Spritqualität

  • Hallo zusammen, mich würde eure Meinungen und vor allem Erfahrungen zum Thema "Spritqualität" interessieren. Was ist der beste Sprit für einen 2-Takter? Welchen Einfluss hat zum Beispiel Bioethanol? Kurz meine Erfahrungen: Ich bin erst seit 2 Jahren wieder Moped-mäßig am Start mit einer T250. Die KWelle wurde vor 2 Jahren in einem Fachbetrieb (nicht BB) neu gedichtet, aber nach einem Jahr waren die inneren beiden Dichtringe wieder undicht. Das Außemaß der Simmeringe war untermaßig, keine Spannung mehr auf der Dichtlippe. Es erschien so, als ob sie leicht geschrumpft waren und sich dann in ihren Sitzen gedreht hatten. Der rechte Ring ist and der Kurbelwange geschliffen. Die äußeren Dichtringe waren ok. Ich vermute, dass Aftermarket-Ringe drin waren; wissen tu ich es nicht. Meine Vermutung ist, dass evtl. der Bioethanolanteil im Sprit Ursache war. Ich fahr Super E5. Einen andere Fehlerquelle konnte ich nicht entdecken. Die Welle läuft mittlerweile wieder einwandfrei; diesmal von BB überholt. Die Maschine ist sauber eingestellt und läuft sehr gut. Ich hab allerdings beim Abtouren wenn sie warm ist mehr oder weniger deutliches Schieberuckeln und Abreißklingeln beim Runterschalten. Jetzt sind größere Nebendüsen drin. Jedenfalls hat die Maschine das früher, in den 90ern, nie gemacht. Ursache "moderner" Sprit? Dann noch, obwohl es nichts mit 2-Taktern zu tun hat. In der Aera des verbleiten Superbenzins bin ich zwei Laverda 750SF gefahren. Tolle Maschinen. Eine von den beiden - daran kann ich mich erinnern - hab ich damals 1x mit Sozia, den Berg rauf und im Hochsommer zum Klingeln gebracht - sonst nie. Als dann der unverbleite Sprit kam fingen beide fürchterlich an zu Klingeln. Ich hab das damals nie wirklich in den Griff bekommen, trotz Kennfeldzündung und Zündzeitpunkt 5° zurücknehmen. Auch hier: Ursache Sprit? Ein herrliches Them zum Diskutieren, nicht wahr? Grüße, Chris

  • Moin Chris...dass die heutigen spritsorten nicht mehr vergleichbar sind mit "damals" hatten wir schon des öfteren hier im Forum andiskutiert...ich finde man merkt as auch ganz deutlich an der Leistung unserer Oldtimer. Meiner Erinnerung nach lief meine GT250M aus 1975 viel besser als meine Heutige.
    Außerdem liest man immer wieder, dass der heutige Sprit beim Stehenlassen übern winter in Tank und Vergaserschwimmerkammern viel agressiver ragiert wie der Frühere. Ich lass vorsichtshalber vor der Überwinterung immer Sprit aus Tank und Vergaserschwimmerkammern ab...


    Zum Thema nicht maßhaltige KW-Simmerringe gab es auch schon Beiträge....auf die Schnelle hab ich den Fred von Adrian gefunden, wo in Beitrag Nr. 8 Michael (MKausD) vor sich verdrehenden Simmerringen aufgund schlechter Maßhaltigkeit speziell bei der T500 warnt...die Warnmeldung bezog sich auf Simmerringe von dem Aftermarket Shop Cruzinimage...

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    Gruß Klaus

  • Ein Kollege von mir fährt eine Yamaha XJ600 Diversion, er fährt eher sehr wenig damit! Einige Jahre lang hat er sie in jedem Frühjahr in die Werkstatt bringen müssen, weil der Motor nach der Winterpause nur auf drei Zylindern und auch das nur mit Spucken und Ruckeln lief. Die haben ihm jedesmal die Vergaser gereinigt und dann ging es wieder.
    Ich hab ihm geraten entweder die Maschine vor dem Winter völlig trocken zu legen oder den Tank vor der letzten Fahrt mit Aral 102 Oktan Super( Ulitimate 102?) zu füllen und dafür zu sorgen, dass er so lange fährt bis auch in den Vergasern nur noch dieser Sprit sein kann!
    Trockenlegen war ihm zu lästig, also hat er es mit dem Sprit versucht und war seitdem nie mehr zum Vergaserreinigen in der Werkstatt.


