Restaurierung einer GT 550

  • Hallo Trekkarl, neue Felgen kosten mich das gleiche oder mehr, wie die alten neu verchromen zu lassen. Außerdem möchte ich die originalen Felgen behalten.

    Ich werde viel Geld in die GT stecken müssen und je originaler sie bleibt desto wertvoller wird sie. Ist nicht der wichtigste Punkt, aber wenn neu genau so teuer ist wie alt aufbereiten, bereite ich die alten Teile neu auf. Dann weiß ich wenigstens, was ich habe.

    Ich habe mir einen neuen Haltegriff gekauft und war sehr enttäuscht, wie schlecht der Nachbau war. Grottenschlecht verschweißt, die Ablauflöcher eingestanzt und teilweise silbern angestrichen, weil der Chrom Rostblasen geworfen hat. Den kann ich erst mal neu verchromen, damit er wenigstens optisch schön wird.


    Gruß Rimme

  • die Felgenringe von Reiner wären ja original..... ich seh nur den Aufwand, der evtl. in die falsche Richtung gehen könnte.

    Bei mir wars auch so: die alten Felgenringe(vermeintlich soweit intakt...) mit neuen Speichen versehen lassen. Aber der Höhenschlag war halt drin und hat weiter für Lenkerschlagen gesorgt.....

    Heute ist das kein Thema mehr....

  • So, ich habe jetzt die Teile zusammengestellt, die neu verchromt werden müssen. Ist aber nur eine erste Marge.


    IMG_2180.jpg


    Ich schätze, daß mich das ca. 1000 € kosten wird.

    Moin, die Instrumentendeckel sind doch aus VA, nicht verchromt und Felgen gibt es neu unter Chrompreis. Die LuFi Deckel sind ja aus Kunststoff, die würde ich nur aufpolieren da dafür die Neuverchromung sehr teuer werden könnte, habe gerade einen neuen bei ebay gesehen!

    Gruss MArtin

  • Instrumentendeckel aus VA? Ist das bei der 550 so? Ich kenne nur die 250er und 750er und die sind doch, wenn ich mich recht erinnere aus Stahlblech und verchromt?

    Man korrigiere mich....

    Bei den Felgen bin ich auch der Ansicht, dass verchromen nicht wirtschaftlich ist. Es sei denn, man will auf Deubel komm raus originale Teile aufarbeiten. Auch bei den Kunststoffteilen hat Martin Recht, die nehmen die wenigsten Verchromer überhaupt an.

    Kettenspanner sind vergleichsweise günstig neu zu bekommen, nur bei den Kronenmuttern für den Auspuff wird das schwierig, aber da ist bei Neuverchromung auch kein ordentliches Ergebnis zu erwarten, weil der Guss relativ porös ist. Da würde ich ggf. nur verkupfern/vernickeln lassen. Die Chromschicht blättert da gerne wieder ab.

    Gruß

    Dirk



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  • Also meine Armaturendeckel haben einen ordentlichen Rostansatz und das mit den Felgen haben wir kostenmäßig schon mal diskutiert. Neuer Chrom kostet ca. 120 € eine neue Felge habe ich im www mal für 249 € gesehen.

    Bei den Kunststoffdeckeln frage ich nochmal nach, da ich noch einen Satz habe, der geht vom Chrom her.

  • Lt. Einem Kenner der früher sehr tief in der Büffel Materie gesteckt hatte waren einige Teile nicht verchromt sonder nur vernickelt, aber wenn verchromt, dann ohne Nickel- oder Kupfergrund.


    Zum Ausbessern von Chrom auf Kunststoff, es gibt da Chromstifte von Molotov, die sind wie mit Chrom bedampft. Habe damit bedampfte Stoßstangen bei meinen Slotcars ausgebessert, fast nicht zu unterscheiden.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Lt. Einem Kenner der früher sehr tief in der Büffel Materie gesteckt hatte waren einige Teile nicht verchromt sonder nur vernickelt, aber wenn verchromt, dann ohne Nickel- oder Kupfergrund.


    Zum Ausbessern von Chrom auf Kunststoff, es gibt da Chromstifte von Molotov, die sind wie mit Chrom bedampft. Habe damit bedampfte Stoßstangen bei meinen Slotcars ausgebessert, fast nicht zu unterscheiden.

    Genau Mario...ich habe mit dem Molotow Cocktail ääääh -stift an der GT550 ne größere Schruppmarke nach dem Sturz durch Überfahren einer Katze im unteren, kaum sichtbaren, Bereich des äußeren großen Puffes ausgebessert. Das Zeug ist echt gut...

