Ölverlust GT 500 Ölablassschraube Dichtring

  • Hallo nochmal, Danke für die ersten Tips zum Ölverlust. Daraus ergibt sich die weitere Frage: welche der drei untenliegenden Stutzen ist denn die Ölablasschraube? Die mit dem tiefstreichenden Stutzen? Kann man die Getriebeführungsschrauben rausdrehen und die Dichtungen erneuern, ohne dass das Getriebe Schaden erleidet?

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  • Guten Abend,


    die beiden äußeren Schrauben sind die Ölablassschrauben, wobei die ganz rechte (die mit dem "tiefstreichenden Stutzen") für den Kupplungsraum ist und die linke für das Getriebe. Diese Schraube hält gleichzeitig noch die Feder und das Druckstück für die Rastung der Schaltwalze, wenn Du sie herausschraubst, nicht die Teile verschludern.
    Die mittlere Schraube (mit dem 21-er Sechskant) könntest Du auch zum Ablassen des Öls aus dem Getrieberaum nehmen, sie lass aber besser drin, sie legt die Schaltwalze axial fest. Wenn Du sie dann doch herausgeschraubt hast, lass den Schalthebel in Ruhe, damit die Schaltwalze nicht verrutscht.


    Welche Schrauben Du mit "Getriebeführungsschrauben" meinst, weiß ich nicht, aber für alle drei unter dem Getriebegehäuse befindlichen Schrauben habe ich Dir ja etwas geschrieben.


    Wenn Du übrigens schon beim Ölwechsel bist, ist es keine schlechte Idee, auch die Schraube für das "Absetzbecken" des Getriebeöls zu entfernen und das hier gesammelte Öl (ca. ein Schnapspinneken) abzulassen. In diesem Absetzbecken sollen sich evtl. im Öl vorhandene Fremdkörper auf dem Weg zum mittleren Hauptlager absetzen, damit sie im Lager keinen Unfug anrichten.
    Die Schraube hierfür sitzt schräg hinter der hinteren mittleren Kurbelgehäuseschraube (die hinter dem Mittellager) und hat wie diese auch einen 14-er Kopf. Du kannst sie auch daran erkennen, dass sie, im Gegensatz zu allen sonstigen Gehäuseschrauben keinen Federing und keine U-Scheibe besitzt sondern lediglich einen Dichtring.


    Ein schönes Wochenende allerseits


    Siegbert

  • Hallo Peter,
    vielen Dank für den Hinweis. Bei meiner GT500 ölt es meiner Meinung nach ebenfalls aus dem Leerlaufschalter. Allerdings gibt es doch eine zweite Abdichtung an der kleinen Welle (WDR) und bei einer Undichtigkeit dieser sollte sich in dem Schalter auch Öl befinden. Das ist hier nicht der Fall??


    Nach 4000 km Norwegen Tour befand sich in dem Schalter ein zäher Schmierfilm, der verhinderte, dass die Leerlaufanzeige zuverlässig funktionierte. Werde ebenfalls einen verstärkten O Ring verwenden.
    Sehr interessant sind die Hinweise von Siegbert zum Ölwechsel. Meine Maschine rasselt und sendet Schleifgeräusche im 2. und 4. Gang, so dass ich auf der Norwegen Tour immer mal wieder an ein nahes Ende der Reise gedacht habe.
    Wieder zu Hause wollte ich das Getriebeöl wechseln und habe dazu lediglich die Ablassschraube auf der Kupplungsseite gelöst, so dass nur etwa 300 cm3 abflossen. Also dachte ich an einen massiven Ölverlust durch z.B. undichte Simmerringe an den mittleren Kurbelwellenlagern, bis ich am folgenden Tag die Schraube in der Getriebemitte (mit Kugel und Feder) herausnahm und die normale Restmenge ablassen konnte. In dem Öl sind keinerlei Späne o.Ä. zu finden. Scheinbar gehört das Rasseln und Rauschen dazu! Ich verwende Getriebeöl Fuchs Silkolene Comp Gear mit der (für Motoröle vergleichbaren Viskosität 10w 40). Das Getriebe lässt sich leicht schalten und die Kupplung funktioniert einwandfrei. Auf der Reise ist übrigens lediglich der Kilometerzähler ausgefallen (überbeansprucht?)
    Gruß,
    Albrecht

  • Guten Abenmd allerseits,


    also das mit dem WeDi auf der Schaltwelle hatte ich gar nicht mehr im Kopf, weil ich ja auch noch nie Ölprobleme dort hatte. Ich bin extra in den Keller gegangen und habe nachgeschaut und richtig!, da ist ein WeDi. Den sollte man bei Öldröppeleien aus dem Leerlaufschalter dann natürlich auch wechseln. Evtl. das Motorrad etwas schräg stellen, aber auch so sollte bei der Passung der Welle in der Gehäusebohrung nicht allzuviel herauslaufen.


