Handbuchangabe Kettenspannung 20mm o.k.?

  • Hi Leute,


    laut Reparaturhandbuch aus dem Pietsch-Verlag Bd. 599 für die X7 S. 6 ist ein Kettenspiel/-durchhang (definiert als max. mögliche Auf- und Abbewegung der Kette) von 20mm vorgesehen, wenn die Maschine auf dem Hauptständer steht. Ich bin für die Enstellung nach Handbuch sowie dieser Videoanleitung vorgegangen:

    , aber wenn ich das auf 20mm einstelle, erscheint mir das "gefühlt" arg stramm. Für viele andere Motorräder sind eher 30-40mm vorgeschrieben, ist das eine Besonderheit bei der X7, dass es so wenig ist? Hat das Handbuch hier recht oder mein Gefühl, macht Ihr das etwas lockerer?


    Grüße,

    Matthias

  • Das mit dem Gefühl ist so ne Sache, ich habe dafür 300.000 km gebraucht, weil ich immer nach Vorgabe gespannt habe und die Ketten waren immer zu stramm gespannt, haben sich einseitig gelängt und waren zwischen 10 und 20.000 km hin. Das einseitige Längen passiert, wenn eine zu stramm gespannte Kette mal ordentlich eingefedert wird, wie es bei einem Bahnübergang oder einem tiefen Schlagloch passieren kann. Der Supergau ist, wenn man dann mit Gepäck, oder Sozius unterwegs ist oder besser noch mit beidem.

    Seitdem ich lockerere Ketten fahre halten sie bis zu 47.000 km.

    Im Prinzip spanne ich wie im Video, immer 6tel Umdrehungsweise, mehr als eine halbe Umdr. sind selten nötig. Ich messe auch gar nicht mehr, sondern höre die lockere Kette irgendwo anschlagen, oder merke im Schubbetrieb ein ruckeln. Dann stelle ich eine halbe Umdr. nach - fertig. Wenn ich die Achse festgezogen habe versuche ich die Spanner noch mal mit wenig Kraft anzuziehen manchmal ist dies bis zu einer 6te Umdr. möglich, dann kontern und zur Sicherheit noch mal die Markierungen auf beiden Seiten kontrollieren.

    Eine neue Kette spanne ich bei ca. 500 km nach und dann meist erst wieder bei 20 oder sogar 25.000 km, von da an werden die Nachstellzyklen dann deutlich kürzer. Inzwischen fahre ich auch an allen Motorrädern Scottoiler, kann aber noch nicht berichten um wieviel sich die Lebensdauer der Ketten damit verlängert.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • moin

    Letzten Endes setz mal ne Person auf den Bock und prüf dann dein Spiel da sollten auch 20mm sein ,beim fahren und Durchfedern wirds dann meist noch enger .

    Du brauchst Spiel bei Belastung.


    Gruss

    Schall und Rauch

  • ....20mm Durchhang bei aufgebocktem Moped sind meinen Erfahrungen nach zu wenig...wenn es dann bei Belastung mit z. Bsp. mit einer Person da steht, sind die Ketten bei meinen beiden Mopeds eher zu stark gespannt...ich stell deshalb das Moped auf den Seitenständer, dann ist das Hinterteil nicht komplett entlastet und die Einstellung mit den 20mm Durchhang grade richtig....

    So wie Micha das beschreibt ist ne Kette, die etwas mehr Durchhang hat, einer zu stramm gespannten Kette vorzuziehen.


    :mahlzeit:

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Passt, Danke, habe den Durchhang jetzt aufgebockt auf 40mm gestellt, wenn ich drauf sitze, kann ich die Kette dann noch auf und ab bewegen, sollte dann belastet ca. 20mm entsprechen.

  • Hallo Zusammen


    Ich habe mir gerade ein neues Ritzel 525 14 Zähne und Kettenrad 525 41 Zähne für meine Suzuki GT250 M 1975 bestellt. Ich habe diese nicht im Set bestellt (wollte möglichst Orginalteile, daher einzeln) . Nun bin ich jedoch etwas Ratlos bezüglich Kette, ich denke eine O-Ring Kette wäre nicht schlecht, diese ist passend auf die Sugi nicht so einfach zu finden.


