Hallo Leute,
habe mich am WE mal mit dem Ölproblem im Kurbelhaus beschäftigt und festgestellt, daß die Konstrukteure in den 70ern denselben Mist verzapft haben wie die von heute. Um die Ölleitungen vom Gehäuse zu lösen muss man ...den Anlasser ausbauen, upps, der geht nicht raus ohne den Wasserzulauf zur Wapu abzuschrauben, .....genau, da muß man vorher das Wasser ablassen! Dann kann man die Leitungen lösen.
Tatsächlich war das Kugelrückschlagventil in der außersten linken Leitung defekt, es ist das einzige welches nicht direkt vor dem Banjo, sondern mitten in der Zuleitung sitzt. Mit einer Unterdruckpumpe, die man auch auf Überdruck umschalten kann, habe ich die Funktion der Ventile gefahrlos prüfen können. Man kann das aber auch durch einfaches Saugen und Pusten mit dem Mund machen, nachdem man die Teile gründlich gesäubert hat! Wenn man an dem Banjo am Ende kräftig saugt, dann kann man sehr deutlich spüren ob und wann das Ventil öffnet, beim Pusten darf keine Luft zur Öffnung am Ölverteilerstück durchdringen. Genau das war aber der Fall bei der äußeren Leitung und damit ist auch die ständige Ölmenge in der linken Kurbelkammer zu erklären, ist einfach ungehindert durchgelaufen, desto voller der Öltank umso mehr läuft durch, wegen des größeren Druckgefälles halt .
Ich habe mich entschieden das Ventil wieder gängig zu machen, hätte auch andere Ölleitungen nehmen können, aber das wäre zu einfach gewesen! Zuerst habe ich Bremsenreiniger in die entsprechende Bohrung eingefüllt und mit leichter Pressluft durch die Leitung geblasen, das hatte nur mäßigen Erfolg. Ich habe es dann mit sog. Drosselklappenreiniger versucht, der wird in der KFZ-Branche zum Reinigen von verkrusteten und verharzten Drosselklappen von Einspritzanlagen verwendet. Dabei wird das Mittel einfach auf die entspechenden Teile gespritzt und tut dort seine Wirkung. Das hat auch bei dem Ventil geholfen. Die Rückschlagfunktion war nach zwei Anwendungen wieder einwandfrei. Ich gehe davon aus, daß verharztes, verklebtes Öl oder Rückstände davon das Ventil am richtigen Schließen gehindert hat. Die Leitungen habe ich wieder eingebaut. Die Ölpumpe war an der Unterseite um die Antriebswelle völlig verölt und offensichtlich undicht, sie fiel regelrecht auseinander und die kleinen Stößel und Federn aus dem Drehkolben kamen ungefragt zum Vorschein. Da habe ich mich für eine andere Pumpe entschieden und kann mir die 2,60€ für den 8x16x4er Simmering sparen.
Jetzt dürfte auch kein 2T-Öl mehr ins Getriebe durchsickern, wurde auch etwas teuer auf die Dauer.
Fazit: Motor kerngesund, Peripherie altersschwach und krank, ist mir aber lieber als andersherum!
Gruß
Karl