    Das Rasseln dürfte vom Primärtrieb oder vom Kupplungskorb verursacht werden. Da müsste man sich einmal um das Laufspiel bzw. die Verbindung Kupplunskorb - Primärrad kümmern. Evtl. hat auch der Korb zuviel Axialspiel auf der Eingangswelle, dann gibt das auch so Rasselgeräusche. Aber wohlgemerkt, diese Geräusche sind eigentlich nur im Leerlauf bei Standdrehzahl zu hören, sobald man Gas gibt oder der Motor ziehen muss, sollte der Lärm vorbei sein. Im Übrigen wurde zum Thema "rasselnder Kupplungskorb" auch schon Einiges geschrieben.


    "Rauschen" kenne ich eigentlich nur von Lagern und Zahnradpaaren, die schon lange gelaufen haben. Je nach Lautstärke machte ich mir da jetzt keine unruhigen Nächte, nur vor Weltreisen würde ich den Motor dann doch nachsehen.


    Was den Kilometerzähler betrifft, so ist wohl der Schneckentrieb mangels Schmierung den Weg alles Irdischen gegangen. Mir ist das auch schon mal bei einem Tacho bei ca 35000 km passiert. Ich hatte ihn dann aufgebördelt und das Elend gesehen: Weit und breit kein bisschen Fett, dass der Winkeltrieb überhaupt solange gehalten hat, grenzt an ein Wunder. Am liebsten hätte ich bei dem Ersatztacho in der nähe des Winkeltriebs ein Loch in das Gehäuse gebohrt (Bohrer mit Fett einschmieren und gaaanz langsam bohren, wegen der Späne, im Tacho selbst läuft ja eine Magnetschseibe) und mit einer Spritze etwas Vaseline an den Schneckentrieb gegeben. Ich habe es dann doch nicht gemacht; ob er heute noch läuft weiß ich nicht, das Motorrad habe ich schon lange nicht mehr.


    Einen schönen Abend noch


    Siegbert


  • Hallo Siegbert...was meinst du mit Schneckentrieb und Kilometerzähler? Ich dachte der Schneckentrieb ist der Anschluss unten am Vorderad, wo die Tachowelle angetrieben wird???
    Schneckentrieb im Tacho wat is'n dat?


    :kratz:


    Gruß Klaus

  • Guten Morgen Klaus,


    im Tacho ist auch noch ein Schneckentrieb, um neben der notwendigen Untersetzung auch noch die Drehachse der Tachowelle (senkrecht) an die Drehachse des Rollenzählwerks des Kilometerzählers (waagerecht) anzupassen.


    Viele Grüße


    Siegbert

  • Moin Siegbert...


    jetzt ist klar, was du damit meinst...wäre also zumindest bei den alten Tachos mit dem weißen Kunststoffgehäuse, die von unten leicht zu öffnen sind, sinnvoll, diesen Schneckenantrieb vorsorglich mit Vaseline zu schmieren!
    Aufbördeln und Wiederverschließen bei den neueren Ausführungen ist doch schon ein "Heidengeschäft".


    :ja:


    Gruß Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von KlausH ()

  • Ja Klaus,


    bei den alten Tachos wäre es durchaus empfehlenswert, vorsorglich mal nachzuschauen. Allerdings bin ich schon einmal an dieser Verschlussmasse verzweifelt.
    Auf- bzw. insbesondere das Zubördeln bei den neueren Tachos erscheint mir auch schwierig, deswegen war ich ja auch auf die Idee mit dem Anbohren gekommen, wobei dann eben das Risiko des Eintrags von Spänen in den Tacho besteht - einen Tod muss man sterben.


    Viele Grüße


    Siegbert

  • Hallo Siegbert...geht immer gut mit einem scharfen Stechbeitel...Tacho- bzw. Gehäuseoberseite auf weicher Unterlage schützen und dann das Zeug runterkratzen...