    Standard Kette

    - Variante A (steht für Honda CB 500 2008)


    O-Ring Kette

    - Variante B


    X-Ring Kette

    - Variante C



    - Was würdet Ihr mir empfehlen?

    - Was für Ketten habt ihr drauf?

    - Muss ich auf die Zähnezahl achten oder reicht die 525, 96 Glieder & Kettenschloss zu beachten?


    Danke und Gruss

    Manuel

  • Hallo Manuel...das ist wie bei den Reifen auch, Glaubenssache...ich hatte an der GT250 u. GT550 mal mit der O-Ringkette "experimentiert", allerdings beides Mal mit negativen Erfahrungen...seitdem fahr ich Standardketten bei beiden Mopeds und muss diese "offenen" Ketten halt regelmäßig mit gut kriechendem Kettenspray pflegen...im Prinzip alle 800 -1000 km...


    Vorsicht mit O-Ringketten auf der 250er...


    Wenn man ne O-Ringkette bei der 250er fährt muss man echt aufpassen, weil einem diese deutlich breitere Kette das Motorgehäuse anschrabbt...

    Du wirst hier im Forum zu diesem Thema beinahe so viele Vorschläge wie Mitglieder erhalten... 🤭🤭🤭


    Für die GT250 M brauchst du ne 525er Kette mit 96 Gliedern incl. Kettenschloss...das Kettenschloss ist bei der Motorleistung vollkommen ausreichend...bin damit mit der Kleinen schon ca. 40 Tkm gefahren ohne Probleme...

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Moin,

    es kommt darauf an, wenn Du Vielfahrer bist, empfehle ich O-Ring, eine möglichst schmale bei der 250er, ; als Gelegenheitsfahrer reicht auch die Std.-Kette.

    Gruss MArtin

  • Ich hatte bei meiner GT250 L (1974) eine O-Ring Kette montiert. Beim Ausbau der Kurbelwelle anlässlich der Instandsetzung ist mir aufgefallen, dass auch bei mir (andere Kollegen hier hatten das aber auch schon berichtet) der Dichtring der Kupplungsdruckstange am Gehäuse durch die Kette leicht angescheuert war - aber nicht durchgescheuert. Es war ein 09285-06005, also 6 30 5 (6mm breit). Im Motordichtsatz war jedoch ein 9 30 5 (9mm breit), so dass ich anfänglich wegen des verringerten Abstandes zur Kette Bedenken hatte. Da ich aber anschließend eine "Standard" 525 Kette montiert habe, scheuert diese Kette (zumindest im Moment) nicht an diesem breiteren Dichtring.

    Aber, wie oben schon beschrieben, kommt es eben auf die tatsächliche Breite der Kette an. Bei der von mir montierten O-Ring Kette in Verbindung mit dem 6mm breiten Dichtring war es unkritisch (da nicht durchgescheuert) - trotzdem fühle ich mich mit der Standardkette wohler.


    Hier der angescheuerte Dichtring

    Dichtring.JPG

    Dichtring 1.JPG


    Gruß,

    Christoph

  • ....ja und grade bei der Kleinen mit den 26 PS muss man wirklich auf alles was Leistung kostet verzichten...

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Moin,

    es kommt darauf an, wenn Du Vielfahrer bist, empfehle ich O-Ring, eine möglichst schmale bei der 250er, ; als Gelegenheitsfahrer reicht auch die Std.-Kette.

    Gruss MArtin

    ...das will ich so nicht stehen lassen, Martin, ich bin eher Vielfahrer und verzichte gerne auf jedwede O-/X-/V-oder was auch immer Kette...


    ...ich hab mir für beide Mopeds ne DID 525 bzw. 530 NZ, also ne besonders robuste, verstärkte Standardkette, besorgt und die hält mindestens so lang wie die einmalig gekauften und verwendeten O-Ringketten....

    Wie gesagt, man muss halt ab und an die Kette gut schmieren und je nach Einsatz des Mopeds auch mal reinigen...

