Zündspule defekt

  • Mein Verdacht bestätigt sich immer mehr, dass eine meiner Zündspulen defekt ist. Erst lief sie nur auf einem Zylinder. nach dem ich mal ein paar Kabel untereinader getauscht habe um zu sehen ob sich das Problem dann umdreht läuft sie nun am ca.4000 auf 2 Zylindern mit Aussetzern, darunter nur auf einem.


    Kondesatoren sind getauscht und i.O., Kontakte sind korrekt eingestellt, Zündkerzen sind neu, Batterie ist voll, Kabelverbindungen sind richtig.


    Ich finde es persönlich unsinnvoll nach gebrauchten originalen Aussschau zu halten, denn kaputte 35 Jahre alte Spulen mit anderen genauso alten oder minmal jüngeren Spulen auszutauschen ist zwecklos, vorallem bei den Preisen für ein ungetestetes Paar gebrauchter.


    Hat jemand damit Erfahrungen gesammelt Zündspulen aus dem MZ-Zubehör zu verwenden? Die sind ja auch unterbrecherbasiert. Auf Markus seiner GT250-Seite stehen zwar Primär- und Sekundärwiderstände der originalen jedoch sind die Verkäufer der MZ-Spulen bei der Nachfrage nach diesen Werten meist überfragt. Unter anderem war auch von Platzproblemen unter dem Tank die Rede.


    Hat also jemand sowas schonmal funktionierend verbaut?


    Danke schonmal!


    lg,


    Marc

  • Moin,
    hast du schon einmal gechecked, ob bei rausgedrehter Zündkerze ein Funke überspringt ? Ich würde dazu die Masseelektrode einer alten Kerze abzwicken. Wenn dann noch ein Funke überspringt, muss die Kiste damit laufen....wenn nicht irgendwo eine halblebige Kontaktierung mit im Spiel ist.


    Ich nehme an, du hast die Spulen schon auf Durchgangs- und Isolationswiderstand hin überprüft.....


    Gruß,
    Ebi

  • Den Funkentest habe ich insofern schon gemacht, dass ich die rausgeschraubte Kerze an den Zylinderkopf angelegt habe und getreten habe, dabei kamen nur sporadisch mal ein Funke (ein, zweimal bei 30 mal kicken), beim Rest der Versuche tot. Der Gegentest bei dem anderen Zylinder ergab bei jedem Versuch Funken.


    Auf Durchgangs- und Isolationswiderstand habe ich noch nicht überprüft, ist das überhaupt mit Hausmitteln (Multimeter) möglich? Was mess ich da gegen was?

  • Moin,
    Primär- und Sekundärwicklung auf Durchgang testen: Bei der GT550 ist für die Primärwicklung ein Widerstand zwischen 4 - 6 Ohm angegeben, für die Sekundärwicklung 15 - 25 kOhm. Falls die Spule - wie bei der 550er - nur 2 Anschlüsse plus Zündkabel hat, liegt die Primärwicklung zwischen diesen beiden Anschlüssen und die Sekundärwicklung zwischen Zündkabel und der Pluszuführung. Bei gemeinsamer Pluszuführung kann man leider die Isolation zwischen Primär- und Sekundärspule nicht testen......und da liegt häufig der Hase im Pfeffer oder der Hund begraben :D.


    Dein Zündkerzentest deutet auf eine defekte Spule hin, ich finde es nur etwas seltsam, dass es bei höheren Drehzahlen funktioniert.......hätte es eher anders herum vermutet, aber vielleicht hat Markus noch einen Tipp oder eine Erklärung parat.


    Gruß,
    Ebi

  • Danke für die Antwort!


    An der Arbeit haben wir einen Isolationsprüfer, mit dem man einen Stromstoß von 500mV durch die Leitungen schickt um die Güte der Isolation zwischen Leitern zu überprüfen. Wäre es sinnvoller mit dem Gerät zu testen?


    Ich gehe Recht in der Annahme, dass ich, wenn die Spule in Ordnung ist keinen Durchgang haben sollte?

  • Tach


    Sicherlich Sinnvoll...warum aber nur mit 500mV....500V erscheinen angemessen.
    Ich würde die Spule im Backofen auf 80° erhitzen u. dann testen/durchmessen


    Gruß Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von WBM ()

  • Zitat

    Wäre es sinnvoller mit dem Gerät zu testen?


    Im Prinzip ja, zumindest bei Spulen, die (galvanisch) getrennte Primär- und Sekundärwicklungen haben. Wenn die 250er Spulen genauso aufgebaut sind wie die der 550er, funktioniert das allerdings nicht, denn in der Spule ist die Primär mit der Sekundärwicklung verbunden, da macht dann eine Isolationsprüfung keinen Sinn, kannst nur den Durchgangswiderstand prüfen, wie beschrieben.


