Wenn der Vergaser ordnungsgemäß bedüst und mechanisch in Orndnung ist (auch das Startersystem!), ist es am wahrscheinlichsten, dass der Vergaserschieber rechts höher als links steht.
Schon eine geringe Differenz sorgt dafür, dass der Unterdruck zwischen Schieber und Zylinder, der ja hauptsächlich für die Gemischaufbereitung bei gezogenem Choke zuständig ist, unterschiedlich ist und damit natürlich auch das Gemisch für jeden Zylinder.
Du solltest also sicherstellen, dass die Schieber im Leerlauf auf gleicher Höhe sind, d.h. die gleiche Querschnittsfläche freigeben.
Dafür mussen auf jeden Fall die beiden Bowdenzüge genügend Spiel haben, damit die Schieberanschlagschraube überhaupt wirken kann.
Zum Einstellen der Schraube selbst kenne ich verschiedene Methoden, alle gehen jeweils von herausgedrehten Anschlagschrauben aus:
1. Einen kleinen Bohrer von hinten unter den Schieber klemmen, dann kann man beim Eindrehen der Anschlagschraube sehr schön sehen, wann der Schieber öffnet. Dafür muss man allerdings die Verbindung Vergaser - LuFi abnehmen.
2. Man kann auch bei abgenommenen Vergaserdeckel mit einem Finger fühlen, wann der Schieber beim Eindrehen der Anschlagschraube hochkommt.
3. Am bequemsten ist es, die Schieberschrauben langsam einzudrehen, bis man merkt, wie der Schieber beim schnellen Gaszudrehen quasi auf die Schraube fällt - das kann man ganz gut merken, wenn man die Schraube zwischen den Fingern hat.
Dann macht man das bei dem anderen Vergaser genauso und hat nun das "Nullmaß", von dem ausgehend die Schrauben jeweils um die gleichen Winkel verstellt werden. Dies funktioniert natürlich nur bei identisch gefertigten Vergaserteilen, bei mir hat es aber immer gut geklappt.
Um nun festzustellen, ob dies Problem bei Dir überhaupt zutrifft, brauchst Du auch nur einmal die rechte Schraube meinetwegen eine Umdrehung hineinzudrehen, dann sollte sich da deutlich etwas tun - immer vorausgesetzt, beide Vergaser sind ordnungsgemäß bzw. identisch bedüst und mechanisch in Ordnung.
Nach jedem Herumdoktern an den Vergasern solltest Du die ordentliche Synchronisation, d.h. das gleichzeitige Öffnen / Schließen der Schieber sicherstellen. Das wird ja üblicherweise gerne mit Unterdruckmessgeräten gemacht, klappt hier aber nicht, weil der rechte Vergaser keinen Unterdruckanschluss aufweist.
Das Synchronisieren der Vergaser mache ich daher bei fahrbereiter Maschine wie folgt:
Ich justiere die Einstellschrauben der Bowdenzüge am Vergaseroberteil nach dem Einstellen der Leerlaufhöhe so, dass die Bowdenzüge beim Gasgeben gleichzeitig auf Spannung kommen. Gewissenhafte Leute kontrollieren dann auch noch die Ölpumpeneinstellung.
Eventuell ist damit auch das Warmlaufproblem unter 2500 rpm behoben, ansonsten musst Du da noch mal ran - Unrundlaufen oder übles Nachhacken im Schiebebetrieb sond diesem Motor fremd.
Viel Erfolg
Siegbert