Schieberuckeln

  • Ich weiss, dass das Thema ein unendliches ist und schon, ich weiss nicht wie oft, durchgekaut wurde.


    Aber vielleicht hat eienr von euch eine vernünftige Erklärung für folgendes Phänomen.


    Gestern Landstraße gefahren circa 40+ Km. Hatte vorher die Vergaser Grund justiert, was sich als sehr gut herausstellte. Auf dem Weg kein oder zumindest nicht erwähnenswertes Schieberuckeln.

    Rückweg wollte ich es schnell machen und bin auf die Bahn gegangen. Tempo nicht viel höher, aber dafür kontinuierlich. Beim runterfahren und auch beim restlichen Nachhauseweg, ca 7 km mit Ampeln und unterschiedlichen Tempi, ein ordentliches Ruckeln. Warum dann und nicht schon auf dem Hinweg?

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Glaub es einfach, es liegt am abmagern, egal wie groß du die Düsen machst oder umgekehrt die Korrekturdüse verkleinerst, das Problem wird immer größer je weiter sich die Drosselklappen einlaufen. Seitenspiel an der Drosselklappedarf genau null sein. Ich versuche es nochmal zu erklären . Die Drosselklappe läuft sich durch zu großes Seitenspiel Werksseitig (gibt bestimmt bessere und schlechtere ab Werk) seitlich in den Vergaser ein. Eine nicht eingelaufene Drosselklappe macht nur einen ganz winzigen Spalt frei damit der Motor im Leerlauf läuft und das sollte so weit wie möglich genau über der Anreicherungsbohrung stattfinden damit so genau wie möglich der Sprit durch die vorbeilaufende Luft mitgerissen wird. Ist die Klappe seitlich eingelaufen so das man auch nur eine optisch kleine Fläche seitlich dazu bekommt wo die Luft durch kann, dann wird schon deutlich weniger Sprit an der Anreicherungsbohrung mit gerissen. Jetz denkt man (ging mir ähnlich) man kann das irgendwie ausgleichen, funktioniert auch anfangs zumindest soweit das man denkt, ok, das Ding ist ja 50 Jahre alt , geht halt nicht besser. Verschiebt sich jetzt zu allem übel mal die Drosselklappe mehr nach rechts oder Mitte bzw links wird immer bei geschlossener Klappe mehr oder auch mal weniger Sprit angesaugt. Wenn,s dann mal weniger ist bockt und ruckelt die das es einem hoch kommt. Was ja auch noch dazu kommt ist das man immer mehr anreichert um das Problem zu beseitigen und der Bock irgendwann nach Sprit stinkt das man das schon im 100 Metern Entfernung richt als wäre ein Kanister Sprit ausgelaufen. Das ist dann so im Endstadium von der Drosselklappe der Fall und die fängt trotzdem ab und an zu ruckeln an.

    Auf der letzten Fahrt mit dem originalen Vergaser ist meine den Tag über eigentlich ganz ok gelaufen, bin dann auf die Autobahn , eine ganze weile Ok, dann in eine Baustelle und die Scheiße ging schon wieder los, ein Geruckel das ich echt schlechte Laune bekommen habe. Ich war aber gerade zu jemanden unterwegs der eine Vergaseranlage von einer GSX750 W verkaufte. Wieder zuhause angekommen habe ich in glaub einem Tag die Anlage umgebaut, Geduld war noch nie meine Stärke und das war der letzte Tag an dem meine GT geruckelt hat, völlig verschwunden. Man hat beim Gas zudrehen das Gefühl der Motor wäre aus bis er im Standgas ankommt. Das macht die nicht mal wenn man an der Bedüsung von der GSXR nicht,s ändert. Die läuft im Standgas, ist bei Teillast unglaublich mager (bevor man den Vergaser auf die GT abgedüst hat) und mehr wie halbgas geht nicht, eben weil die Düsen für den GT Luftfilterkasten zu klein sind. Die hat aber sofort ein stabileren Leerlauf und ruckelt überhaupt nicht mehr.

