GT 750 zum Laufen bringen...

  • Hallo zusammen,


    nachdem mein zweitaktender Neuzugang GT750 B seit Oktober bei mir ist, wird es Zeit für die ersten Gehversuche.

    Zur Vorgeschichte ist zu sagen, dass ich beim Kauf viel Vertrauen in den Verkäufer haben musste, da das Motorrad bestenfalls auf 1,5

    Zylindern lief, bevor die Vergaser überliefen und ich bisher noch nicht wirklich damit fahren konnte.

    Glauben musste ich u. a., dass der Motor (Kurbelwelle, Zyl. / Kolben 1. Übermaß) instand gesetzt wurde.

    Über den Winter habe ich nun die Vergaser überholt (etwas Dreck und zwei Schwimmer waren undicht), einzig die Drosselklappendichtungen habe ich nicht erneuert. Die Drosselklappen selbst und deren Sitz / Spalt habe ich mit 2/100mm Folie geprüft, was erst mal gar nicht so schlecht aussah.

    Auch gab's neue (chinesische) Zündspulen und eine Accent - Zündung.

    Siegessicher erfolgte am Wochenende ein erster Startversuch, der auch schlimmer hätte ausfallen können: Sie sprang sofort an und hatte auch mit Grundeinstellung ein schönes Standgas. In Ermangelung einer Zulassung konnte ich nicht viel fahren, kalt wars auch, trotzdem lief sie etwa 20 Minuten und war so halbwegs warm, so dass ich einen ersten

    Eindruck gewinnen konnte:

    - seeehr langer erster Gang

    - alle Krümmer wurden im Stand gleichmäßig warm

    - Standgas ist ruhig und ohne große Aussetzer, allerdings fehlt mir das typische "Plopp Plopp Plopp" , schwer zu beschreiben, läuft nicht kernig...

    - mit den Gemischschrauben konnte nicht viel bewirkt werden, reagiert wenig darauf

    - beim Anfahren fehlt es fürchterlich an Kraft bis gut 2500 Umdrehungen, ist darunter eigentlich nicht fahrbar. Danach marschiert sie kerngesund und überraschend kräftig vorwärts.

    Für mich sieht alles vordergründig nach einem Problem mit dem Leerlaufsystem aus, obwohl die Vergaser nach meiner Meinung nicht sauberer sein könnten. Deshalb habe ich mal die "Flöten" herausgezogen, in der Hoffnung hier etwas zu finden. Tatsächlich waren die unteren nahezu dicht, aber noch so, wie sie sein sollten, auch die Prallbleche sind vorhanden.

    Bei den oberen Töpfen sind die Prallbleche gut, allerdings sind die Flöten auf 330mm gekürzt, was ja (links und rechts) den Rückstau verhindert und auch zur Anfahrschwäche führen könnte, was denkt Ihr?

    Ich werde mich nun Stück für Stück mit Auspuff, Vergaser, Einstellungen, Colortune usw. vorarbeiten und berichten, wenn gewünscht. Folgende Fragen hätte ich an die Profis:

    - wie lange ist die originale obere Flöte, hat jemand ggf. ein Foto? Ich vermute ca. 570mm bis zum Prallblech...

    - kann Falschluft an den Drosselklappenwellen zur beschriebenen Anfahrschwäche führen? Test mit Bremsenreiniger steht noch aus.

    Ich hoffe, ich habe mit meinen Anfängerfragen niemanden gelangweilt, ich versuche jetzt mal ein paar Bilder vom Moped und den Flöten einzustellen..., Premiere für mich.


    Viele Grüße

    Andreas

    20250212_131854.jpg20250212_131957.jpg20250212_132016.jpg

  • Hallo Andreas...nur mal so zur Anschauung...die Originalflöten sehen so aus...da ist also schon ein ganz schönes Stück gekürzt worden...





    Flöten GT750.jpg

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    Gruß Klaus

  • Schau mal auf die Übersetzung, die B war eigentlich zu lang übersetzt, die Geräuschmessung in D führte vorn zu einem Zahn mehr (15 - 40). In anderen Ländern war vorn ein 14er serienmäßig montiert. Mit 14-40 funktioniert es schon recht gut, das fahre ich auch auf meiner (oder 15 - 43).

  • Die Flöte geht nicht bis zum 1. Prallblech, es geht nur durch die Geräuschdämpfungsbleche.

