Motor springt nicht an

  • Hallo zusammen, Mein frisch überholter 250er Motor springt nicht an. Er gibt nicht den leisesten Zucker von sich, mit oder ohne Choke, mit oder ohne Gas. Kurz zur Vorgeschichte. Ich hab die Suzi im Herbst gekauft. War restaurierungsbedürftig aber der Motor sprang auf den ersten Kick an. Qualmte aber ohne Ende auch nach mehreren Minuten und ging unter Last aus. Also Motor komplett zerlegt. Kurbelwelle bei Bernd Braun überholen lassen und alles wieder neu abgedichtet und zusammen gebaut. Der Benzinhahn war auch verstopft. Den hab ich gereinigt und neu abgedichtet. Natürlich vor der Motorüberholung und der Motor funktionierte mit dem überholten Hahn. Vergaser gereinigt und neu abgedichtet. Zündung eingestellt (passte noch genau vom letzten mal). Ich hab an beiden Zylindern Zündfunken. Der linke U kontakt öffnet bei L und der rechte bei R. Es kommt aber irgendwie kein oder nur sehr wenig Sprit an beiden Kerzen an. Die Schwimmerkammern sind nicht vertauscht. Dass beide Vergaser nach dem Reinigen gleichzeitig verdreckt sind will ich irgendwie nicht glauben. Bei Benzinhahn läuft die Suppe bei Pri und sonst läuft der Sprit bei Unterdruck, alles ok. Selbst mit Startpilot in den Ansaugtrakt machte die Kiste keinen Muckser. Also habe ich soeben den Motordichttest laut Markus gemacht. An beiden Zylindern baut sich Druck auf. Jeweils 0,3 Bar drauf gegeben. Nach einer Minute noch bei 0,2 Bar. Der linke Zylinder hält die 0,2 Bar auch nach 3 Minuten. Beim rechten sind es nach 3 Minuten noch 0,1 Bar. Ein Entweichen von Luft kann ich nicht feststellen. Was zum Geier kann das sein? Ich mach morgen nochmal die Vergaser auf. Man kann doch bei der Kiste die Zündung nicht um 180Grad verkehrt einbauen oder? Eins kommt mir noch. Beim Zerlegen ist mir der kleine Führungsstift hinter dem Unterbrechernocken abgebrochen. Ich hab nen neuen Stift eingesetzt an exakt die gleiche Stelle. Den Nocken kann man dann doch nur mit dem Führugsstift in der Nut der Kurbelwelle einsetzen oder? Eigentlich schließe ich das aber aus weil die Zündpositionen stimmen. Ich bin mir sehr sicher dass es an der Spitzufuhr liegt. Es sind keine Benzinfilter verbaut. Jemand ne andere Idee. Grüße Christof

  • nabend...
    wenn der Motor trotz Startpilot oder etwas Sprit direkt in den Einlass nicht ein paar Fürze von sich gibt, hast du wohl doch ein Problem mit der Zündanlage bzw. dem Zündzeitpunkt.
    Kerzenstecker vertauscht?
    bis dann
    Markus

  • Guten Morgen Christof


    Bin mal gespannt auf deine Antwort .
    Interessiert mich jetzt auch :!:


    Grüße Peter

  • die Kerzenstecker sind leider nicht vertauscht. Der linke Zylinder zündet bei L. Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Ich mach jetzt nochmal die Vergaser auf und pustet sie durch ...

  • Das Ding muß ein paar Takte laufen mit Startpilot oder Sprit im Ansaug. Wenn das überhaupt garnicht geht, nutzen Dir die zum zwölften Mal geputzten Vergaser auch nichts. Um weitere Fehlerquellen auszuschliessen versuch neue Kerzen und lass die Kerzenstecker weg, Zündkabel direkt an die Kerzen fummeln.
    Oder auch Kerzen heiß machen mit Feuerzeug/Gasbrenner und dann reindrehen, kann bei abgesoffenem Motor/Kurbelhaus helfen


    Wo er auch auf keinen Fall läuft ist, wenn man evntl. vorhandene Kurbelgehäuse-Ablassschrauben vergisst, wieder rein zu drehen.
    Aber das hättest Du ja beim Abdrücken auf Dichtheit gemerkt.

