Guten Abend Manu,
welche der drei Firmen die beste Qualität liefert, vermag ich nicht zu sagen, aber ich denke, das sind alles Markenfirmen und da kann man bei normalem Betrieb nicht allzuviel verkehrt machen. Ob verstärkt oder nicht, würde ich vom zur Verfügung stehendem Platz am Kettenritzel abhängig machen, s.u.
Was die Anzahl der Kettenglieder betrifft, so brauchst Du sie, sofern Du die bisherigen Zähnezahlen beibehalten möchtest, an der alten Kette einfach nur abzuzählen (Außen- oder Innenlaschen zählen und mal zwei nehmen).
Wenn Du jedoch die Übersetzung gleichzeitig ändern möchtest, musst Du abschätzen, ob Du bei der vorhandenen Anzahl der Glieder unter Berücksichtigung einer evtl. Längung der Kette mit der Verstellmöglichkeit des Hinterrads auskommst (ein Zahn mehr/weniger ergibt ca. die halbe Teilungslänge bei der Verstellung [wg. des unterschiedlich Umschlingungswinkels vorne etwas weniger, hinten etwas mehr]), ansonsten musst Du halt eine gerade!! Anzahl Glieder mehr (oder weniger) nehmen.
Im Zweifelsfall lieber eine längere Kette nehmen, zum Schließen der gekürzten Kette benötigst Du die entsprechenden firmenspezifischen Schlösser, einfache Ketten (ohne Ringe) kannst Du ohne spezielle Schlösser vernieten oder Du nimmst auch hierfür die passenden Schlösser.
Weil zu den Zeiten der Konstruktion unserer Motorräder O-bzw. X-Ringketten unbekannt waren, solltest Du, wenn Du bisher keine abgedichteten Ketten gefahren hast und jetzt umsteigen willst, auf deren Breite (insbesondere bei verstärkten Ketten) aufpassen, sie schleifen mitunter an der vorderen Lagerabdeckung (zumindest taten sie das bei meinen bisherigen GT's), da musst Du notfalls Distanzscheiben unterlegen. Mehr als 1 mm solltest Du auf diese Weise nicht ausgleichen, das hat aber bei mir auch immer gereicht. Die hierdurch geringfügig veränderte Kettenlinie hat bei mir bisher keine Probleme bereitet und die Länge des Gewindes für die Ritzelmutter lässt das auch zu (ein schief eingebautes Hinterrad ist bedeutend ärgerlicher für die Kette).
Bei der 550er mit ihrer Schlackerbefestigung des Ritzels geht das allerdings so nicht, hier musst Du die Ritzelabdeckung mit der Hand (Dremel, Drehbank) nacharbeiten.
Robuste Naturen lassen die alte!!! Kette "nacharbeiten" (U-Scheiben bzw. dünne Blechstreifen zwischen Halteplatte und Ritzel legen, so dass das Ritzel näher an die Abdeckung kommt und die Kettennieten sich in die Abdeckung einarbeiten, aber bitte immer nur Zehntelchen abtragen, die Kette ist danach natürlich Schrott).
Ich fahre übrigens vorne bei gegebenem Übersetzungsverhältnis die gerade noch unterzubringende Zähnezahl und stelle mit dem hinteren Kettenrad die Übersetzung entsprechend ein, da fühlt sich die Kette wg. des geringeren Knickwinkels wohler und wird nicht so beansprucht. Dabei muss man aber auf die Mindestabstände der Kette zu allen benachbarten Gehäuseteilen, Leerlaufschaltern, etc. achten (Platz am hinteren Kettenrad nicht vergessen!!).
Viele Grüße
Siegbert