    Das 1. Blech ist für die Resonanz zuständig, nur ist es senkrecht und flach und nicht wie meistens konisch. Die Position ist gut an den doch dickeren Schweisspunkten zu erkennen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Vielen Dank schon mal an Euch, das hilft mir weiter.

    Die Flöte müsste dann etwa 450mm lang sein bis zum 2. Prallblech, wie sie aussieht, weiß ich dank Klaus jetzt auch. Muss mit meinem Schweisser reden, wie wir da ein Rohr und den inneren Stern ansetzen können, müsste aber machbar sein.

    Die Übersetzung ist bei mir 15:43, also gar nicht so lang. Fühlt sich beim Anfahren halt wie der 2. Gang an, bei 5000 Umdrehungen knapp 60km/h, wenn ich mich recht erinnere.


    Danke und Grüße

    Andreas

  • Es sollte keine Resonanz in dem Auspuff geben, zum Glück(!) aber eine Abstimmung der Auslasschwingung durch Auspuffform und Länge.

    Hallo Karl...und da sind die abgesägten Flöten an Andreas Büffel ein Problem :?:

    Oder ergibt sich dadurch nur mehr Lautstäke :?:


    BTW: Was könnte, außer umgefallenen Prallblechen, der Grund sein, dass Jemand die Teile so weit kürzt :?:


    Bin leider kein Schwingungs-/Resonanzexperte außer beim Wedeln und Carven auf der Skipiste :lachen:

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    Gruß Klaus

  • Es sollte keine Resonanz in dem Auspuff geben, zum Glück(!) aber eine Abstimmung der Auslasschwingung durch Auspuffform und Länge.

    also wie jetzt?

    Wenn (richtig) abgestimmt, dann Resonanz bei zum Motor passender Drehzahl.

    Wenn keine Resonanz im passenden Drehzahl-Bereich: nicht abgestimmt.


    Es gibt immer irgendwo eine Resonanz, nur nicht immer unbedingt bei zum Motor passender Drehzahl

  • Resonanz= Frequenz angeregte Schwingung= Vielfaches der Freqenz der anregenden Schwingung (Dies ist eine ganz ganz ganz grundsätzliche Definition). Denkt bitte bei Resonanz an die berühmte Brücke die sich durch eine ganz bestimmte Windgeschwindigkeit und Richtung aufschaukelt und schließlich zerreißt weil die anregende Schwingung der Eigenschwingfrequenz des Brückenbauwerks entspricht (und die Eigendämpfung des Brückensystems leider zu klein war um die zerstörenden Amplituden der Brückenschwingung zu verhindern. Im Kraftwerk ist es wichtig, dass die Eigenfrequenz der Generatorwelle weit genug von der Betriebsdrehzahl entfernt ist....sonst könnte der Generator vom Sockel hüpfen.


    Manch einer wird sich sicher gewundert haben warum unter seinem Auto ein topfförmiges Gewicht hängt, da hat der Hersteller festgestellt, dass es zu Schwinungsgeräuschen kommt und durch Zusatz einer Masse die Eigenschwingfrequemz des ganzen Systems so verschoben wird, dass die Geräusche im fahrbetrieb nicht mehr auftritt. Das nennt man Schwingungstilger nicht Dämpfer.


    Aber bitte, der Begriff Resonanzauspuff hat sich so eingebürgert, alles gut!! (...wenn man es aber genau nimmt...., wäre das nur der Fall wenn es den Auspuff durch die sich ständig aufschaukelnde Druckwelle zerreißt....und das will ja keiner, oder?)


    Aber wer will schon immer sagen. ein durch Länge, Durchmesser, Formverlauf und Temperatur abgestimmtes Abgassystem, also bleiben wir beim Resonanzauspuff! :winking_face: !


    Nix für ungut..


    Karl

  • Hallo Karl...würdest du trotzdem auf meine Fragestellung eingehen???


    Hallo Karl...und da sind die abgesägten Flöten an Andreas Büffel ein Problem :?:

    Oder ergibt sich dadurch nur mehr Lautstäke :?:


    BTW: Was könnte, außer umgefallenen Prallblechen, der Grund sein, dass Jemand die Teile so weit kürzt :?:

    Ich will's einfach verstehen...

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    Gruß Klaus

  • "Sportsound"......

    Mon Dirk...hatte ich ja vermutet...spürt man die verkürzten Flöten in irgendeiner Form, außer dem "Sportsound", im Straßenbetrieb bei der Leistungsentfaltung :?:

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    Gruß Klaus

  • Hallo Karl...würdest du trotzdem auf meine Fragestellung eingehen???