  • ok ich versuchs nochmal mit Startpilot und oder Sprit. Ich hab die Kerzen drin mit denen die Kiste vorher gelaufen ist. Und wie gesagt ich hab an beiden Zylindern dicke klare Funken. Ich mach die Kerzen mal heiß. Ablassschrauben am Kurbelgehäuse hab ich keine.
    Ich berichte wieder.

  • Wenn Du gute Funken hast und das Ding einfach keinen kleinsten Knall von sich gibt, stimmt der Zündzeitpunkt wohl garnicht. Wenn die Einstell-Marken passen, könnte noch sein, das bei der Montage die Scheibenfeder unbemerkt weggefallen ist und der Rotor verdreht auf der Welle sitzt. Teste mal grob mit einem Schraubendreher oder wenn Du hast mit einem Totpunktsucher durchs Kerzenloch, ob der Unterbrecher überhaupt ungefähr bei ca. 2,5mm vor OT aufmacht oder nicht etwa ganz woanders.


    Wenn das Kurbelhaus mit Öl oder Kondenswasser "voll" steht, bekommt man auch schwer ein zündfähiges Gemisch und der "gute Funken" an freier Luft sieht unter Druck schon anders aus. Deswegen neue Kerzen oder die alten gut sauber und trocken machen. Aber Startpilot sollte eigentlich immer irgentwie zünden.

  • danke. Ich hab mir mal nen Totpunktsucher aus ner alten Zündkerze gebastelt. Das probier ich mal. Aber vorher hantiere ich nochmal mit Startpilot und Sprit. Sprit hab ich noch nicht probiert. Vielleicht ist mein Startpilotspray auch nix?

  • Sie hustet :laola:


    Ich weiß, ich sollte das in Zeiten von Corona nicht so laut sagen :D


    Mit Sprit direkt in den Einlass gings. So ohne Auspuff und ohne Vergaserschieber kann das mal ganz schön laut sein.
    Es ist also doch die Spritzufuhr. Ich mach die Vergaser nochmal auf und suche weiter. Ich melde mich wieder.


    Grüße
    Christof

  • Hallo Zusammen nach dem ich die GT 250 im Herbst einfach nicht zum laufen gebracht habe, melde ich mich nach einer kurzen Winterpause (könnte es auch "Frustrationspause" nennen ) wieder mal hier im Forum zurück.


    @Christof Ich hatte oder habe ähnlichen Probleme bei meiner Suzuki wie du. Markus hat mir im 2019 noch so einige Tipps gegeben, bisher leider ohne Erfolg. (Schwimmerkammern überprüft, die sind richtig)


    250GT springt nicht mehr an?



    kurz zu meiner Suzuki GT250 M


    Motor
    - Neue Kurbellwellensimmerringe
    - Zylinderköpfe wurden gehont, Kolben und Kolbenringe ersetzt
    - gereinigt


    Vergaser
    - Vergaser neue Düsen und Nadeln
    - Dichtungen ersetzt
    - gereinigt

    [b]Zündung
    [/b]
    - Kondensatoren und Unterbrecher ersetzt
    - neu eingestellt
    - neue Kerzenstecker und Kerzen
    - Zündspule geprüft


    Tank
    - entrostet und gereinigt
    - Benzinhahn gereinigt und geprüft
    - neue Benzinschläuche


    Ich habe auch das Gefühl das einfach kein Benzingemisch im Zylinder ankommt. Sollten die Kerzen nicht etwas nass, respektive feucht werden wenn man einige Male ankickt? auch wenn ich den Finger in den Vergaser halte bei Vollgas und kicke, bleibt dieser trocken.