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Ich komme nochmal auf den Durchhang zurück:
    Je nach Motorrad ist der benötigte Durchhang mal mehr, mal weniger groß.
    Ich habe bei meinen Fahrzeugen einmal die Stoßdämpfer abgezogen, dann kann ich die Schwinge den maximalen Schwingweg von Hand durchziehen.
    Am Punkt des geringsten Kettendurchhangs (wenn die Ritzelwelle, die Schwingenachse und die Hinterradachse eine Gerade bilden) darf die Kette nicht stramm sein, sondern muss noch etwas locker sein, dann kann bei keinem Beladungszustand die Kette stramm werden und irgendwelche Schäden verursachen.
    Nach der Montage der Dämpfer habe ich mir den Durchhang bei aufgebockter Maschine gemerkt.
    Das ist die Einstellung, die ich dann immer kontrolliere und evtl. anpasse.

    Axel

    Es kommt anders, WENN man denkt !

  • Ich halte es bei den Maschinen , 750er und 250er, wie bei meinen anderen Motorräder. Unbelastet, d.h. auf dem Hauptständer wird die Kette auf 35mm-40mm Spiel eingestellt. Damit bin ich bis jetzt immer super zurechtgekommen. Lieber ein Stück zu locker als zu stramm


    Die Angabe aus dem Handbuch kann nur bei belasteter Maschine sein. Man kann natürlich eine 2te Person aufsetzen lassen und dann messen. Aber warum umständlich, wenn es auch einfach geht

    Viele Grüße

    Robert

  • ...die Angaben im Service Manual irritieren mich schon immer....wenn man beim aufgebocktem Moped diese 15 - 20mm einstellt, dann ist die Kettenspannung unter Belastung viel zu hoch...deshalb dürften deine 35 - 40mm hinkommen...ich hab das noch nie nachgemessen und spanne nach Gefühl...wenn's unter Belastung dann zu stramm wird, wird die Prozedur einfach wiederholt....

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Hallo

    Das Ergebnis einer ungleichmäßig gelängten Kette durch zu straffe Spannung ist nach einiger Zeit doch so das man die Kettenrollen der einzelnen Glieder hin und her bewegen kann.Meist nur an einer Kurzen Stelle.Da wo die Kette als die sich längte auf dem Ritzel(kleinste Auflage)befand.Das hat dann schon mal zufolge das eine Kettenrolle sich verabschiedet. So kenn ich das.Kette optisch wie neu aber Schrott.

    Höhrt man kaum und übersieht man leicht.

    Gruß Wolfgang

  • Eigentlich werden die Löcher in den Laschen, wo der Niet durch geht, zu Langlöchern. Denn eine verschlissene Kette kann man ja nachmessen und dafür gibt es Maße.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Hallo Micha

    Wenn der Niet durch die Laschen und Kettenrolle gedrückt wird bei der Herstellung ist es so das alle Teile komplett gehärtet sind.Nur die Nietbolzen werden an beiden Enden nicht gehärtet ,weil sie ja noch vernietet(plattgegeschlagen)werden.Wenn die doch gehärtet sind werden die heißgenietet und dadurch weicher.Ich härte schon mal Kettenbolzen,Rollen und Laschen einzeln .Da wird vorgegeben was weich bleiben muß.Längslöcher sind also echt schwer zu schaffen weil die Lasche härter ist als die vernieteten Kettenbolzenenden.Der Bolzen reißt eher aus der Lasche.Ich habe so etwas aber auch schon mal an einer Mofakette gesehen.Gruß

    Gruß Wolfgang

  • Die Längslöcher befinden sich also in den Kettenrollen. Habe mich nicht richtig ausgedrückt sorry.

  • in den Rollen wirst du kaum Langlöcher bekommen, weil die sich ja auch drehen können und werden. Ich denke, da spielt alles zusammen. Die Löcher werden oval, die Laschen längen sich und die Rollen werden innen größer und außen kleiner. Irgendwann kannst du die Kette dann seitlich zum Halbkreis legen und spätestens dann ist ein neuer Kettensatz dran. Wobei es immer noch Sparschweine gibt, die auf ein Kettenblatt und Ritzel die eher aussahen, wie Sägeblätter, eine neue Kette verbauen.....