    Und wenn du willst, dann sitz dich auf den Bock und komm runter, dann darfst du gerne eine Runde damit fahren, nur wenn ich mit deiner hinterherfahren darf :-)

    Dann zeig ich dir wie der Umbau funktioniert, weil du mit absoluter Sicherheit keinen Meter mehr mit dem original fahren willst. Mein Angebot, dann brauch ich auch keine ewigen Texte mehr zu schreiben.

  • 389C341F-F593-4924-95CC-BEDEA49CAF5A.jpegKlingt interessant mit den GSX750W Vergasern. Hast Du ein Foto davon? Ich hab auf meinem Bimota Büffel MIKUNI VM34, da ruckelt auch nix. Aber selbst mit Originalvergasern hab ich kein Ruckeln, vielleicht liegt das an der Resonanzauspuffanlage.

  • Nee, ich habe mehrere Auspuffanlagen, da ist kein Unterschied bzw ist auch mit der originalen ruckelfrei gelaufen. Ich glaube dir das weil ich auch meinem Bruder eine GT zusammengebaut habe (mit nachvollziehbaren 50 000 km) und der Vergaser wirklich in einem super Zustand war, wirklich kaum sichtbar eingelaufen. Der Unterschied war aber trotzem sehr groß , glaube das ich nicht schlechter fahre wie mit einem VM fahre. Ich habe die Vergaser aber auch nicht so strömungsgünstig angestellt wie bei deiner Bimota und fahre auch längere Ansaugstutzen. Von der Leistung her ist das aber trotzdem sehr gut.

    Ich mache mal Bilder davon. Mit etwas Lust am Basteln kann man so eine Anlage super günstig einbauen.


    Ich habe zwei Anlagen gebraucht gekauft und pro Satz etwas über 50 Euro bezahlt, dann waren es am ende vielleicht 200 pro Satz.

  • Moin, das hört sich ja ganz gut und machbar an.

    Ich selbst habe ja mehrere GT750; die A hat im Ansaugtrakt eine Querverbindung, das lindert das Schieberuckeln erheblich. Bei der 750 J mit originalem Setup (VM32) habe ich kein Schieberuckeln sofern die Synchronisierung stimmt. Bei meinem Reimo Renner (VM 38 & Tarrozzi 3 in 3)) auch nicht. Ich denke das ist meist ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten.

  • Hogger: Ich hatte einen anderen Vergasersatz eingebaut und diesen auch vorher auf Seitenspiel kontrolliert, sowohl auf Verschleiß an der Vergaserwandung und den Seiten der Klappen als auch mit der Methode diesen vor eine starke Lichtquelle zu halten. Es war alles für ein so altes Teil wirklich gut. Mich interessiert das Phänomen warum bei Landstraßenbetrieb, trotz Drehzahlen, aber ordentlich Schiebebetrieb, es so gut wie kein Ruckeln hatte, aber nach dem Ritt auf der Bahn, auch nicht mit wirklich viel Drehzahl (ca 5000), es danach ruckelt. Einziger Täter, der mir im Moment einfällt ist, die Ausdehnung von Komponenten durch Wärme.


    Vielleicht mach aber wirklich den Umabu noch, ich hab da noch einen Rahmen, Motor und Teile. Was dein Angebot angeht, komme ich gern im Frühjahr drauf zurück, soweit wohnst du ja nicht entfernt. Im Moment habe ich aus nicht sonderlich erfreulichen, privaten Umständen wenig Zeit und Nerven für größere Schraubereien. Ich bin einfach froh, dass ich überhaupt die Energie finde mich auf ein Moped zu setzen. Es kostet im Moment viel Überwindung und Kraft.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Erster Umbau auch noch mit original Ansaugstutzen usw, später mit Querverbinder und geänderten Ansauggummis, einfach nochmal besser .Aktuelles Bild mach ich noch.

    Ohne Querverbindung läuft die auch ohne Geruckel mit dem Vergaser, macht den Leerlauf aber noch mal besser und ist einfacher abzustimmen, sehr weiche Gasannahme, man merkt eigentlich gar nicht den Übergang wenn man die Klappen öffnet.

