• Wie bekomme ich nach Lösen der Sprengringe in den Gabelrohren oben die Federn heraus.
    Gibt es hier in eingebautem Zustand einen Trick.


    Die oberen Stopfen wollen nicht so recht über die Nut nach oben heraus.


    Muss ich die Holme ausbauen.


    Danke...

  • Moin!
    Das klemmt öfter mal.


    Ich bocke das Motorrad ab, damit etwas Druck auf die Feder kommt und drücke z.B. mit einer 1/2-Zoll-Verlängerung +17er-Nuß den Stopfen runter und versuche, ihn wieder so hochkommen zu lassen, das er sich nicht verkantet.


    Oder die "brutale" Methode: Lappen als "Fänger" für Stopfen und Feder drumwickeln, Motorrad schnell schieben und plötzlich vorne voll bremsen.
    Dabei besser vorher KOPF WEG!!! :D


    bis dann
    Markus

  • Das mit dem Herunterdrücken und Ausbocken habe ich versucht. Feder läßt sich mit Sitz gut hinab drücken. Die Dinger schaffen es aber nicht über die Nut.
    Hilft hier bei den derzeitigen Temperaturen etwa Anwärmen oder gibt es einen anderen Trick?
    Eigentlich bremst ja laut Explosionszeichnung nur der Dichtring oder?

  • Ja, die Dinger sind manchmal bockig...
    Die Gabelfeder ist oben ja nicht plan, darum können die Stopfen sich auch verkanten und klemmen manchmal auch mit einer Kante in der Nut des Sicherungsringes.
    Ich habe auch keine andere Methode, als über die Feder soviel Kraft aufzubringen und den Stopfen von oben grade zu drücken, das er irgendwann rausrutscht.
    Danach kann man die Kante oben am Stopfen etwas brechen oder einen evntl. vorhandenen Grat und Rost aus dem Sitz entfernen, dann rutscht das Teil künftig williger.


    Die Feder kann man nicht nach unten rausnehmen, auch wenn man das Tauchrohr ab bekommt. Wenn dessen Schraube losgeht, ohne das das InnenTeil sich mitdreht. Um selbiges gegenzuhalten, muß man nämlich mit einem Werkzeug von oben rein. Also sollte der Stopfen oben doch besser irgendwie rausgehen.

    Viel Glück!

    Einmal editiert, zuletzt von MarkusH ()

  • [quote]Original von MarkusH
    Ja, die Dinger sind manchmal bockig...


    ...die sind nicht manchmal, sondern eigentlich immer bockig...


    als ich noch meine Dreizylinder hatte, habe ich dann mit einem Hammer sachte auf die Knarrenverlängerung gehauen (also mehr gestupst), so dass der Stopfen eben aus der Nut freikam und dann vielleicht hinausflutschte.
    Irgendwann ist der Schlagimpuls in Größe und Richtung so, dass der Stopfen nicht wieder einfädelt sondern freikommt, nur Geduld.


    Viel Erfolg und ein schönes neues Jahr an alle


    Siegbert

    Einmal editiert, zuletzt von Siegbert ()

  • Hallo


    Falls alles nicht geht. Stopfen mit 5 mm Bohrer anbohren, nicht durch, M6 Gewinde schneiden und mit einer Schraube herausziehen.


    Helmut

    Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.

  • Moin!

    Zitat

    Falls alles nicht geht. Stopfen mit 5 mm Bohrer anbohren, nicht durch, M6 Gewinde schneiden und mit einer Schraube herausziehen.

    Das bringt mich wieder zu der Idee, die Stopfen oben durchzubohren und ein (Reifen-)Ventil einzubauen, um die Gabelfeder mit etwas Druckluft zu unterstützen. Muß ich endlich mal versuchen, ob die GT-Gabel das mitmacht und ob es was bringt.
    Hat das hier vielleicht schonmal jemand ausgeführt?
    bis dann
    Markus

  • Hallo Markus,


    da wird es dir bestenfalls die Ölfüllung durch die Simmerringe rausblasen. Die Gabel ist für eine Luftunterstützung absolut ungeeignet. Den Stopfen oben in der Gabel müsstest du auch abdichten. Aber wie willst du z.B. einen O-Ring so unbeschädigt an der Nut für den Sprengring vorbei bekommen, daß die Gabel den Druck auch hält?


    Gruß
    Dirk

  • Das der O-Ring oben am Stopfen evntl. nicht Druckdicht ist, hatte ich auch überlegt.
    Ich habe es vorhin einfach mal ausprobiert an einem Gabelholm von GT250/380 (von der späteren Gabel mit dem Stopfen ohne Gewinde). Der Holm liegt hier schon länger ausgebaut und komplett auf Reserve, mit alten, aber intakten Dichtungen.


    Zunächst mußte der Stopfen raus, da hatte ich natürlich auch erst das Anfangsproblem dieses Themas, es ging dann aber mit den bereits angesprochen Handgriffen.


    Ich habe dann ein M6-Gewinde durch den Stopfen gebohrt und erstmal ein dünnes Rennfahrradventil reingesetzt. Die Standard-KFZ-Ventile sind dicker, aber so kann ich mit einfacher kleiner Schraube das Loch dichtmachen, wenn es nicht funktioniert.
    Das Ventil guckt oben etwas raus, so kann ich eine Langmutter daraufschrauben als Griff. Damit lässt sich der Stopfen ohne Vorhandensein der Gabelfeder völlig einfach, -leicht saugend-, ein und ausbauen ohne das etwas klemmt. Es liegt hauptsächlich an der Verkantung durch die Gabelfeder, das der Stopfen schwer rausgeht.


