Beiträge von CHR

    Das mag durchaus gehen - jedenfalls macht man damit nichts kaputt, die aufgeklebte Dichtung kann im schlechtesten Fall irgendwann abfallen. Zur Überprüfung ob das grundsätzlich hilft, wäre das aber eine schnelle Möglichkeit. Die zusätzliche Dichtung sollte aber auch nicht zu hoch sein (insofern sollte eine aus einem Schlauch geschnittene Dichtung schon passen), sonst ist das ganze System irgendwann beim Schließen des Deckels "auf Block". Wie gesagt, bei mir lässt sich der Deckel im Schloßbereich noch so 2 bis 3 mm (vorne im Scharnierbereich ist ja fix gelagert) herunterdrücken - bis zum ersten größeren Widerstand (dann kommt ja vermutlich die Blattfeder, die den ganzen Dichtmechanismus hält und bei erhöhtem Druck auch noch etwas nachgibt).

    Ich kann mir vorstellen, dass die Federreserven auch beabsichtigt sind, um den Deckel beim Öffnen und Schließen leicht aufschnappen zu lassen - zusätzlich zur natürlich notwendigen Vorspannung um abzudichten.

    So ganz zerstörungsfrei wird das nicht gehen. Der Bolzen zwischen Federklammertasse und Dichtungsteller ist ja am Dichtungsteller verstemmt. Diese Verstemmung muss wohl gelöst werden, damit der Dichtungsteller abgenommen werden kann.


    Hier ein Bild der Verstemmung:Tankdeckel 3.JPG


    Ein Bild, in dem man den Bolzen erkennen kann (Durchmesser ca. 4 mm):Tankdeckel 4.JPG


    Und noch ein Foto des Bolzens (Kopfdurchmesser ca. 10 mm) in der Tasse, die drehbar in der Federklammer sitzt: Tankdeckel 5.JPG


    Den Bolzen könnte man durch eine Schraube ersetzen und anstelle der Verstemmung zum Dichtungsteller eine selbstsichernde Mutter anbringen (wobei die ständigen Kraftstoffdämpfe möglicherweise den Kunststoffring einer selbstsichernden Mutter angreifen könnten). Auch wäre noch etwas "Luft" zwischen dem Dichtungsteller und der Schraube/Mutter - das müsste noch abgedichtet werden, bei der originalen Verstemmung sind ja beide Teile miteinander verpresst.

    Ansonsten kann man möglicherweise auch auf beiden Seiten des Tellers eine Mutter anbringen und diese gegeneinander anziehen - dazu muss man natürlich vorher den richtigen Abstand zum Teller einstellen.

    In beiden Fällen wäre es aber natürlich kein Original Zusammenbau mehr.


    Übrigens: Auch bei meiner GT250 lässt sich der Tankdeckel im verriegelten Zustand noch nach unten drücken - und zwar in zwei Stufen. Erst mit spürbarem Druck ca. 2 - 3 mm, dann nochmal ca. 2 mm (dabei sieht man wie sich die Schenkelfeder am Schloß etwas bewegt) mit noch höherem Druck.

    Allerdings habe ich bisher auch nach Volltanken bis zum Stehkragen noch keinen Kraftstoffaustritt bemerkt.


    Gruß,

    Christoph

    Das hat mich jetzt auch mal interessiert - und ich habe meinen alten Deckel weiter zerlegt.

    Ja, da ist noch eine normale Spiralfeder zwischen Dichtung und Klemmfeder, siehe Foto:

    Tankdeckel 2.JPG


    Allerdings hat diese bei meinem inzwischen 48 Jahre alten Deckel noch ordentlich Vorspannung und drückt die Dichtung ziemlich fest bis zum Endanschlag (war allerdings die letzten 32 Jahre auch in dieser entspannten Stellung, da der Deckel ja ausgebaut war).

    Falls benötigt, kann ich auch diesen Zusammenbau gerne weitergeben.