  • Moin...ich hab den todsicheren Tip, um Schieberuckeln zu vermeiden...


    Schiebt das Moped, dann ruckelt's au net:!:


    :lachen:

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Allesw gut, ich weiss, dass moderne Vergaser einfach einen technologie Vorsprunghaben, aber mir geht es um eine Erklärung des Phänomens.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Ich glaube, dass die Gleichdruckvergaser seinerzeit nur eine Notlösung waren um dem großen Zweitakter möglicherweise etwas bessere Abgaswerte zu bescheren. Der Verbrauch war jedenfalls nicht weniger als bei den Schiebervergasern, eher mehr und das Ansprechverhalten wurde schlechter. Vorteil ist auf jeden Fall die Wartungsarmut, bei den VM Vergasern muss man öfters bei.

  • Ich hab es doch erklärt, strömt die Luft nicht an den Bohrungen direkt vorbei wird auch nicht oder zu wenig Sprit mitgerissen, je mehr das die Luft seitlich vorbei zieht desto schlimmer wird es. Dazu kommt noch die Undichtigkeit der Welle was das ganze nicht besser macht. Ich hatte einige Vergaseranlagen wo man sogar schon abdrücke von der Drosselklappe auf den Anreicherungsbohrungen gesehen hat, wie kommt das ?

    Das kommt wenn der Luftspalt insgesamt schon für den Leerlauf zu groß ist und man die Klappe weiter zu dreht und zum Ausgleich mehr anreichert zb über die Gemischschraube und Korrekturdüsen .

    Probier mal ob du eine der drei Drosselklappenwellen seitlich bewegen kannst, wenn ja, also spürbar, dann ist der Vergaser auch schon eingelaufen, mehr als er vertragen kann. Der hält das nicht lange ohne Einzulaufen durch. Nach 40 Jahren beinahe unmöglich. Ich hatte sogar Vergaseranlagen an der GT wo man das sehen und hören konnte im Leerlauf, nicht immer , aber ab und an schon. Ganz oft am rechten Vergaser wo die Ölpumpe eingehängt wird, das pulsiert dort sogar bei manchen Vergaseranlagen.

    Der Vorbesitzer von meiner GT hat die auch genau aus dem Grund verkauft, gerade weil das Geruckel nicht wegzustellen war .

    Ich habe mal ein Bild gemacht von so einer Bohrung. Die Nebenluft bei voll geschlossener Klappe hätte da schon gereicht das der Motor weit über Leerlauf drehen würde wenn er auch noch den Sprit dazu bekommen würde.

    Beide Vergaser Drosselklappe voll geschlossen. Die eingelaufene hat geschätzt den 4 fachen Durchlass geschlossen wie man eigentlich für den Leerlauf braucht. Das dumme ist, dort wo die anliegt, genau dort sind die Bohrungen, da wird nix oder nur mal zufällig was mit gerissen. Das Bild ist 45 Grad verdreht aufgenommen. Im Sonnenlicht sieht man da garnix, da sieht man erst wenn man im Abgedunkelten Raum gegen eine starke Lichtquelle hält.

    Die Lichtdichte Klappe ist der GSXR Vergaser. Die ganze Konstruktion ist aber auch eine ganze Welt besser, überhaupt kein Vergleich.

    Wenn man genau hin sieht und die Bilder groß macht, dann sieht man den Unterschied deutlich. Am GSXR Vergaser auf der linken Seite dieht man einen ganz winzigen Lichtschein, das ist OK, alles andere ist nicht ok.


    Wichtig, dunkel und gegen eine starke Lichtquelle bei geschossener Drosselklappe halten. Ich kenne das nämlich , hatte ich jetzt schon mehrfach das die Leute das zuhause nicht gesehen haben, dann bei mir plötzlich doch.



    Wenn das alles sicher ausgeschlossen ist, dann ist sonst irgendwo was undicht, also Motor selbst auf Dichtheit prüfen .


    Im Leerlauf mal die Drosselklappen mit Bremsreiniger absprühen, ohne das ganze anzuzünden, da findet man oft auch Undichtigkeiten recht schnell.