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    Gruß Klaus

  • Also meine alte GT250A hat die Instrumentendeckel tatsächlich aus VA, die Büffel aber immer in (Industrie-) Chrom. Die Hochglanzvariante mit umfangreichen Polierarbeiten anschl. Vernickeln, Verkupfern und dann Verchromen war der SMC (wie den meisten anderen Herstellern auch) viel zu teuer für die Großserie.

    Industrieverchromungen sind auch heute in vielen Galvanisierbetrieben relativ günstig zu bekommen. Diese bieten das Privatleuten oft nur ungern an, weil der private Kunde oft ein anderes Ergebnis erwartet als am Ende dann dabei herauskommt. Wenn man sich bestens erhaltene origiginale Takasago Felgen anschaut kann man häufig noch die Schleifspuren unter der Chromschicht erkennen. Insofern ist eine Industieverchromung von alten entrosteten und verschliffenen Felgen näher am Original als alle anderen Lösungen. Ein Kumpel von mir hat vor vielen Jahren mal einen Büffel bewußt low-budget restauriert, Sitzbank selber bezogen, Lack selber in der Garage gemacht und den Chrom auf die oben geschilderte Art erneuert und die Räder selber gespeicht usw.... das Ergebnis war (und ist) erstaunlich gut.


    Gruß


    Karl

  • Erst mal vielen Dank für eure vielen Tipps und Anregungen.

    Das Thema Chrom scheint ja ein ziemlich großes zu sein.

    Ich möchte meine 550 zwar möglichst nah am Original restaurieren, aber ich möchte auch ein alltagstaugliches Motorrad haben.

    Ich habe mir vor ein paar Jahren für meine Z900 neue Schutzbleche gekauft für sehr viel Geld. Die hatten auch den hier häufig erwähnten Industriechrom. Nach ca. einem halben Jahr habe ich die ersten kleinen Rostpickel feststellen dürfen. Das hat mich sehr geärgert. Wenn ich heute etwas verchrome mache ich das nur mit Nickel- und Kupferschicht drunter. Damit senke ich das Rostproblem auf ein erträgliches Minimum, auch wenn es am Original anders gemacht wurde.

    Wenn meine Armaturenbleche tatsächlich aus VA sind poliere ich sie nur auf, das sollte dann ja kein Problem sein.

    Der Tipp mit dem Chromstift für die Kunststoffteile ist sehr gut. Ich werde mir die Decken noch einmal genau ansehen und dann entscheiden.

    Die Kettenspanner werde ich verchromen und die Schrauben dazu werde ich mir aus Va kaufen und das ausschließlich wegen Optik und einfacher Reinigung.

    Das aktuell größte Problem ist die Auspuffanlage. Das rechte äußere Rohr ist derart verbeult und durchgerostet, daß ich es ersetzen muß. Das linke äußere Rohr ist zwar nicht verbeult, aber nach dem Abbeizbad kamen diverse Risse zum Vorschein. Mal sehn, ob mein Freund das Schweißen kann. Die beiden inneren Rohre sind zwar ziemlich angerostet und eins ist auch durchgerostet, aber ich denke die sind wieder aufbaubar.


    Gruß Rimme

  • Danke für die Tipps, die Bike Fastners kannte ich schon und die Auspuffanlage hat noch den Bypasses, den meine nicht mehr hat.

    Heute habe ich geprüft, ob die Bleche an den Armaturen aus VA sind und sie sind magnetisch, also Stahlblech. Nichtsdestotrotz habe ich sie poliert und siehe da


    IMG_2194.jpg


    neu verchromen ist nicht mehr notwendig.


    Mit den Kunststoffdeckeln habe ich es auch versucht.


    IMG_2197.jpg


    Sehen jetzt auch nicht schlecht aus.


    Gruß Rimme

  • ob die Bleche an den Armaturen aus VA sind und sie sind magnetisch,

    Es gibt auch "rostfreie" Stähle, die magnetisch sind...

    Da die Dinger keinen Rostansatz zeigen, auch wenn der Rest der Mopete verrostet ist, werden sie vermutlich aus so einem Material sein.



    Bike Fasteners:

    Ich habe kurz mal reingeschaut.

    Da werden z.B. die Bremssattelspindeln als Nachfertigung aus VA angeboten.

    Das ist so ziemlich das Letzte was empfehlenswert wäre: an der Bremsanlage bzw. allgemein am Fahrwerk VA-Schrauben zu verwenden.

  • Aufgrund mangelnder Festigkeit.

