel vor wie die Kanten zu bearbeiten sind.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Normalerweise werden erst die Kanal-Kanten bearbeitet und danach die Zylinderlaufbahn beschichtet. So reicht die Beschichtung etwas um die Kanten herum.


    In umgekehrter Reihenfolge ergibt sich ein Absatz am Übergang zwischen Zylinder- und Beschichtungsmaterial, an dem sich bei Beanspruchung die Beschichtung ablösen kann.


    Also würde ich in diesem Notfall nur solche Kanalkanten nachträglich bearbeiten, an denen wirklich eine Beschädigung vorliegt.


    Bekommst Du denn überhaupt rechtzeitig einen brauchbaren Kolben?


    Wenn man die Fehlstellen soweit abträgt, daß die Kolbenringe drüberfliegen und das so hinbekommt, daß die Beschichtung nicht abplatzt, funktioniert die Notreparatur vielleicht.
    Gut gemachte Provisorien halten ja bekanntlich am längsten.

  • Ja der kolben kommt morgen von gt reiner. Ich habe die beschädigte beschichtung soweit abgerundet und geschliffen das genau das passieren soll. Der kolben Ring soll darüber fliegen.


    Mit den kanten brechen bin ich zuversichtlich das ich die so nach innen abgerundet habe das keine beschichtung beschädigt wurde bzw werden kann weil die kolben Ringe quasi sanft über den Kanal geführt werden.


    • Ich hoffe einfach das ich vernünftig gearbeitet habe und das mein provisiorum hält :)

    Aber ich werde es ja morgen sehen nach dem Zusammenbau..


    LG Robin

  • Es reicht ja, wenn man einen Schuß 2-Taktöl in den Tank kippt. Kann auch für die Zukunft nicht schaden. Ich fahre 30 ml auf den Tank. Gruß Micha