  • Hogger, irgendwie reden wir hier gerade an einander vorbei.

    Ich verstehe völlig was du sagst. Ich kenne auch den Verschleiß an den Vergasern.Wie ich geschrieben habe, habe ich den Trick mit dem Lichtspalt durchgeführt. Und glaub mir ich hatte eine starke Lichtquelle und zwar einen Tauch halogen Brenner.
    Aber darum geht es mir nicht sondern wodurch entsteht das Phänomen, dass wenn Licht Landstraße fahre und teilweise mit höheren Drehzahlen als auf der Bahn, ich so gut wie kein Schieberuckeln habe, aber nach Fahrt auf der Bahn mit eigentlich moderatem Speed,nur bedeutend konstanter, ich danach plötzlich ein elendes Ruckeln habe. In beiden Fällen, bin ca. 40 km gefahren, es war am selben Tag und dazwischen hatte der Motor Zeit abzukühlen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Die Schreiberei ist echt irgendwie Mist, da kommt auch oft mal was anders an als man will oder bei späterem durchlesen merkt man das die hälfte fehlt oder man sich blöd ausdrückt , wirklich nicht ganz so einfach. Etwas erklären mit Geschreibsel ist auch wieder eine ganz andere Sache wie etwas zusammen zu schrauben, ist halt so.

    Hätte ich den Vergaser in der Hand könnte ich zumindest die Vergaserbohrung für mich beurteilen, ob der Rest dicht ist aber nicht, wobei die eigentlich nie wirklich dicht sind. Die ganze Konstruktion ist aber auch schon extrem umständlich und dadurch anfällig. Da sind zb die Bohrungen oben an der Drosselklappe ,warum hat man so etwas überhaupt gemacht, versteh ich überhaut nicht. Da sind ewig lange Bohrungen die das System sehr träge machen und natürlich auch Probleme machen können. Dann ist nicht mal die Gemisch schraube abgedichtet. Mann kann die GT problemlos absaufen lassen wenn man beim laufen die Gemischsschraube lange genug einsprüht. Ab und an sind die Bohrungen oben durch das anstehen der Drosselklappe beschädigt. Das sind unterschiedlich große Bohrungen, wichtig das die frei und auch nicht beschädigt sind. Sind die Kanäle innen wirklich sauber ? Nach so vielen Jahren ist das alles irgendwo angegriffen. Dann die Abdichtung der Wellen, da geht auch Nebenluft durch. Wenn jetzt überall nur ein wenig nicht richtig dicht oder frei ist , dann läuft das auch nicht wie es soll. Die ganze Konstruktion ist aber Mist, alleine schon die schweren Schieber und der komplett zerklüftete Vergaser , schlimm.

    Dein Problem ist aber ganz sicher ein Gemisch das sich verändert, warum auch immer. Querverbinder können da auch oft viel beseitigen und man kann auch fetter abdüsen ohne das es schlechter (gefühlt) läuft, aber es macht den Vergaser nicht jünger oder besser.

    Ich mach mal Bilder von den Anreicherungsbohrungen von neuen BST, das gefällt jeem besser der mal damit zu tun hatte.

  • Die Kammer mit den kleine Bohrungen füllt sich mit Sprit die über einen Kanal mit der Leerlaufdüse direkt verbunden ist. Seitlich in der Kammer ist noch eine Bohrung die direkt zur Gemischschraube geht. Diese Bohrung ist nur für den Leerlauf zuständig, je nach Stellung der Drosselklappe werden weitere Bohrungen frei und auch Sprit darüber angesaugt, so genau wie es beim Vergaser halt möglich ist, deshalb muss man die Spiele so klein wie möglich halten, sonst gibt das Chaos. Diese kleine Kammer wird von der Schwimmerkammer abgedeckt, also zum reinigen frei zugänglich, genau so wie die Bohrungen dazu, alle recht gut von Hand zu reinigen. Auch ist das Material vom Vergaser mit Sicherheit sehr viel verschleißfester .

    Die Bohrungen sitzen auch unten, also extrem kurze Wege.