    Ich will's einfach verstehen...

    Grundsätzlich (losgelöst von diesem speziellen Fall) beeinflussen Form und Länge der Flöte das Schwingungsverhalten der Gassäule im Auspuff. Außerdem wirkt jede Durchmesseränderung im Auspuff als Reflexionsfläche. Das kann zu einer Verschlechterung des Füllungsgrades im Zylinder führen, weil die Schwingung der Gassäule im Auspuff einen erheblichen Einfluss auf den Füllungsgrad des Zylinders hat. Das gilt insbesondere für Zweitaktmotoren. Das Optimum gibt es strenggenommen immer nur bei exakt einer Drehzahl.


    Deswegen hat Yamaha das YPVS erfunden. Dadurch wird das Schwingungsverhalten der Gassäule über eine Drehzahlbereich optimiert, was wiederum die Zylinderfüllung über einen größeren Drehzahlbereich beeinflusst. Mal ganz einfach erklärt ....

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  • Mon Dirk...hatte ich ja vermutet...spürt man die verkürzten Flöten in irgendeiner Form, außer dem "Sportsound", im Straßenbetrieb bei der Leistungsentfaltung :?:

    außer "laut macht schnell" wahrscheinlich eher nicht. Die Erfahrung zeigt eigentlich eher, dass die Werksabstimmung am besten läuft.

    Gruß

    Dirk



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  • außer "laut macht schnell" wahrscheinlich eher nicht. Die Erfahrung zeigt eigentlich eher, dass die Werksabstimmung am besten läuft.

    OK... :danke: Dirk...

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    Gruß Klaus

  • Grundsätzlich (losgelöst von diesem speziellen Fall) beeinflussen Form und Länge der Flöte das Schwingungsverhalten der Gassäule im Auspuff. Außerdem wirkt jede Durchmesseränderung im Auspuff als Reflexionsfläche. Das kann zu einer Verschlechterung des Füllungsgrades im Zylinder führen, weil die Schwingung der Gassäule im Auspuff einen erheblichen Einfluss auf den Füllungsgrad des Zylinders hat. Das gilt insbesondere für Zweitaktmotoren. Das Optimum gibt es strenggenommen immer nur bei exakt einer Drehzahl.


    Deswegen hat Yamaha das YPVS erfunden. Dadurch wird das Schwingungsverhalten der Gassäule über eine Drehzahlbereich optimiert, was wiederum die Zylinderfüllung über einen größeren Drehzahlbereich beeinflusst. Mal ganz einfach erklärt ....

    Oder man macht es wie in den 60/70er bei den Rennbooten mit variablem Auspuff :winking_face:


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    Grüße
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    Das würde meinem Büffel auch gut stehen ... :ja:

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  • Das würde meinem Büffel auch gut stehen ... :ja:

    ...na dann bau dir doch so was ein... :bier:


    Das Video hatten wir schon mal hier im Forum...

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    Gruß Klaus

  • Wenn es tatsächlich interessiert, kann man sich das mit dem Resonanz-Auspuff so vorstellen...

    "Schwingungsverhalten der Gassäule" → also eine hin- und herpendelnde Abgassäule ist hier nicht die Ursache, denn das Gas wäre viel zu träge, um seine Strömungsrichtung so schnell zu wechseln. Z.Bsp. Blasinstrumente nutzen eine solche "akustische stehende Welle".


    Hingegen können sich Schallwellen (also Druckwellen) im Abgas schnell genug fortpflanzen.


    Das eigentliche physikalische Phänomen, das man sich im Resonanzauspuff zunutze macht, ist die Reflexion von Druckwellen.

    Eine "plötzliche" Änderung des Strömungsquerschnitts bewirkt, dass ein Teil der Druckwelle reflektiert wird, während sich die verbleibende Druckwelle weiter fortpflanzt.


    Vereinfacht ausgedrückt:

    Die Druckwelle aus dem öffnenden Auslass wandert in den Expansionskegel (plötzliche Querschnittsänderung) und erzeugt (reflektiert) eine Unter-Druckwelle (Expansion).

    Diese wandert zurück Richtung Auslasskanal und "saugt" Verbrennungsgase aus dem Zylinder.


    Trifft die verbleibende Druckwelle anschließend auf den Gegenkonus (plötzliche Querschnittsänderung), wird eine Über-Druckwelle (Kompression) erzeugt (reflektiert).