    Wenn ich etwas Benzin in den Vergaser direkt einspritze, kommt ein stottern.


    Zündfunke ist da, Bezinhahn habe ich auch getestet und Schwimmerkammern sind auch voll.


    Ich frage mich noch, ob es sein könnte das fälschlicherweise Luft beim Flansch angesaugt wird, da diese ziemlich krum sind. (siehe Bild)



    Gruss
    Maeni

  • Also Leute meine Mopete läuft. Es scheinen tatsächlich die Vergaser gewesen zu sein. Habe diese soeben nochmal ausgebaut, zerlegt und alles durchgepustet. Jetzt springt sie an und schnurrt wie ein Kätzchen. Ich hab den Luftfilter und das Ansaugsystem noch nicht dran, aber das schließe ich jetzt einfach mal als Fehlerquelle aus. Was es genau war weiss ich leider nicht.
    Maeni, ich hatte genau die gleichen Sympotme wie du. Beide Kerzen nicht nass oder feucht nach längerem Kicken. Sieht dein Vergaserflansch auch bei angezogenen Schrauben so aus? Ich hab zuerst die beiden Ansaugstutzen an den Zylindern montiert und dann die Vergaser drauf gesteckt. Wenn du die Ansaugstutzen zusammen mit den Vergasern montierst bekommst du sie nicht richtig fest gezogen finde ich. Vielleicht zieht es dort bei dir Falschluft.
    Ansonsten kannst du ja auch noch mal die Vergaser durchpusten. Bei mir scheint es geholfen zu haben.


    Danke an alle die geholfen haben!


    Grüße christof

  • Das freut mich christof, wenigstens eine mehr die wieder läuft! :thumbsup:


    Bei der M sind die Flansche direkt am Zylinderkopf anzuschrauben, leider nicht möglich diese seperat zu montieren. Das Bild ist in angezogenen Zustand auf einem externen Aluminiumblock, habe das so mal probiert um besser zu sehen, ob der O-Ring auf die Fläche drückt.
    Auf der website suzuki-gt250.de habe ich von Planschleifen oder Richten gelesen, kann man das selbst oder müssen die maschinell bearbeitet werden?


    Den Vergaser habe ich auch schon viele Male demontiert, gereinigt, angeschraubt und neu versucht zu starten. :S



    Falls jemand noch solche Vergaser von der M 1975 herumliegen hat und diese verkaufen möchte, wäre ich interessiert.


    Gruss
    Maeni

  • Hier noch zwei verschiedene Ideen V1 und V2 um den Flansch des Vergasers etwas zu richten (damit ich diesen nicht all zu stark planschleifen müsste) was haltet ihr davon, doofe Idee? Hab etwas Respekt das was brechen, könnte

  • Version 2 habe ich mal gemacht, mit Schraubstock. Kann natürlich auch brechen, wenn es zuviel wird, hat aber in dem Fall funktioniert, ich war recht vorsichtig. Wurde darum nicht ganz grade, den Rest habe ich von Hand abgeschliffen; auf einem auf grader Unterlage liegenden Schleifpapier abgezogen. Am Schliffbild sieht man ja, ob gerade und wenn genug weggenommen ist.
    Man kann aber auch nur schleifen, soviel ist das ja nicht. Wenn die O-Ringnut dabei doch zu flach wird, lässt man den O-Ring weg und verwendet stattdessen eine Dichtung aus 0.5mm Dichtpapier, evntl. auch mit zusätzlicher (dauerplastischer) Dichtmasse.

