Hallo Freunde,
sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber erst gestern durfte ich das Krankenhaus verlassen. Eine wirklich dramatische Woche liegt hinter mir, aber jetzt alles im Detail.
Dienstag morgen nach Pfingsten, um 7:15 Uhr zog ich im Krankenhaus ein, da ich der erste sein sollte. Nüchtern von Montag Abend 20:00 Uhr schob ich schon ziemlich Kohldampf, kriegte auch sofort das schöne „Flügelhemdchen“ verpasst und wurde dann endlich um 14:30 Uhr in den OP gefahren. Vollnarkose weg, aufgewacht, Arm in Gipsschiene. Unmengen an Infusionen und jede Stunde in der Nacht aufs Klo – ich war begeistert.
Die Schmerzen hielten sich in Grenzen und am Donnerstag kam es zum Supergau.
Am Donnerstag war Verbandwechsel angesagt, die Schwester kam mit ihrer Schere nicht durch die Verklebungen, ein stiernackiger und verhältnismäßig unfreundlicher Oberarzt übernahm das Ganze und riss mir den Bizeps ganz locker von der Nahtstelle wieder ab.
Der Chirurg im Untergeschoss, der das ganze wieder annähen durfte, meinte nur ganz lapidar, ganz dicht sind die da oben aber auch nicht. Also die ganze Prozedur noch einmal und am Samstag stellten sich dann unendliche Schmerzen – komischerweise im Unterarm – ein. Ein monströses Hämatom raubte mir jeden Schlaf.
Gestern wurde der Verband dann erneut abgenommen, wobei ich ehrlich zugeben musste, dass ich dem „Stiernacken“ mit meiner rechten Hand schon gedroht habe. Die Schmerzen im Unterarm durch das Hämatom waren so unglaublich, dass ich Viktoria sagte, ich bleibe noch länger im Krankenhaus, weil wie ich das zu Hause händeln soll, hab ich keine Ahnung.
Wir waren ein 4-Bett-Zimmer, mit 3 sehr netten Zimmergenossen und hatten jede Menge Spaß, nur wurden diese Jungs samstags und sonntags entlassen und was sie mir dann ins Zimmer schoben, war mehr tot als lebendig und nachdem einer dieser Rentner in der Nacht permanent seine Windel füllte, entschloss ich mich, zu gehen.
Ich bin jetzt wieder zu Hause, der Unterarm schmerzt nach wie vor, die Finger sind brutal geschwollen, das einzige, das nicht weh tut, ist an der Naht und an dem angenähten Bizeps. Ich werde jetzt mal schauen, wie ich über die nächsten Tage komme und soll dann einen niedergelassenen Chirurgen konsultieren, der mit dann sagt, wie es weitergeht. Zumindest bin ich mal über das traute Heim sehr erfreut. Ich denke auch, dass das über lange Sicht wieder in Ordnung kommt, das Problem ist die länge der Sicht.
Um die Werkstatt habe ich einen großen Bogen gemacht und habe auch nicht vor diese Woche hinzufahren. Ich möchte einfach jedes Risiko vermeiden.
Woran merkt man eigentlich, dass so ein Bizeps wieder richtig angewachsen ist? Also davor habe ich ehrlich gesagt Schiss, dass – es tut nicht weh, es fühlt sich normal an – aber wenn es schon bei einem Verbandswechsel abreißt, wann weiß ich, dass es wieder fest ist?
Die Ärzte prophezeiten mir alle, dass das WBC-Treffen Ende August für meine Kupplungshand ein Ding der Unmöglichkeit ist. Also wenn dem so ist, dann schieb ich echten Frust. Aber vielleicht geht es ja schneller als ich glaube – die Hoffnung stirbt zuletzt!
Soweit das Update, ich werde jetzt mal versuchen im heimischen Bett meine Ruhe zu finden.
Bis die Tage und Gruß
Andreas