    Gruß

    Dirk

    Gruß

    Dirk



    Über 1000 Beiträge, alle weg :klo:
    Dann eben von vorne........scheiß drauf :D

  • Dirk, genau das meinte ich. Denn wenn man mal eine alte Kette nach einer längeren Regenfahrt betrachtet ist um jeden Nietkopf ein Rosthof. Wahrscheinlich nutzt sich der Niet mehr ab, aber das Ergebnis ist das Gleiche, ob ovales Loch oder ovaler Niet. Seit ich Scottoiler fahre habe ich es nicht mehr beobachtet.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Also die Rollen lassen sich bei einer stark verschlissenen Kette regelrecht hin und her bewegen.Wenn ich so ein Kette trenne und ich sage mal das innere Glied betrachte sehe ich das die Kettenrolle noch ein Innenstück (Hülse) hat.Diese Hülse verschleißt und die Kettenrolle hat dann spiel.Auf getrennt sieht das dann aus als hätte das innere Glied ein Längsloch.Seit ihr damit einverstanden ich glaube das paßt jetzt.Ketten tauscht man irgendwann aus und fertig.Mich interessiert immer das warum ich möchte das nachvollziehen können falsche Wartung und Spannung sowie Einsatzbedingungen und so weiter .Am liebsten würde ich mal einen Feder Kettenspanner austesten (Motocross )

    Gruß Wolfgang

  • Also rein von der Logik, kann eine Längung nur über die Laschen und Bolzen erfolgen, weil nur diese einen Einfluss haben. Die Rollen haben auf die Längung keinen Einfluss, denn das ovale Loch einer Rolle bringt nur Spiel in der Rolle und unterstütz eine seitliche Biegung.
    Ob sich nun die Löcher der Laschen oval ziehen oder die Bolzen abnutzen, ist dabei eher akademisch. Ich vermute eine Mischung aus beidem.

    Auch die Seitenbiegung hängt vom Spiel zwischen Bolzen und Laschen ab, kein Spiel keine Biegung, theoretisch, den ein bißchen Luft muß sein, sonst könnten sich die Laschen nicht um die Rollen bewegen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Also wenn ich eine Kette mit 100Glieder habe sind das 200Kettenrollen mit 200 innen Buchsen.Wenn sich davon nur eine 0.5mm hin und her bewegen mäßig merkst du das nicht .Bei bei 200 hast du eine längung von 200x0.5mm also 10cm.Die Laschen müssen eine gewisse Zugfestigkeit erreichen bevor sie reißen darum sind die gehärtet .Du kannst die dadurch höchstens 0.1mm langziehen bevor die reißen.

    Okay 100Laschen mal 0.1mm ist auch eine Längung

    Gruß Wolfgang

  • Aber wenn die Kettenrollen 0,5 mm

    haben, dann wirken ja nur die Rollen die im Eingriff mit dem Kettenrad sind und der Abstand der Rollen zueinander wird durch das Kettenrad bestimmt. Da man aber Ketten irgendwann nachspannen muss, muss doch irgendwo auch eine Längung stattfinden.

    Ist ja auch eigentlich egal, Fazit ist nur eine stramme Kette, bedeutet den Tod der Kette.


    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Die Kettenstifte haben dann auch o.5mm spiel.der Abstand von den Gliedlaschen ist dann auf Zug 0.5mm von Lasche (Glied) zu nächsten Lasche.Du kannst die Glieder praktisch auf den Kettenrollen vor und zurück schieben wenn du die Kettenrollen fixierst.Also im Eingriff in den Kettenrädern hast .Innenglied harkt ins Ausenglied usw.Haben die Kettenstift spiel ist die Kette gelängt.Zwingt das Kettenrad die Kettenrollen in die Orginalposition schlackern die Kettenstifte samt Laschen ohne Zug hin und her und verschleißen noch mehr.Die Laschen langziehen geht einfach nicht die lassen sich höchsten bis zum Bruchpunkt verbiegen.Fazit du hast recht mit dem Kettenmord

    Gruß Wolfgang

  • Wolfgang, dein Video war erhellent, da ich nicht an die Buchse gedacht.
    Das heißt das Spiel entsteht zwischen Buchse und Bolzen. Die Rolle dreht sich auf der Buchse und hat immer noch keinen Einfluss auf die Längung.

    Und was ist mit vorgelängten Ketten. Ich vermute bei der Längung dieser wird produziert keine Ovalitäten in den Laschen. Das wäre nicht im Sinne des Erfinders also kann diese Längung nur über die Laschen erfolgen.

    Büffel ist einzig, aber nicht artig