    Der Sitz des O-Ringes im Standrohr hat übrigens einen kleineren Duchmesser als der Bereich darüber mit der Nut des Sicherungsringes. Die Gefahr der Beschädigung des O-Ringes duch die Nutkanten beim Einbau besteht darum nicht.


    Die Gabelfeder habe ich weggelassen und nun den Stopfen eingebaut, um allein die Federwirkung der Luft zu testen.
    Dann Druck draufgegeben, erst wenig, sodaß die Rohre grade auseinander fahren, und Stopfen und Dichtring mit Lecksuchspray besprüht, um Undichtigkeiten zu sehen.
    Aber da gibt es nichts zu sehen, auch bei langsamer Druckerhöhung nicht. Bei ca. 3 Bar ist gefühlsmäßig die gleiche Anfangsfederkraft vorhanden wie mit der Gabelfeder.
    Der Holm steht jetzt seit 1,5 Stunden mit 4 Bar in der Werkstatt, ein Druckabfall ist bisher nicht festzustellen. Im Betrieb liegt der Druck zur Unterstützung der Feder geschätzt vermutlich im Bereich 0,5-1,5 Bar.
    Wenn der Holm ein paar Tage den Druck hält, werde ich das ganze mal im Fahrbetrieb testen.

  • Da kannste mal sehen, das hätte ich nicht erwartet. Es geht eben doch nichts über den Praxistest :danke:
    Gruß
    Dirk

  • Problem gelöst.
    Einfach Rundholz mittig auf Stopfen setzen und einige Schläge von oben mit dem Hammer drauf.
    Dann ploppen die Stopfen irgndwann heraus.
    Das ist wohl besser als der Trick mit Vollbremsung nach Sektkorkenprinzip.
    Und verletzungssicherer...

  • N'Abend
    da ich grade schreibe......
    hier mal zur Info:
    Der Gabelholm steht -seit 8Tagen-, immer noch unter Druck, kein Abfall festzustellen.
    Ich verfolge das weiter.
    bis dann
    Markus

  • Moin!
    Ich hatte den Gabelholm schon fast vergessen, bin eben in der Werkstatt drüber "gestolpert". Ich habe ihn seit Januar nicht mehr angefasst und eben festgestellt, das er immer noch voll unter Druck steht. Das mit der Luftunterstützung verspricht also nicht völlig erfolglos zu werden...
    bis dann
    Markus

  • Hallo Markus,


    wenn du schon auf den "Oldtimer"-Thread hier verweist - was macht denn dein luftunterstützter Gabelholm?


    Gruß
    Dirk

  • Moin!

    Zitat

    Original von dirksandmann
    Hallo Markus, wenn du schon auf den "Oldtimer"-Thread hier verweist - was macht denn dein luftunterstützter Gabelholm?

    "Oldtimer"-Thread ist hier doch alles. :D
    Der erste Test-Gabelholm steht immer noch rum und hält die Luft.
    Inzwischen habe ich andere Gabelstopfen mit Ventilen ausgerüstet und in der GT380 eingebaut. Ich mußte erst etwas suchen, um passende Ventile zu bekommen. Die Gabelfedern passen nun gerade um die Ventile und liegen also wie gehabt an den Gabelstopfen an.
    Die Bilder sind beim Einbau gemacht worden.
    Inzwischen bin ich damit auch mal gefahren, der Luftdruck wird auch im Fahrbetrieb gehalten.
    Man kann mit dem zusätzlichen Luftdruck einerseits erlahmte Gabelfedern unterstützen und andererseits den Durchhang der Gabel beeinflussen, also den Weg, den die Gabel mit Belastung durch Eigengewicht des Motorrades+Fahrer von alleine einfedert.
    Bei einem Druck von 1 Bar pro Holm wird die Gabel ganz auseinander gedrückt, das ist also zuviel. Rechnerisch ergibt sich mit 1 Bar eine Kraft von ca. 170N, welche die (33mm) Gabel zusätzlich zu den Federn auseinanderdrückt, das entspricht grob einer Gewichtskraft von 17kg.
    Der Fahrtest erfolgte mit 0,4 Bar in der Gabel; damit federn bei mir Gabel und hintere Stoßdämpfer ungefähr gleichmäßig ein. (hinten sind Marzocchi AG Strada eingebaut, mit 2 Bar Luftdruck am Ausgleichbehälter)
    Das Fahrverhalten ist damit unauffällig und in Ordnung.
    Zu einem Test auf Buckelpisten und mit verschiedenen Luftdrücken hatte ich noch keine Gelegenheit. Ich werde dann berichten.


    bis dann
    Markus


  • Ich bring hier noch eine Erfolgsmeldung, da es sicherlich für viele weiterhin ein Thema sein wird.


    Wie bereits geschrieben wurde hilft:
    - Spannung auf der Feder, also Axialkraft auf dem Stopfen
    - die Verkantung des Stopfens lösen
    ...... wichtig ist das diese beiden Aktionen gleichzeitig durchgeführt werden, einzeln bleibt es Glücksache.


    Ich spanne die Feder mit einem Spanngurt vor und schlage dann auf den Stopfen damit sich die Verkantung löst.
    Zwischen den beiden Fotos liegen 20 Sekunden, es reichte ein einziger Schlag. Beim anderen Gabelholm ebenfalls.


    Viel Erfolg, Frank