Grüße euch,
das was Martin schreibt stimmt natürlich. Man hört immer wieder, dass der Ethanolanteil im heutigen Sprit die Dichtungen angreift. Ich glaube Aral Ultimate gibt es noch ohne.
Dass die Ringe irgendwann nach Jahren/Jahrzehnten hart werden und nicht mehr richtig dichten ist ja irgendwie nachvollziehbar. Das was mir 2x passiert ist, ist aber anders geartet, und deswegen habe ich den Thread ja auch gestartet. Es geht konkret um Castrol MTX 75W-140 API GL-5. Es gibt hier im GT500-Bereich mit Bezug auf Getriebeprobleme in der T500 die doppeltunterstrichene Begründung, so ein Öl und auch speziell das Castrol zu fahren. Bei mir schrumpfen die inneren beiden KW-Dichtungen, und Bernd vermutet, dass es an dem von mir genutzten Castrol-Öl liegt. Sonst habe ich nur gute Erfahrungen damit.
Mir ist Folgendes passiert:
1. KWRevision der originalen Welle. Ca. 60Tkm glaufen. Revision wurde in Ansbach bei Scheuerlein gemacht. Quelle der eingebauten Neu-Teile mir nicht bekannt. Ich dachte: neue Teile = moderne Dichtstoffe, kein Problem mit dem Castrol-Öl, läuft auch problemlos in meiner Vespa. Maschine lief sehr gut, alles dicht, Sprit E5, dann nach ca. 1500km zieht der rechte Zylinder Öl ab. Kein Druckaufbau im Kurbelgehäuse mehr möglich. Motor auf. Beide innere Dichtringe hatten deutlich weniger Spannkraft auf der Dichtlippe. Es waren kaum Spuren der Gehäusenuten zu sehen, in die sich die Ringe eigentlich reinsetzen und dadurch gegen axiale Verschiebung gesichert werden. Beide Ringe waren im Durchmesser geschrumpft. Der rechte ist aus seinem Sitz gegen die Kurbelwange gewandert, Spuren waren zu sehen. Meine Vermutung war: evtl. miese Aftermarket-Dichtringe, auf das Öl bin ich jetzt nicht gekommen.
2. KWRevision bei BB. Welle toll gemacht, alles prima, inneren beiden Dichtringe hatten 0.1mm Übermaß in Bezug auf den Gehäusesitz. Beide Dichtringe habe ich zusätzlich mit anaeroben Di-Methacrylatester-Klebstoff fixiert. Das vorher an einem alten Dichtring in einer alten Gehäusehälfte unter Axiallast getestet. Welle eingebaut, o.g. Castrol-Getriebeöl rein, Sprit E5. Dichtigkeitsprüfung Über-/Unterdruck alles ok. Motor lief sehr gut. Dann nach ca. 2000km Pleuellagerschaden auf dem linken Hubzapfen. Bis dahin keine Auffälligkeiten bzgl. der Ringe festgestellt. Gleichbleibender Ölstand im Getriebe, Maschine springt gut an. Nach der Demontage der Welle war ich eingermaßen erstaunt, dass die beiden inneren Ringe wieder ziemlich locker auf der Dichtlippe saßen. Welle zu Bernd geschickt mit entsprechendem Hinweis und Bitte um Rat, was hier das Problem sein könnte. Dann ging die Öldiskussion los...
3. KWRevison bei BB mit neuen Ringen und neuen Pleuel samt Hubzapfen. Welle ist gestern bei mir eingetroffen .... Ich werde jetzt o.g. Addinol-Öl nehmen.
Ich berichte das hier, damit evtl. der eine oder andere aus der Geschichte was Positives rausziehen kann, zumal ich scheinbar nicht der einzige bin, dem es so ergangen ist. Eigentlich hatte ich mir die T250 aus der Garage gezogen, um was zum "fahren" zu haben. Also das Verhältnis zwischen Erfolg und Rückschlag ist hier jetzt echt ungünstig. Hier ist irgendwas im Argen, dass nix mit normalem Verschleiß oder Alterung zu tun hat.
Grüße, C.