    Musste das an der GT550 schon 2 Mal machen...erst US-Meilen-Tacho raus, dann gebrauchter KM-Tacho rein, der dann kaputt ging (vermutlich sogar durch trockengelaufenen Schnecken(an-)trieb) .... :lachen: ...also wieder Dichtungs-/Klebemasse rauspulen und neuen Gebrauchten rein.


    An der GT250 habe ich die Neuen und sollte demnächst (der nächste Winter kommt bestimmt!) mal zum Auswechseln eines total gebleichten Zeigers und Zifferblattes den Tacho aus- und wieder einbördeln..mal sehen, wie ich das hinkrieg.
    Hast du mir nen Trick bzw. Tipp???



    Gruß Klaus


    P.S.


    Sorry Peter...ich entschuldige mich dafür, dass wir (Siegbert und ich) ausgehend vom Ölablassschraubenproblem nun über Schneckentriebe (was für eine Schweinerei :D :D) im Tacho diskutieren.

  • Nein Klaus,


    einen Trick habe ich auch nicht.


    Das "Ausbördeln" ging seinerzeit ja noch ganz gut, aber ich hatte dann probeweise versucht den Tacho wieder zu verschließen, das war die reinste Katastrophe. Soviel konnte das Instrumentengehäuse gar nicht von dem Bördelring verdecken, was ich da alles vermackelt hatte. Solche Blecharbeiten gehen mir einfach nicht gut von der Hand...


    Ich habe noch ein paar Plastikinstrumente herumliegen, da muss ich mal Deinen Stechbeiteltrick ausprobieren. Mit ein bisschen Glück habe ich danach noch alle meine Zehn Finger...


    Ich hoffe, Du hast bei Deinem Versuch mehr Glück bzw. auch Geduld.


    Viele Grüße


    Siegbert


  • ...jetzt weiß ich warum ich nicht mehr alle 10 Finger habe...pro Tacho 1 Finger weg...


    :lachen:

  • ...alles ungeschicktes Fleisch, das muss weg!
    Auf den Tacho zurück zu kommen: Lässt sich dieser Antrieb reparieren, gibt es Teile dafür, lohnt sich das Einschicken (z.B.KAYA Tachodienst) oder lieber nach gebrauchter Bückware gucken?


    Hat jemand Erfahrung damit?
    Viele Grüße, Albrecht

  • Hi Albrecht...


    Ich weiß nur aus früheren Beiträgen, dass es bei Ka-Ja-Tacho relativ teuer wird, sicherlich auch davon abhängig, was alles überholt und ausgetauscht werden muss...


    Mach mal ne Suche mit Kaja..da kommen dann entsprechende Beiträge.


    Ich persönlich habe mir mehrere Gebrauchte in der Ebucht bzw. bei den gleichnamigen Kleinanzeigen gekauft und verwende diese quasi als Ersatzteillager....mal sehen ob das so reicht.


    Gruß Klaus

  • Hallo Freunde,
    auf die Öl-Tropferei zurück zu kommen: Es liegt definitiv an einer undichten Ölleitung an der "Weiche", wo die Leitung von einer Zuführung auf 2 verteilt wird. Das Öl läuft dann durch das kleine Ablaufloch unter den Motor. Wenn die Maschine auf den Seitenständer gestellt wird, bewegt sich das Öl in Richtung Ablaufbohrung unter dem Leerlaufschalter und tropft dort ab.


    Diese Ölleitungen scheint es nicht mehr zu geben. Bei classicsuzukiparts.nl sind sie zwar noch in der Liste, aber scheinbar nicht mehr lieferbar. Hat jemand Erfahrung mit einer Reparatur bzw. Abdichtung?


    Viele Grüße,
    Albrecht

  • Hallo Albrecht...


    da gibt es viele verschiedene Methoden buw. Klebstoffe, mit denen man das versuchen kann.
    Das geht von irgendwelchen Spezialsekundenklebern bis hin zu Zweikomponentenklebern. Wichtig ist, dass der Klebstoff ölresistent ist und sich mit dem Kunststoff der Ölleitungen gut verbindet...deshalb im Bereich des Lecks gut aufrauhen.
    Die Ölleitungen innen und außen vorher komplett öl-/fettfrei machen...am Besten mit Aceton durchspülen bzw. ne Weile in ein Acetonbad einlegen...Benzin und Nitroverdünnung entfettet nicht wirklich komplett.


