Zündungseinstellung (jetzt komme ich auch noch mit dem Thema)

  • Moin,
    das Thema Zündungseinstellung beschäftigt ja mehrere z. Zt., jetzt komme ich auch noch mit dem Thema.


    Ich habe gestern die Position der Zündmarkierungen überprüft. Laut Anleitung sollen diese bei der 380er bei 3,0 mm vor OT fluchten.
    Bei meinem Motor sind das aber eher 2mm.


    Ich denke ein Zahnversatz am Antriebsritzel kann es nicht sein, dann wäre die Abweichung doch viel größer, oder?
    Ist so eine Abweichung üblich?


    Auffällig ist auch, das ich spürbares Verdrehspiel an der Zündungswelle habe, obwohl das Kunststoffzahnrad sehr gut aussieht, kein Verschleiß erkennbar ist.
    Ich habe die Einstellung dann so überprüft, dass die Zahnflanken beim Durchdrehen sauber anliegen.


    Ich kann die Zündung natürlich auch so einstellen, aber ich bin immer Neugierig und hinterfrage gern die Hintergründe.


    Gruß, Frank

  • Moin!


    Das Spiel im Zündnockenwellenantrieb wird mit der Laufleistung größer. Es ist m.M.n. auch eine Ursache dafür, wenn beim Abblitzen der Zündung bei der 380er keine sauber stehende Markierung zu erkennen ist.
    Mit neuem Kunststoffzahnrad wird das Spiel gegenüber einem mit größerer Laufleistung wesentlich geringer.
    Den Winkel-Fehler bei Zahnversatz könnte man ja ausrechen: 360°/Zähnezahl.

    Zitat

    Ich habe die Einstellung dann so überprüft, dass die Zahnflanken beim Durchdrehen sauber anliegen.

    Genau. Den richtigen Drehsinn natürlich dabei beachten. Läuft ja "falschrum".
    Man kann sich ja eigene Markierungen auf dem "Stern" anbringen, welche mit der mit Meßuhr ermittelten Zündposition korrespondieren und dann immer danach einstellen.
    Beim (De-)Montieren der Zündnockenwelle wird das dann alles wieder hinfällig, weil der Stern mit viel Spiel auf der Welle positioniert ist.


    bis dann
    Markus

  • Danke Dir Markus,
    jetzt habe ich die Hintergrundinformationen die mir fehlten.


    Gruß, Frank

  • Die 3mm gelten nur für die J/K Modell, danach ändert sich der Wert, da sich der Winkel der Kerzenbohrung geändert hat. Hier gelten jetzt 2,07 bzw. 2,11 mm, aber die genauen Werte muss ich heute Abend erst nachsehen. Am sinnvollsten ist es, Markierungen an der Lima anzubringen und diese mit der Stroboskoplampe anzublitzen. Das sinnvollste überhaupt ist die Umrüstung auf eine kontaktlose Zündanlage.

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Da kann ich nur zustimmen. Alles was du jetzt durch exaktes fest- und einstellen des Zeitpunkts erreichst, machen die Toleranzen in der Kontakte wieder zu nichte.
    Klar, original sind Kontakte und mal einstellen macht auch Spaß, so als Herausforderung.
    Aber dauernd, ne lass mal stecken. Zumal auch die Qualität der Kontakte heute nicht mehr der der Erstausrüster Qualität entspricht.


    E-Zündung und Ruhe ist. Schont auch den Motor.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

    Einmal editiert, zuletzt von Foxkilo ()

  • Mahlzeit!


    Ich stelle lieber nach Gradscheibe ein:
    Zündzeitpunkt
    frühe Modelle 24° (bzw. 2,88mm) vor OT
    spätere Modelle 20° (bzw. 2,02mm) vor OT
    (mm-Angaben in Kolbenlaufrichtung)
    Die von Ummi/Frank festgestellten ~2 mm sind also OK beim A-Modell.


    Eine Elektronikzündung bleibt langfristig korrekt eingestellt und man muß im Normalfall jahrelang nichts dran machen. Baut man Eine anstelle der Kontaktzündung ein, also auf der rechten Seite, verbleibt natürlich das evntl. Spiel im Zündnockenantrieb.
    Bei Elektronikzündung wird die Nockenwelle nicht durch Kontakte "gebremst" und kann freier innerhalb des Zahnspiels hin und her "flattern".
    Was hier dann für eine gewisse Zeit die Situation zum Abblitzen verbessern kann, ist ein neuer Wellendichtring für die Zündnockenwelle. Hört sich komisch an. Der neue Ring sitzt enger auf der Welle, dadurch wird das "Flattern" des Kunststoffzahnrades bzw. der Welle etwas gedämpft. Dadurch wird die Markierung auf dem Stern im Licht der Stroboskoplampe stabiler sichtbar. Der Effekt hält nur einige 100km an.
    Man kann auch versuchen (wenn man sich traut, mit Handschuh), die Nockenwelle von Hand an der Mutter ganz leicht abzubremsen, manchmal steht dann auch die Markierung stabiler.

  • Wow, das sind aber brauchbare Infos.


    Danke Dir, jetzt habe ich ein gutes Gefühl das ich das schon richtig machen werde :ja:


    Gruß, Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Ummi ()

  • Noch mal zur Ergänzung die Werte:
    J/K L/C/R 3,00mm vor OT
    L/M R/L 2,3mm C 2,25mm
    ab A R/L 2,11mm C 2,06mm

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • Hallo Frank,
    bekommt der mittlere tatsächlich weniger Frühzündung oder bezieht sich das auf die Messung durchs Kerzenloch und die Unterschiede ergeben sich durch die Schrägstellung?
    Ich stelle bei abgebauten Zylinderkopf ein, die Meßuhr steht also sauber senkrecht..


    Gruß, Frank


    P.S Heute warmes Wetter, jetzt konnte ich endlich den Rahmen lackieren :ja:

    Dateien

    • IMG_2713.jpg

      (296,04 kB, 87 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Einmal editiert, zuletzt von Ummi ()

  • Hallo, die Werte beziehen sich auf die Messung über die Kerzenbohrung, deshalb weichen sie ja voneinander ab.

    2xT 250, 2xGT 250, 4xGT 380, 7xGS 400, 2xGS 550, 3x GS 750, GS 850G, GS 1000S, X7. GS 1000E
    Typreferent für die GT380 im WBC

  • So, Zündung läßt sich gut einstellen.


    Ich habe zuerst die Markierung überprüft, stimmt genau mit 2,1 mm v. OT.


    Bei laufendem Motor dann mit dem Strobo noch einmal überprüft. Ging einwandfrei, vielleicht weil der Simmering neu ist.
    Die beiden anderen Zylinder stimmen auch recht gut. Lassen sich ja nicht separat einstellen, aber die Geber scheinen sauber auf 120°-Versatz positioniert worden zu sein.


    Gruß, Frank

    Dateien