    Wenn sie im richtigen Moment, wieder in Gegenrichtung, den Auslasskanal erreicht, dann drückt sie entwichenes Gemisch zurück in den Brennraum.

    Den jeweiligen Weg den die reflektierten Druckwellen (mit Schall ! -geschwindigkeit des Abgases) zurücklegen, sollten mit der Steuerzeit bei gewünschter Drehzahl zusammen passen. Hier kommt auch der Name Resonanzauspuff - Die periodisch reflektierten Druckwellen treten mit der Steuerzeit in Resonanz.


    Ich hoffe, ich langweile Leser nicht zu sehr damit :thumbs_up:

    Reflexion der Druckwellen.jpg
    Quelle: https://www.2strokeengine.net/…ostroketunershandbook.php

  • Zusammengefasst für meine abgesägten Flöten lese ich heraus, dass sich dadurch zwar Staudruck und und ein wenig das Resonanzverhalten ändern wird, was außer Krawall nur einen geringen Einfluss auf die Leistungscharakterisik haben wird. Mein Problem, dass das Motorrad unter rd. 2500 Umdrehungen völlig kraftlos und eigentlich unfahrbar ist, wird wohl doch in Richtung Vergaser gehen.

    Gestern habe ich wieder einen Probelauf gemacht und auch mit Bremsenreiniger nach Falschluft gesucht und nichts Auffälliges gefunden. Diesmal hatte ich auch daran gedacht, den Choke mal während der Fahrt zu ziehen und siehe da, es wurde besser- also doch das Leerlaufsystem, ich wüsste halt wirklich nicht, was ich beim Überholen der Vergaser übersehen habe.

    Die Colortune Zündkerzen habe ich jetzt Zuhause und werde damit nächste Woche testen. Es müsste sich ja zeigen, was an Sprit oder "Luft" bei welcher Drehzahl verbrannt wird und in welchem Zylinder.

    Hab auch mal die Kompression geprüft, allerdings bei kaltem Motor, wollte meinem Nachbarn heute am Sonntag den Radau ersparen.

    Die Skala ist falsch, es sind nur etwa 7,5 bar und es ist recht gleichmäßig, sieht für mich erst mal gut aus für einen kalten Zweitakter, hat damit jemand mehr Erfahrung?


    Viele Grüße

    Andreas


    20250216_170950.jpg

  • 7,5 bar kalt sind gut. Das serienmäßige Verdichtungsverhältnis ist ja eher gemäßigt,


    Gruß

    Bernard

    ...bist du dir da sicher, Bernard...meine GT550 hatte vor der Motorrevision, also vor neuer KW Abdichtung, Zylinder honen, vor dem Beschichten der alten Kolben auf's vorgegebene Maß, also in relativ ausgeleiertem Zustand ne Kompression zwischen 8,5 und 9 auf allen 3 Zylindern...da erscheinen mir 7,5 bar doch etwas dürftig...das Moped wurde dabei nur 1,5 km in die Werkstatt bewegt, war also nicht besonders warm gefahren...

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    Gruß Klaus

  • ...bist du dir da sicher, Bernard...meine GT550 hatte vor der Motorrevision, also vor neuer KW Abdichtung, Zylinder honen, vor dem Beschichten der alten Kolben auf's vorgegebene Maß, also in relativ ausgeleiertem Zustand ne Kompression zwischen 8,5 und 9 auf allen 3 Zylindern...da erscheinen mir 7,5 bar doch etwas dürftig...das Moped wurde dabei nur 1,5 km in die Werkstatt bewegt, war also nicht besonders warm gefahren...

    Moin, solange die Werte gleichmäßig sind, ist um die 7,5 bar ok. Es kommt auch immer darauf an, wie und von wem gemessen wird. Eine gewisse Streuung gibt es dabei immer.

    Gruss Martin

  • Moin,


    man sollte auch aufpassen, die Kompression nicht mit dem 4-Takter zu vergleichen. Die liegt dort viel höher. Bei unseren Schätzchen fängt die eigentliche Verdichtung ja nicht im UT, sondern erst nach schließen des Auslaßkanals an. Und da sind 7,5 bar dann schon gar nicht schlecht. Außerdem macht es einen Unterschied, ob zur Messung der Kicker getreten wird, oder der Anlasser betätigt.