    Fahren tue ich über's Jahr in den GT750 Super 95 E5, vor dem Einmotten natürlich o.g. Prozedur, seitdem keine Probleme mehr mit der Gasfabrik! Der Tank hat auch bei nicht vollständig gefülltem Zustand nie Rostspuren oben angesetzt, das war mir nach der Bleifreiumstellung auch passiert wenn der fast vollständig gefüllt war! Offensichtlich ist der Sprit seither hygroskopisch oder hat von sich aus einen höheren Wasseranteil.


    In den TR750 fahre ich nur den 102 Oktan Sprit (obwohl die ihn ber der Verdichtung nicht brauchen würde), daher die positiven Erfahrungen, den Saft konnte man auch nach einem Jahr im Kanister noch problemlos im Büffel "verfahren" wenn er im Renner nicht verbraucht worden war!


    Karl

  • Moin,


    erst mal Klaus: Die Fahrleistungen könnten natürlich - wider jede Wahrscheinlichkeit - mit dem Fahrergewicht korrelieren...


    Christello: Die Spritqualität in den letzten Jahren ist katastrophal. Demnächst wird das Zeug aus Umweltschutzgründen wahrscheinlich gar nicht mehr brennbar sein.... Aus meinem Käfer durfte ich letztens knapp 30L vom Guten abpumpen. Das Zeug wurde im letzten Jahr getankt und brannte tatsächlich fast nicht mehr. Und was die Plörre mit den Dichtungen anstellt, ich möchte es nicht wissen.


    Die Simmerringe von Cruzinimage hatte ich vor längerer Zeit mal mit originalen von Suzuki verglichen. Da war maßlich kein Unterschied festzustellen. Was natürlich über quellen/schrumpfen unter Sprit-Einfluß nichts aussagt.


    Ich habe letztens den Tip bekommen, die ganzen alten Möhren vor dem Einwintern leer zu fahren und dann mit Anal Ultimate oder ähnlichem zu betanken. Das soll deutlich langzeitstabiler sein. Da ist wohl kein oder kaum Bioethanol drin. Ist auch besser in Bezug auf Rost im Tank.


    Bei den geschrumpften Dichtungen wäre es vielleicht einen Versuch wert, die Kurbelgehäuse mal ein paar Tage mit Diesel zu fluten. Das macht die Dichtringe geschmeidiger und ich vermute, sie werden auch etwas quellen.


    Gruß
    Dirk


    Edit: da war der Karl dann schneller :D

    Gruß

    Dirk



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    Dann eben von vorne........scheiß drauf :D

  • Hallo Karl,


    der Sprit scheint durch die Beimischung von Bioethanol deutlich instabiler zu sein. Wie gesagt, der in meinem Käfer brannte kaum noch und roch auch nicht mehr nach Sprit. Gut, dass meine Garage etwas zugig ist...Hygroskopisch ist er dadurch sowieso, daher auch in den letzten Jahren die massiven Probleme mit durchgerosteten Tanks. Teilweise lief bei neueren Mopeds wohl schon nach einem oder zwei Wintern mit der Brühe im Tank der Sprit unten raus. Nur halt nicht durch den Benzinhahn, so wie sich das gehören würde....


    Gruß
    Dirk

    Gruß

    Dirk



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  • Moin,


    erst mal Klaus: Die Fahrleistungen könnten natürlich - wider jede Wahrscheinlichkeit - mit dem Fahrergewicht korrelieren...


    Gruß
    Dirk

    Moin Dirk...das stimmt auf jeden Fall, denn mit 18 lag ich noch um Klassen unter dem heutigen Kampfgewicht...68 kg zu 83 kg ist schon ein Unterschied, dürfte aber eher nicht die Hauptursache für den "gespürten" Leistungsverlust darstellen...


    :D :D

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    Gruß Klaus

  • Hallo Karl...ich bin :dagegen: Schleichwerbung für ARAL u. Konsorten wird hier :abgelehnt: ....
    Wer sich nicht dran hält, dem ergeht es so :007: .....


    OK das mit dem hochprozentigen Sprit wäre ein Versuch wert, wobei die Ablassprozedur eig. kein großer Act ist...
    Ich hab in der GT250 mal so ne hochprozentige Tankfüllung verfahren, jedoch subjektiv keinerlei Leistungsunterschiede festgestellt...


    ;( ;( ;(

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    Gruß Klaus

  • Moin Klaus,


    da wirst du entgegen jeder Werbung auch keinen Unterschied feststellen. Den musst du dir schon einbilden. Fakt ist aber, in dem Zeug ist kein Bioethanol mit seinen ganzen negativen Eigenschaften und es scheint langzeitstabiler zu sein.


    Gruß
    Dirk

    Gruß

    Dirk



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  • Einen Leistungsunterschied stelle ich auch nicht fest, aber offensichtlich ist der Bioäthanolanteil deutlich geringer, sofern überhaupt willentlich vorhanden ;) !


    Die Beimengung von 2T Öl zum Sprit senkt die Klopffestigkeit des Kraftstoff etwas, daher ist ein etwas höherer Oktangehalt nicht verkehrt, manchmal werden noch Nitrozusätze verwendet, um das auszugleichen (Octan-Boost von Rockoil z.B.) !


    Der Hauptgrund für die "Schleichwerbung :D " ist aber die höhere Stabilität und geringere Agressivität gegen Vergaser und Motorkomponenten. Zumindest nach meiner Erfahrung. Mehrleistung wird zwar versprochen, aber wenn überhaupt, dann dürfte das nur in hochverdichteten Motoren zum Tragen kommen.


    Unsere Zweitakter sind nun mal prinzipbedingt niedrig verdichtet, deshalb gab es in der ehemaligen DDR an der Minol Tankstelle auch Säulen an denen 88 Oktan Sprit verkauft wurde, Trabi und Wartburg, Simson und MZ pötterten damit ohne Probleme durch die Republik.....! Der E-Kadett meiner Frau mit munteren 75PS aus 1,3 Litern Hubraum spuckte selbst mit dem 93Oktan Sprit für die Ladas nur unwillig herum und mit wenig Gas und ganz vorsichtig wurde extra auf die Transitautobahn gefahren um am " Intertank" SuperPlus einzufassen.....dann schnurrte er wieder durch das andere Deutschland, so jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen ;( !


    Karl

  • Der E-Kadett meiner Frau mit munteren 75PS aus 1,3 Litern Hubraum spuckte selbst mit dem 93Oktan Sprit für die Ladas nur unwillig herum und mit wenig Gas und ganz vorsichtig wurde extra auf die Transitautobahn gefahren um am " Intertank" SuperPlus einzufassen.....dann schnurrte er wieder durch das andere Deutschland, so jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen ;( !


    Karl

    ...schön, wir können uns auch über andere Themen unterhalten :D ...mein erstes Auto war ein über 10 Jahre alter Opel Kadett B 1,2 Liter mit 60 PS....mein Bruder fuhr damals den Rally Kadett mit 90 PS...weiß ich nicht mehr so genau...das waren noch Autos und Zeiten, wo man mit der 250er Suzi beinahe jeden PKW "versägen" konnte.....


    Heute haste damit gegen manchen Kleintransporter und nahezu alle PKW keine Chance mehr....

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    Gruß Klaus

  • Ich habe beste Erfahrungen bei Fahrzeugen die länger Stehen mit https://produkte.liqui-moly.de…e/benzinstabilisator.html
    Kommt, wenn meine Fahrzeuge eingemottet werden über dem Winter in Verbindung mit 102 Oktan Sprit im Tank. Hatte seit 7 Jahren keine Probleme mehr mit defekten Dichtungen im Vergaser oder Ablagerungen im Tank ;) . Benzin habe ich nicht abgelassen die Sprangen im Frühjahr so wieder an.

  • Genau, das ist das wirklich Gute daran, meine 750J mit Saisonkennzeichen 05-11 lief vorgestern nach 7 Monaten Standzeit mit kurzem Pri und vollem Choke nach gefühlten drei Sekunden Drücken auf den Anlasserknopf auf allen Töpfen und nach zwei weiteren Minuten ohne Choke rund bei 900U/min...., das erfreut das Herz ;) !


    Karl

  • Das mit dem Stabi kann ich auch so bestätigen(bzw. das mit dem schlechten Sprit):
    Schneefräse jedes Jahr das gleiche, läuft nicht. Ab zum Nachbarn(Landmaschinenmechaniker).
    I. d. Regel Sprittausch und gut ists....


    Kawa´ s sind viel kapriziöser , was den Sprit anlangt.... Kumpels Z1000J machte immer Probs mit verstopften Vergasern, daher ist ablassen obligatorisch vorm Winter.


    Meine damals (2003) neue ZRX 1200 lief nach dem 1. Winter (ohne Ablassen )auch nicht mehr....
    Büffel wurde immer eingestellt ohne irgendwas, ab und an die Batt. Laden ...fertig.


    Heute kommt in alle Benelli´ s und den Büffel der Spritstabi von Polo rein und gut ists....
    Wenn möglich (beide Tanken am Ort haben keinen...) noch den hochoktanigen Sprit rein, fertig...

  • Es kommt auch extrem darauf an wie das Moped abgestellt ist. In einer Blechgarage die sich im Sommer auf 60 Grad erhitzt zersetzt sich der Sprit in ganz kurzer Zeit und übrig bleibt eine extrem aggressive Plörre die auch nicht mehr brennt. Ein Kollege von mir mit hatte seine BMW K1100 RT jahrelang in einem alten zugigen recht kühlen Schuppen stehen und hatte nie die geringsten Probleme. Dann hat er sich eine neue Garage mit Blechdach gebaut und die Katastrophe war da.In der Garage wurde es im Sommer unerträglich heiß. Die BMW hat eine paar Monate gestanden und wollte danach nicht mehr anspringen. Das Zeug im Tank war irre aggressiv. Ich hab zum Pumpenausbau ohne Handschuhe hinein gegriffen und würde ich bei der Plörre nicht nochmal machen. Der Schaumstoff in dem die Pumpe sitzt hat sich in Teer verwandelt und die Pumpe selbst war fest, warscheinlich irgendetwas aufgequollen. Alle Schläuche vom Tank bis zur Einspritzung waren ganz weich wie Kaugummi. Einmal alles neu und die Kiste lief wieder. Im nächsten Jahr hatte er wenig Zeit und die stand wieder ein paar Monate bei hohen Temperaturen. Am ende war die Pumpe wieder feste, der Schaumstoff hatte sich wieder in Teer umgewandelt und alle Schläuche waren unbrauchbar. Lieber vor der Tür stehen lassen, so das sie nicht in der prallen Sonne steht und man hat lange nicht die Probleme. Zu den Simmerringen, da wird der Bernd bestimmt Viton eingebaut haben, die sollten da wesentlich beständiger sein , denk damit gibt,s keine Probleme. Vergaser ablaufen lassen oder auch im Winter mal ein paar Runden drehen.

  • Stimmt der Ethanolsprit verwandelt sich in Säure, stinkt und hat mir mal eine Tankinnenbeschichtung total angelöst. Ein anderer Tank mit der gleichen Beschichtung der in Gebrauch ist, sprich regelmäßig gefüllt und geleert wird hält.
    Gruß Micha

    Gruß Micha - der Anfänger, der auch schon etwas länger dabei ist.

  • Guten Abend,


    ich fahre schon seit Jahren das hier http://bactofin.de/


    Vergaser und Schwimmerkammern sauber und kein Rost im Tank !
    Kein Ablassen der Schwimmerkammern ( meist eine feuchte Angelegenheit)


    Habe keine Ablagerungen in Vergaser und Schwimmerkammer feststellen können, mit diesm Benzinstabilisator.
    Fahre den schon seit 10 Jahren im Mischungs -Verhältniss 1: 1000
    Kann ich echt empfehlen.


    Grüsse Fleuda

  • Moin,
    noch mal zu den Simmerringen. Die Teile neuerer Bauart, die auch BB verwendet sind braun, die alten gegen Etanol anfälligeren sind schwarz. Ich fahre meine GT´ 550 und 750 J mit den braunen Simmeringen ohne Probleme, seit Jahren. Die letzte mit den alten Simmerringen, meine 750 A, fängt langsam an Öl hinten rauszuspucken; da werde ich im Winter auch die Welle machen lassen.
    Gruss MArtin