    Anbei mal ein Schaltbild der 550er Spulen, vielleicht wird es dann klar.


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/8586/ignitionsuzukigt.jpg]


    Gruß,
    Ebi

  • n'Abend


    Widerstandsmessung mit Multimeter möglich. (kleinsten Messbereich, meist bis 200 OHM, wählen)
    Wenn die Werte ungefähr passen, sind die Spulen meist OK.
    Dann noch ein Funken-Test: Funkenabstand 8-10 mm muß die Spule bringen
    Wenn die Anlage in Ordnung (Kondensator ok, Akku voll) ist, muß ein Zündfunke auch springen, wenn man den Zündkontakt von Hand öffnet.


    Die 12Volt(!)-"MZ-Spulen" könntest Du auch verwenden. Mußt dann halt eine Halterung dafür bauen.
    Oder jede andere Spule für "Batterie-Spulen-Kontakt-Zündung".


    Markus

  • So, habe die Spule heute ausbauen können und habe sie jetzt hier liegen.


    Bei beiden habe ich Sowohl von den Kabelenden als auch direkt an den Lötpunkten Durchgang zwischen Schwarz bzw. Weiß zu Orange, ich messe einen Widerstand von ca. 4,4 Ohm.


    Bei beiden kann ich keinen Durchgang vom Zündstecker zu Orange messen (wohl zu hochohmig?) jedoch messe ich einen Widerstand von ca 13,7 kOhm.


    Ich weiß nicht ob darüber erfreut sein soll :lachen: Wertemäßig scheinen sie ja okay zu sein.


    Um meinen Verdacht auf einen Defekt doch nochmal etwas zu erhärten schildere ich mal was vor dem Stillegen vorgefallen ist: Kurz vor meiner unfreiwilligen Winterpause, hatte ich (mal wieder) einen defekten Kondensator, diesen habe ich dann gegen einen anderen ausgetauscht, der wohl einen Kurzschluss hatte, d.h. die Spule hatte für gut 30km dauerhaft Spannung bis der Zylinder (der jetzt auch nicht mehr richtig läuft) einen kleinen Klemmer hatte (Nichts passiert dabei, hatte den Motor schon wieder auseinander). Danach lief sie wie jetzt und ich dachte erst es wäre ein defekter Kondensator und dann habe ich sie eingemottet.


    Ich habe mal gelesen, dass die Zündspulen es gar nicht mögen ständig Spannung zu bekommen, wie wenn man z.B. die Zündung einschaltet aber dann nicht startet.

  • Moin! :D


    Zitat

    Original von Streetfighter So, habe die Spule heute ausbauen können und habe sie jetzt hier liegen. Bei beiden habe ich Sowohl von den Kabelenden als auch direkt an den Lötpunkten Durchgang zwischen Schwarz bzw. Weiß zu Orange, ich messe einen Widerstand von ca. 4,4 Ohm.

    so soll es sein

    Zitat

    Bei beiden kann ich keinen Durchgang vom Zündstecker zu Orange messen (wohl zu hochohmig?) jedoch messe ich einen Widerstand von ca 13,7 kOhm.

    Also was jetzt: kein Durchgang oder 13kOhm? :evil: Kein Durchgang heißt: unendlich hoher Widerstand oder auch keine Verbindung. Mit der Messung von 13kOhm hat die Wicklung Durchgang, und zwar vermutlich den richtigen Gleichstrom-Widerstandswert. Ich schreibe vermutlich, weil (mir) nicht klar ist, ob in den Wert auch noch der Widerstand des Kerzensteckers eingeht und wie groß der ggf. ist. Der muß dann natürlich noch abgezogen werden.

    Zitat

    Wertemäßig scheinen sie ja okay zu sein.

    s.o.

    Zitat

    ...einen defekten Kondensator, diesen habe ich dann gegen einen anderen ausgetauscht, der wohl einen Kurzschluss hatte, d.h. die Spule hatte für gut 30km dauerhaft Spannung.... Ich habe mal gelesen, dass die Zündspulen es gar nicht mögen ständig Spannung zu bekommen, wie wenn man z.B. die Zündung einschaltet aber dann nicht startet.

    Die Ladung eines 5Ah-Akkus reicht kaum dazu, eine Spule abzukokeln. Wenn Du aber 30km gefahren bist, offensichtlich dann auf nur einem Pott (sehr seltsame Vorgehensweise :kratz:), könnte die Spule schon recht heiß geworden sein. Selbst wenn die Widerstandsmeßwerte ungefähr stimmen, kann dadurch die Isolation soweit gelitten haben, sodaß innerhalb der Spule gelegentlich Überschläge stattfinden.