    Gruß,

    Christoph

    Ich hatte mal vor vielen Jahren (ich denke es war 1990) ein ähnliches Problem - der Tankdeckel rastete nicht richtig ein. Damals war eine Druckgusshülse im Verriegelungsmechanismus gebrochen. Ich habe daraufhin einen neuen Tankdeckel montiert, da es die Teile nicht einzeln gab (war zu dieser Zeit zwar auch schon teuer, aber deutlich günstiger als heute).


    Hier mal ein Link zu einer Internetseite, auf der die Einzelteile gezeigt sind - https://www.oldjapanesebikes.com/blog/2012/03/25/fuel-caps/


    Und hier - analog zu den Fotos dieser Seite - die noch vorhandenen Einzelteile meines defekten Tankverschlusses pasted-from-clipboard.png

    Die gebrochene Hülse (bzw. das was davon heute noch übrig ist) ist rot markiert bzw. in diesem Bild zu sehen Tankdeckel 1.JPG



    Sollte Dir irgendein Teil meines alten, defekten Tankverschlusses helfen, kannst Du es gerne haben (die gebrochene Hülse hilft aber natürlich nicht).


    Gruß,

    Christoph

    Dateien

    • Tankdeckel.JPG

      (131,29 kB, 14 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Ich hatte bei meiner GT250 L (1974) eine O-Ring Kette montiert. Beim Ausbau der Kurbelwelle anlässlich der Instandsetzung ist mir aufgefallen, dass auch bei mir (andere Kollegen hier hatten das aber auch schon berichtet) der Dichtring der Kupplungsdruckstange am Gehäuse durch die Kette leicht angescheuert war - aber nicht durchgescheuert. Es war ein 09285-06005, also 6 30 5 (6mm breit). Im Motordichtsatz war jedoch ein 9 30 5 (9mm breit), so dass ich anfänglich wegen des verringerten Abstandes zur Kette Bedenken hatte. Da ich aber anschließend eine "Standard" 525 Kette montiert habe, scheuert diese Kette (zumindest im Moment) nicht an diesem breiteren Dichtring.

    Aber, wie oben schon beschrieben, kommt es eben auf die tatsächliche Breite der Kette an. Bei der von mir montierten O-Ring Kette in Verbindung mit dem 6mm breiten Dichtring war es unkritisch (da nicht durchgescheuert) - trotzdem fühle ich mich mit der Standardkette wohler.


    Hier der angescheuerte Dichtring

    Dichtring.JPG

    Dichtring 1.JPG


    Gruß,

    Christoph

    Nach langem mitlesen habe ich mich nun auch in diesem Forum angemeldet.

    Mein Name ist Christoph, ich bin 66 Jahre und seit kurzem Rentner.

    Seit ich 14 Jahre bin, fahre ich motorisierte Zweiräder - anfänglich natürlich eher auf abgelegenen Wegen. Zunächst war es ein Triumph Knirps Moped, dann kam mit 15 meine K100 (nein, die gab es von BMW damals noch nicht - es war eine Hercules K100 mit 5,2 PS und Dreigang Handschaltung). Auf diese folgte dann eine Maico MD50, mit der ich dann als 16- jähriger endlich ganz offiziell am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen durfte. Natürlich konnte ich es kaum erwarten mit 18 Jahren und dem 1er Führerschein in der Tasche auf ein richtiges Motorrad umzusteigen. Mit 17 war mir schon klar, dass es eine 250er Suzuki sein würde - zunächst wolle ich die T250, doch dann kam die GT250 zu den Händlern und es gab einen Testbericht in "Das Motorrad" dazu. Also musste eine GT250 her. Im April 1974 war es so weit - statt der ursprünglich im März bestellten roten "K" hatte der Händler nun zwar eine blaue "L" bekommen, aber das war mir egal - die richtige Motorradzeit begann. Natürlich bekam die GT250 - so wie es "fjs" im Motorrad Testbericht empfohlen hatte - auch Koni Federbeine und einen Magura M-Lenker spendiert (den ich später allerdings wieder gegen den Originallenker getauscht habe).

