Lenkkopflager einstellen

  • Hallo zusammen,


    für mich seit vielen Jahren ein Rätsel: Nach dem Einstellen der Nutmutter ziehe ich die Steuerkopfmutter mit gut 60 Nm an und dann die M8er Klemmschraube. So bin ich die ganzen Jahre im wahrsten Sinne des Wortes immer gut gefahren. Ich frage mich allerdings, was kann diese Klemmung noch bewirken, wenn die große Mutter schon stramm angezogen ist, da kann sich doch dann eigentlich nichts mehr bewegen.

    Dass erst die 8er-Klemmschraube angezogen werden soll, mach für mich noch weniger Sinn.


    Bin schon gespannt auf eine Erklärung.


    Gruß

    Bernard

  • Dass erst die 8er-Klemmschraube angezogen werden soll, mach für mich noch weniger Sinn.

    Wer sagt/schreibt das?


    Man zieht sie lose/handfest soweit an, daß die obere Gabelbrücke noch auf dem Steuerrohr gleiten kann.

    Erst nach dem einstellen und festziehen der Lager/Muttern auf dem Steuerrohr wird die Klemmschraube fest angezogen.

    Theoretisch am besten sukzessive beide gleichzeitig/abwechselnd..


    Mit dieser Klemmung ist die Verbindung der oberen Gabelbrücke mit dem Steuerrohr wesentlich steifer

    als nur eine einfach (de)montierbare, mehr oder weniger lose Passung plus die Mutter obendrauf.

  • Quote

    Steht das in irgendeiner Rep. Anleitung, ich habe nichts gefunden.

    Nicht das ich wüßte, ist auf meinem Mist gewachsen. Als Maschinenbauer erscheint es mir logisch, solche Verbindungen, bei denen Bauteile durch mehrere Schrauben in verschiedene Richtungen gegeneinander gezogen/verspannt werden, abwechselnd, nach und nach fester anzuziehen.

    Damit die Bewegung in einer Richtung nicht durch das schon zu feste anziehen der "jeweils anderen Schraube" behindert wird und die Bauteile sich überall gut setzen und anlegen können.


    Quote

    Die meisten Motorräder haben diese Klemmschraube gar nicht.

    Entweder, es gibt dann andere konstruktive Lösungen, um eine möglichst verwindungssteife Gabel zu erhalten, wie z.B. breitere (höhere) Standrohr-klemmungen.

    Oder es sind solche Wabbeldinger, wie bei manchen Mopeten der 50er und 60er jahre. Ich denke da z.B. an eine Maico M250B, die ich mal restauriert habe: Trotz neuer Gabelinnereien, Gleithülsen usw., eher inakzeptabel, aus heutiger Sicht.

  • Entweder, es gibt dann andere konstruktive Lösungen, um eine möglichst verwindungssteife Gabel zu erhalten, wie z.B. breitere (höhere) Standrohr-klemmungen.

    Die ganzen moderneren Kisten haben keine solche Klemmschraube.


    Als Maschinenbauer erscheint es mir logisch, solche Verbindungen, bei denen Bauteile durch mehrere Schrauben in verschiedene Richtungen gegeneinander gezogen/verspannt werden, abwechselnd, nach und nach fester anzuziehen.

    Vollkommen richtig, aber das ist nicht jedem offensichtlich. Da hätte ich gedacht, dass das Suzuki explizit beschreibt, gerade an einem so neuralgischen Punkt.