    In diesem Beitrag findest du was zum Thema.


    Ich hatte das Leck an der GT250 im Bereich des Anschlusses der Ölleitung am Kugelventil zum Linken Kurbelgehäuse. Wenn du mit einer Luftpumpe wie dort beschrieben leichten Druck auf die ölgefüllte Leitung gibst kannst du relativ leicht die Leckstelle ausfindig machen.


    Ich habe mehr oder weniger durch Zufall einen Spezialklebstoff von Würth verwendet, mit dem man sogar Benzintanks reparieren kann...sagte mir der Inhaber einer Motorradwerkstatt (KAWA).


    Die Reparatur habe ich dieses Frühjahr durchgeführt und die Leitung ist seitdem dicht.


    Morgen schau ich mal in der Garage nach wie der Klebstoff genau heißt.


    Jedenfalls viel Erfolg


    Gruß Klaus


    Das ist der Klebstoff....wie gesagt er ist schwarz und passt überhaupt nicht zur milchig weißen Ölleitung aber Hauptsache dicht!!

    Dateien

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  • Moin Albrecht...


    mach mal langsam...das mit dem Würth-Kleber war bei mir ne "Notlösung!"...die Ölleitungen müssten aus Polyamid bestehen und bei den meisten (Zweikomponenten-)klebern steht Polyamid nicht als klebgeeignet drin.
    Ich habe mit MarkusH mal über dieses Thema geemailt...der würde es evtl. mit einem Kleber auf Ameisensäurebasis probieren, weil die Ameisensäure das Polyamid anlöst und dann mit einem solchen Kleber ne dauerhaft dichte u. feste Verbindung entstehen könnte.


    Ich habe aufgrund deiner Frage das Thema wieder aufgegriffen und Heute Morgen ne Anfrage an diese Firma gerichtet...mal sehen was die dazu sagen....


    Also wenn du noch etwas warten kannst, würde ich deren Vorschlag hier im Forum kundtun.


    Gruß Klaus


    Da steht auch was über mögliche Klebearten von Polyamid....

    3 Mal editiert, zuletzt von KlausH ()

  • Hallo Albrecht....


    hab ne Antwort von der Fa. erhalten:


    Betreff: AW: Kontaktformular
    Guten Tag Herr xxxxxxx,


    vielen Dank für Ihre Anfrage. Klebstoffe, welche den Kunststoff anlösen sind grundsätzlich nicht zu empfehlen, da das Material dadurch spröde wird. Für diese Anwendung würden wir Ihnen unseren Industriekitt empfehlen. Im Anhang finden Sie das dazugehörige Datenblatt. Die Klebestelle sollte vorher mit Aceton oder unserem Sprühreiniger gereinigt werden. Auf unserer Homepage können Sie unsere Produkte jederzeit bei Bedarf bestellen.Bei weiteren Fragen können Sie mich jederzeit kontaktieren.Mit freundlichen Grüßen / Best regardsStefan Erdle


    Also bleibt nur ausprobieren....


    Der sog. Industriekitt ist kein Kitt im eigentlichen Sinne, sondern ein Epoxydharz...les da mal selbst....


    Irgendwie hab ich aber das Gefühl, dass meine Anfrage nicht so richtig angekommen bzw. aufgenommen worden ist....


    Gruß und gut kleb!!!



    Klaus

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  • Hallo Klaus,
    unterdessen habe ich die Leitungen mit Epoxydharz verarztet. Nach gründlichem Entfetten und Anschleifen mit 400 er Papier scheint das Harz auch auf dem Polyamid zu haften. Zumindest von gestern bis heute ist es dicht.


    Zur besseren Härtung des Epoxi, habe ich die Leitungen über Nacht mit Rotlicht erwärmt.


    Gruß, Albrecht

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  • Moin Albrecht...


    sieht doch ganz gut aus...und ich drück Dir die Daumen, dass es dicht ist und bleibt...
    Da der Druck in der Ölleitung nicht allzu hoch sein dürfte (ich vemute mal unter 1 BAR??) müsste bei guter Verbindung zwischen Epoxydharz und Polyamidölleitung das Zeug halten und abdichten.


    Wir werden sehen....bei meiner 250er ist es jedenfalls jetzt schon Monate dicht und ich hoffe auch, dass es so bleibt...sonst müsste ich es auch mit einem anderen Klebstoff ausprobieren....


    Gruß Klaus