    Auf die nächsten Ausfahrten solltest Du wohl fertig konfektionierte Kondensatoren und Zündspulen mitnehmen ;). Oder besser die mutmaßlich intakten Teile gleich einbauen und die unsicheren Kandidaten mit geeigneterem Equipment überprüfen (lassen) ehe Du vielleicht doch brauchbare Teile wegwirfst.


    bis dann
    Markus

  • Zitat

    Also was jetzt: kein Durchgang oder 13kOhm? Teufel Kein Durchgang heißt: unendlich hoher Widerstand oder auch keine Verbindung. Mit der Messung von 13kOhm hat die Wicklung Durchgang, und zwar vermutlich den richtigen Gleichstrom-Widerstandswert. Ich schreibe vermutlich, weil (mir) nicht klar ist, ob in den Wert auch noch der Widerstand des Kerzensteckers eingeht und wie groß der ggf. ist. Der muß dann natürlich noch abgezogen werden.


    Es ist ohne Flachs so wie ich schreibe, mein Multimeter kann keinen Durchgang zwischen dem Zündstecker und Schwarz bzw. Weiß feststellen, misst jedoch die 13,7 Ohm. Auch bei der Messung ohne Zündstecker hatte ich keinen Durchgang aber 12,8 kOhm.


    Zitat

    Die Ladung eines 5Ah-Akkus reicht kaum dazu, eine Spule abzukokeln. Wenn Du aber 30km gefahren bist, offensichtlich dann auf nur einem Pott (sehr seltsame Vorgehensweise ), könnte die Spule schon recht heiß geworden sein. Selbst wenn die Widerstandsmeßwerte ungefähr stimmen, kann dadurch die Isolation soweit gelitten haben, sodaß innerhalb der Spule gelegentlich Überschläge stattfinden.


    Ich hatte am Abend davor im Dunklen den Kondesator gewechselt, da meine Werkstatt 20km weg ist habe ich immer nur das nötigste hier und das war eben dieser Kondensator. Testlauf hatte ich dann nur im Stand gemacht, lief gut. Am nächsten Tag musste ich an die Arbeit und hab mich einfach draufgeschwungen, erst lief sie gut und dann immer schlechter, Anhalten kam auf der Bundesstraße nicht in Frage.


    Zitat

    Auf die nächsten Ausfahrten solltest Du wohl fertig konfektionierte Kondensatoren und Zündspulen mitnehmen. Oder besser die mutmaßlich intakten Teile gleich einbauen und die unsicheren Kandidaten mit geeigneterem Equipment überprüfen (lassen) ehe Du vielleicht doch brauchbare Teile wegwirfst.


    Ich habe immer einen Kondensator mit in der Jacke :ja: und passendes Werkzeug, die gehen bei mir am laufenden Band kaputt (Altbestände).

  • Zitat

    Auch bei der Messung ohne Zündstecker hatte ich keinen Durchgang aber 12,8 kOhm.


    Dein Multimeter hat scheinbar so seine eigene Definition von "Durchgang" :D. Die Werte sind jedenfalls ok und das ist Durchgang :ja:. Die Isolation kannst du bei diesen Spulen, wie Markus schon geschrieben hat, nicht prüfen. Da könnte noch ein Problem vorliegen.....wenn du die Zündspulen tauscht, müßte der Fehler allerdings genauso mitwandern.


    Gruß,
    Ebi

  • Bin heute dazugekommen zwischen Tür und Angel die Zündspulen mal untereinander zu tauschen, das Ergebnis war das sie nicht wirklich anspringen wollte und gleich wieder abstarb wenn sie mal anfangen wollte zu laufen.


    Eben so wie wenn der Choke nicht drinne wäre.


    Denn jetzt ist die vermeintlich defekte Zündspule für den linken Zylinder zuständig und der rechte Zylinder hat ja nicht wirklich einen eigenen Choke.


    Lange rede kurzer Sinn, ich habe zwei Zündspulen (eine in miesem Zustand eine in traurigem Zustand) für 4 Euro gekauft, werde die etwas bessere erst mal als Ersatz reinhängen um zu sehen was passiert.

  • Tja, eingebaut habe ich die "neue" Spule zwar, aber zum ausprobieren kam ich nicht.


    Rund 1,5-2 Liter Benzin haben sich klammheimlich in den Motor verabschiedet, es kam schon hinten aus dem Auspuff rausgelaufen. Entweder ist das neue Schwimmerventil undicht oder ein Schwimmer ist abgesoffen. Zumindest ist die GT nun erstmal stillgelegt bis ich die alte Technik mit moderner ersetzt habe.


    Spender für die Vergaser wird wohl eine NSR 125 werden und einen anderen Benzinhahn (den man auch mal wirklich abstellen kann) werde ich mir auch besorgen.