    Die Festigkeit von handelsüblichen VA-Schrauben erreicht im besseren Fall gerade mal die von Qualität 8.8

    Es gibt zwar auch spezielle Edelstähle mit höherer Festigkeit, aber davon steht nichts bei den angebotenen Schrauben (nur "stainless steel"). Wir wissen zwar nicht, welche Qualitäten die originalen Suzuki Spezialschrauben wie z.B. Bremssattelspindeln, Bremssattelschrauben etc. haben. Aber ich würde bei deren Ersatz lieber auf der sicheren Seite bleiben und hochfeste Schrauben verwenden, z.B. in Qualität 10.9.

    Wenn ich z.B. daran denke, daß die Bremssattelhäften, wenn man richtig am Bremshebel zieht, mit einer Kraft auseinandergedrückt werden, die dem Gewicht von etwa einer Tonne entspricht, möchte ich dort lieber keine weichen VA-Schrauben sehen.

  • Hallo Markus,

    prinzipiell hast du da natürlich Recht. Aber wenn ich für die Bremssattelspindeln einen Spannungsquerschnitt von 50 mm2 annehme komme ich auch bei der angenommenen Tonne (was schon viel wäre) auf eine Zugspannung von nur 100 N/mm2. Das sollte auch die VA-Schraube locker aushalten, die Standardqualität 70 hat ja Rm=700 N/mm2.

    Oder habe ich etwas übersehen?


    Gruß

    Bernard

  • ....hier philosophieren wieder mal die Physiker und ich versteh nur Bahnhof.... :kratz:  :kratz:  :kratz:

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    Gruß Klaus

  • @Bernard

    So gerechnet hast du recht, in diesem speziellen Fall sollte es problemlos halten.

    Ein ungutes Gefühl bleibt trotzdem; mir sind auch schon so einige VA-Schrauben beim normalen Anziehen von Hand abgerissen, im Gegensatz zu "normalen", und ich bin eher vorsichtig.

    Bei einem echten Bremsvorgang kommt zu der o.a. Zugspannung in den Spindeln auch noch die Flächenpressung/Lochlaibung durch die Führungen der Spindeln im Bremssattelhalter.

    Beim sehr harten Ankern kann z.B. bei der 250er eine Verzögerung von ca. 10m/sec² erreicht werden.

    Ich rechne morgen mal, ob dabei irgendwie relevante Spannungen erreicht werden, jetzt habe ich was anderes zu tun.

    Und noch weitere Überlegungen:

    die Spindeln müssen die beiden Bremssattelhälften sicher zusammenhalten, auch gegen die Tonne/10000N, welche die beiden Bremssattelteile auseinanderdrücken wollen. Es muß also bereits eine ausreichende Vorspannung durch die Verschraubung in den Spindeln herrschen, die 10000N kommen dann noch obendrauf. Weiterhin dürfen Schrauben natürlich nicht bis zur max. Festigkeit belastet werden, sondern nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz der Streckgrenze. Die liegt für A2-70 bei 450N/mm².

    Neben der o.g. Lochlaibung kommen auch noch Scherkräfte hinzu.

  • Bei der Bremse hast du mindestens eine schwellende Beanspruchung und keine statische Beanspruchung. Außerdem kann ich dir nicht sagen, mit welchen Sicherheiten bei einer Bremse gerechnet wird. Aber eigentlich sollte das dennoch gut reichen.


    Edelstahlschrauben werden mit geringeren Momenten angezogen als die üblicherweise verwendeten Feingewindeschrauben. Es ist die Frage, ob die Flächenpressung unter dem Kopf mit Edelstahlschrauben für einen sicheren Kraftschluss ausreicht. Das müsste man nachrechnen.


    Problematischer scheint mir aber auch, das Edelstahlschrauben in Alu schnell auch mal richtig festgammeln.

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  • Ja, Kontaktkorrosion könnte ein Problem sein, aber ein bisschen Fett beim Einsetzen hilft.

    Aber 70 VA ist bei Anwendungen, bei denen Suzuki festere Schrauben verwendet hat, also alle mit dem S auf dem Kopf wohl nicht ausreichend.


    Die Festigkeitsklasse bei Suzuki wird durch die letzte Zahl in der Teilenummer angegeben, 7 normaler Stahl, 8 hochfeste Qualität.

    Der Auspuff ist mit 7 Qualität Bolzen am Zylinder befestigt, also nichts dolles, aber in VA scheren die ganz schnell ab. Meine Erfahrung.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Ich habe mal wieder eine Verständnisfrage.

    Wie bekomme ich das Schloß aus dem Tankdeckel gebaut. Ich möchte den Deckel neu verchromen.

    ....vielleicht hilft dir das ja weiter...


    Fuel Caps
    One of the things I have been meaning to document is how the fuel caps go together as used on the Suzuki GT series between 1973 through 1975 on the GT380,…
    www.oldjapanesebikes.com


    Und als special service die Übersetzung auf deutsch...


    Tankdeckel demontieren_reparieren.pdf

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