    Gruß

    Dirk



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  • Moin,


    man sollte auch aufpassen, die Kompression nicht mit dem 4-Takter zu vergleichen. Die liegt dort viel höher. Bei unseren Schätzchen fängt die eigentliche Verdichtung ja nicht im UT, sondern erst nach schließen des Auslaßkanals an. Und da sind 7,5 bar dann schon gar nicht schlecht. Außerdem macht es einen Unterschied, ob zur Messung der Kicker getreten wird, oder der Anlasser betätigt.

    ...bei meinem Schätzle wurde das mit dem Kickstarter durchgeführt...das Anlasserfreilauf war zu der Zeit kaputt und der E-Starter außer Funktion...


    Warum sollte die Kompression unterschiedlich hoch sein, je nachdem ob Kicker oder Anlasser :?:


    Komm Dirk...spiel mal bitte den Erklärbär... :lachen:

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    Gruß Klaus

  • ganz einfach, lieber Klaus....


    wenn du den Kolben gegen die Kompression nach oben bewegst, hast du immer an den Kolbenringen vorbei einen Druckverlust. Je langsamer sich der Kolben bewegt, desto mehr Zeit für die Luft, sich da durch zu mogeln. Auch die Anzahl der Kolbenhübe beeinflusst die Anzeige des Instrumentes, da diese i,A. ein Rückschlagventil haben und den Druck speichern. Und je länger man da quasi nachdrückt....


    - Kickstarter: Relativ langsame und wenige Hübe

    - E-Starter: deutlich schnellere Kolbenbewegung und so viele wie du willst, so lange du den Knopf drückst.


    Ergo wird tendenziell die gemessene Kompression per E-Starter höher sein.


    Genug erklärbärt? :mahlzeit:


    edit: und wenn dein Moped so viel Kompression schon per Kicker angezeigt hat, ist das ein Zeichen dafür, dass der Motor zu dem Zeitpunkt wohl kerngesund war!

    Gruß

    Dirk



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  • Super erklärbärt...dann war also die bei meinem Möppi die mit Kickstarter gemessene Kompression schon beinahe spitzenmäßig oder das Messgerät nicht stimmig :idee: ...da dieses jedoch in einer Gabelstaplerwerkstatt zur Wartung und Kontrolle eingesetzt wurde, gehe ich davon aus, dass das Gerät geeicht bzw. kalibriert war...


    :hm: ...und wie du schon schrubst... :idee: ...hätte ich mir die KW Revision bei B.B. sowie die Kolbenspielanpassung sparen können...aber die Kolbenklapperei war hörbar da und die Rauchentwicklung wegen defekter/spröder KW-Dichtringe ja auch...und das trotz dieser eigentlich guten Werte :kratz:

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    Gruß Klaus

  • in einer Staplerwerkstatt würde ich jetzt erstmal kein Kompressionsmeßgerät für Benziner vermuten. Obwohl, es gibt ja auch viele mit Gasbetrieb.... Wenn die ihre Geräte regelmäßig prüfen und kalibrieren lassen, sollte das passen.

    Die KW-Dichtringe fallen da nicht ins Gewicht, die sind dann ja eher im Bereich Vorverdichtung verantwortlich. Die spielt aber im Bereich der Kompressionsmessung keine Rolle.

    Und die Kompression kann trotz verschlissener Kolben immer noch gut sein. Die Kolbenringe haben sich ja nach langer Laufzeit perfekt an die Buchsen angepasst und dichten natürlich entsprechend auch gut. Kriminell wird es dann erst, wenn auch die Ringe ermüden.

    Gruß

    Dirk



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  • ....

    Die KW-Dichtringe fallen da nicht ins Gewicht, die sind dann ja eher im Bereich Vorverdichtung verantwortlich. Die spielt aber im Bereich der Kompressionsmessung keine Rolle.

    Und die Kompression kann trotz verschlissener Kolben immer noch gut sein. Die Kolbenringe haben sich ja nach langer Laufzeit perfekt an die Buchsen angepasst und dichten natürlich entsprechend auch gut. Kriminell wird es dann erst, wenn auch die Ringe ermüden.

    OK, auch das war mir nicht bewusst...jedenfalls habe ich die Kolben und Zylinder anlässlich der KW-Revision bei B.B. in 2014 vermessen lassen...Kolbenspiel war grade noch so im letzten Drittel des zulässigen Kolbenspieles, sprich kurz vor Limit...


    Als dann 2017 das Klappern so laut war, dass ich es sogar mit Sturzhelm beim Fahren hören konnte, habe ich die Zylinder überarbeiten und die Kolben auf's Normalmaß, sprich 0,045mm beschichten lassen...

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    Gruß Klaus