    Ich war die erste Zeit als Ganzjahresmotorradfahrer unterwegs und bin auch bei Schnee und Eis damit gefahren, später kam allerdings dann doch ein Auto hinzu. Da ich recht früh Wochenendpendler war, wurde die Suzuki so zum Zweitfahrzeug und entsprechend weniger bewegt. So kamen bis 1984 dann nur knapp 50 000 km zustande. Für die 250 km einfache Pendelstrecke habe ich zwar ab und zu auch die GT250 genutzt, aber sie war dafür nicht das ideale Motorrad (auf Dauer wurden die Vibrationen unangenehm und ich hatte auch nicht immer das beste Wetter) - deshalb hatte ich mir 1984 dann eine BMW R100RS zugelegt, die dafür deutlich besser geeignet schien. Die Suzuki habe ich dann schweren Herzens mit einigem Zubehör (M-Lenker, Original Federbeine, viele Ersatz- bzw. Verschleißteile) an einen Bekannten verkauft.

    Doch irgendwie ließ mich die GT250 nicht los, obwohl ich mit der BMW recht zufrieden war und sie für die Wochenendpendelei tatsächlich ideal war. Daher ließ ich "meine" Suzuki nicht aus den Augen und stellte fest, dass sie sich beim neuen Besitzer nicht so recht wohlfühlt. Sie wurde nur ab und zu auf Feldwegen gefahren und stand die meiste Zeit in einem Stall, wo sie ziemlich vergammelte. Nach 5 Jahren konnte ich nicht anders, ich musste sie zurückkaufen (was auch relativ leicht ging, denn der Bekannte konnte mit dem Motorrad offenbar doch nichts anfangen - allerdings hatte er meine ganzen Zugaben sowie Zweitschlüssel und technische Unterlagen schon "entsorgt"). Ich wollte sie "irgendwann" mal wieder ein bisschen herrichten - solange sollte sie in meinem Elternhaus einen Standplatz finden, blieb aber angemeldet. Natürlich wurde daraus nichts, sie stand dort und ich bin lediglich alle 2 Jahre mit ihr zum TÜV gefahren. Schon 1990 hatte ich bei einer kurzen Fahrt ein Loch in einem Kolben, den ich aber problemlos beim Suzuki Händler kaufen und ersetzen konnte. Bei jeder TÜV Fahrt (also alle 2 Jahre) qualmte sie immer mehr aus dem Auspuff - jaja, die KW Dichtringe. Auch den Sprit musste ich nach der Fahrt immer ablassen, ansonsten wäre er ausgelaufen, weil der Benzinhahn die lange Standzeit nicht mochte. Mit Oil-Stop von Wagner im Getriebeöl hielt sich das Qualmen aber bis zum letzten TÜV Termin soweit in Grenzen, dass ich dem Prüfer das noch als zweitakttypisch verkaufen konnte - aber es war klar, dass ich das nicht so lassen konnte.

    So kam es, dass ich - inzwischen in Rente - die Suzuki nach über 30 Jahren Standzeit zu mir an meinen Wohnort holte (auf einem Anhänger) und damit begann, sie zumindest technisch wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu gehörte natürlich auch eine Kurbelwellenüberholung bei Bernd Braun sowie das Bohren und Honen der Zylinder sowie einige andere kleinere Maßnahmen. Ganz fertig bin ich damit natürlich noch nicht - aber ich fahre jetzt schon wieder damit (auch wenn ich natürlich die neuen Bauteile erst noch einfahren muss). Und es macht Spaß mit ihr zu fahren - es ist wieder wie früher, die GT250 weckt jede Menge Erinnerungen. Im Vergleich zur BMW R100RS (die ja auch noch in meiner Garage steht) ist sie natürlich viel handlicher. Und ich war im April mit ihr beim TÜV - ganz ohne Qualmen.


    Bei all dem hat mir dieses Forum - aber auch, und vor allem, die Seite http://suzuki-gt250.de - (ich denke der Betreiber ist auch in diesem Forum aktiv) sehr geholfen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken, denn ohne die vielen Hinweise und auch Kontaktadressen wäre die Wiederinbetriebnahme mit Sicherheit um einiges schwieriger gewesen.



    GT250.JPG



    So - und jetzt fahr ich erst mal wieder mit ihr.

    Gruß,

    Christoph