  • Version 2 habe ich mal gemacht, mit Schraubstock. Kann natürlich auch brechen, wenn es zuviel wird, hat aber in dem Fall funktioniert, ich war recht vorsichtig. Wurde darum nicht ganz grade, den Rest habe ich von Hand abgeschliffen; auf einem auf grader Unterlage liegenden Schleifpapier abgezogen. Am Schliffbild sieht man ja, ob gerade und wenn genug weggenommen ist.
    Man kann aber auch nur schleifen, soviel ist das ja nicht. Wenn die O-Ringnut dabei doch zu flach wird, lässt man den O-Ring weg und verwendet stattdessen eine Dichtung aus 0.5mm Dichtpapier, evntl. auch mit zusätzlicher (dauerplastischer) Dichtmasse.

    Genau so hab ich meine Vergaserflansche bearbeitet...planebene Glas- oder Metallplatte auf Tisch legen und den Vergaserflansch auf Schleifpapier mit leichtem Druck so lange abziehen, bis anhand des Schleifbildes erkennbar ist, dass genügend Material abgezogen ist. Dann Papierdichtung zuschneiden, mit Locheisen die Bohrung für die Stehbolzen vom Flansch reinschlagen und mit dauerelastischer Dichtungsmasse (Reinzosil o.ä.) von beiden Seiten dünn einschmieren, drauf auf den Flansch, zuschrauben und dann ist das wunderbar dicht. So fahr ich mit meiner GT250 L/M schon viele Tausend Kilometer...
    :ja: :ja: :ja:


    Aber Vorsicht, die Schrauben bzw. Muttern nicht zu fest anziehen, sonst ist der nächste Verzug schon vorprogrammiert....


    Dank der Tips von MarkusH hat das bei mir so super funktioniert....


    :danke:

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Danke für die Hinweise, werde das kommende Woche so umsetzen und hoffe dass ich die Suzuki so endlich zum laufen bekommen. :nixwiss:


    @KlausH hattest du die gleichen Probleme, dass kein Benzin im Zylinderkopf ankam und konntest dies so beheben?


    werde mich wieder melden, ob es funktioniert hat.


    Gruss
    Maeni

  • Nee Maeni...meine lief auch mit den krummen Flanschen...allerdings ist mir auch an der Ausfräsung für den O- Ring an einem Vergaser der dünne Steg außen abgebrochen, so dass die Abdichtung nur mit O-Ring nicht mehr gegeben war. Schau dir mal das Bild von MarkusH's Homepage an, da ist so ein Vergaser abgebildet...


    Somit musste ich eh ran und ne Papierdichtung dazwischen basteln.


    Dabei habe ich auch gleich den Flansch planeben abgezogen....


    :D :D :D


    V_Bohrungen_Teillast_01.jpeg

    ca. 1400 Beiträge futsch...und tatsächlich Mitglied seit Oktober 2011
    :heuldoch:
    also auf ein Neues...wir lassen uns nicht unterkriegen...


    Gruß Klaus

  • Ich hab das gleiche Problem bei meiner T350.
    Ich gehe mit Markus conform, wobei ich auf abschleifen gesetzt habe, da Vergaser für die 350 rar sind. Ich werde auch auf die O-Ringe verzichten, da diese ,meiner Meinung nach, ursächlich für die Verformung verantwortlich sind.


    Mario

    Büffel ist einzig, aber nicht artig

  • Hallo zusammen
    Habe meine GT 250 endlich zum laufen bekommen. :laola:


    Das Problem war, dass kein Benzin in den Verbrennungsraum gelangte.


    Nach dem wir den Druck in den Zylindern geprüft haben und dieser in Ordnung war, haben wir beschlossen die Simmerringe der Kurbelwellen nochmals zu prüfen. Hatte dazumal nur die Äusseren gezogen und wieder eingepresst. Also das ganze richtig gemacht, zerlegen des kompletten Motor und siehe da, der mittlere Simmerring hatte ca. 5mm spiel und war hart wie Stein.


    Die Moral der Geschichte: Durch einen mittleren defekten Simmerring erhält man ein komplett überholte Suzuki GT 250 M. :thumbsup: