der neue mit der gt250a

hallo,

wollte mich kurz vorstellen.

ich bin der jens 47 jahre und besitze seit ca. 2 jahren eine gt250, die ich zum caferacer umgebaut habe.
eigentlich komme ich aus dem vespabereich und baue da schon seit 2 jahrzehnten custom und quatermilenroller.

da ich ein kleines 2 takt motorrad haben wollte und mir die, ziemlich durchgerockte, gt leid tat, hab ich sie kurzerhand für kleines geld gekauft und nach meinem gusto umgebaut.

ein bischen zum umbau:

originaltank mit kniemulden versehen
öltank im tank integriert und ölstand über schauglas ersichtlich
sitzbank aus gfk selber laminiert
rahmen und alle weiteren anbauteile gestrahlt und lackiert
sämtliche schrauben usw. aufbereitet
motor komplett, samt welle, überholt gestrahlt und lackiert
allspeedanlagen, wobei ich da die kammerdämpfer zu absorbtionsdämpfer umgebaut habe
usw. usw

in vorbereitung ist gerade ein neuer motor mit vespazylindern und 306ccm
der dem rahmen und dem getriebe wohl alles abverlangen wird.

da werde ich dann sicher noch ein paar fragen zu haben und evtl. auch etwas hilfestellung zur kupplung und zur übersetzung benötigen

lg

jens

es handelt sich um 2 vespa race zylinder der marke falcracing aus italien.
diese zylinder sind ausgelegt für 54hub und haben eine bohrung von 60mm, also 153ccm.

den gleichen zylinder, aber natürlich nur einen, fahre ich auf der senfvespa (löwensenf) und da stehen 49,5ps am hinterrad an.

das gt gehäuse wurde jetzt um 5mm an der zylinderdichtfläche geplant und eine 10mm adapterplatte an den originalen stehbolzenbefestigungen verschraubt.
die adapterplatte hat dann gewindelöcher für die stehbolzen der vespa.
kurbelwelle wurde zerlegt, neu beringt und es wurden bultaco 200 pleuel in 116mm für 16mm kolbenbolzen eingepresst. somit kann ich die unterschiedliche bauhöhe der zylinder ausgleichen und habe noch die möglichkeit mit den steuerzeiten zu spielen.
die zylinder werden dann auf 132°/196° eingestellt.
da es direktgesaugte zylinder sind, bekommen sie eine umgearbeitete boyesen rad membran mit 3 lagigen plättchen (ca. 1,5ps mehr leistung als eine v-force)
befeuert wird die geschichte dann mit 2 x39mm keihin pwk und 2 nordspeed- racing auspuffanlagen ( stärkste auspuffschmiede im vespabereich).
geplant sind zwischen 70 und 80ps am hinterrad

bei der gt380 wird das mit diesen zylinder aber nicht gehen, weil sie von der überströmbreite zu breit für den mittleren zylinder sind. bei der gt250 geht sich das um haaresbreite aus und wenn die rippen beschnitten sind bleibt ca. 0,8mm luft zwischen den zylindern

ich habe da immer unterstützung von einem alten 2 takt fanatiker, der vor seiner rente werkzeugmacher war und kart-, sowie crossrenner unterstützt.
alles was mit speziellem motorenbau zu tun hat ist sein steckenpferd.
ich hab immer die ideen und er versucht meinen kranken geist dann mit sachen zu unterstützen.

bei den vespen liegen wir, mit fremdzylindern von skidoos, schon bei über 60ps und ja das ist krank, lässt sich aber mit den 79kg rollergewicht ziemlich gut fahren

hier mal eine kurve von meiner senfkiste, die aber für die strasse etwas abgespeck wurde.

und hier kann man sehen, was ich sonst so treibe

https://vimeo.com/168176673

Danke für die blumen und den weiteren verlauf des motorumbaus kann ich gerne dokumentieren. Wenn es jemanden interessiert könnte ich auch mal den tankumbau und den bau der sitzbank beschreiben. Vielleicht möchte da ja auch jemand mal selbst was bauen

ich auch.
aber den versuch ist es wert.

problem seh ich bei der kupplung und dem kupplungsnehmer.

da werde ich jetzt aber die originale kupplung auf 7 scheiben umbauen und 10% härtere federn verbauen. da die kunststoffschnecke des nehmers nicht so das ware ist, baue ich hier eine von einer gsx600 ein.

bauchweh macht mir aber die schrägverzahnung der primär und die fehlende rückdämpfung der kupplung. leider passt die primär der 380 ja nicht in die 250, diese hat ja eine rückdämpfung werkseitig.

gibt es da evtl. eine möglichkeit die primärräder, also kupplungs- und kurbelwellenzahnrad, auf geradverzahnt umzustricken, ohne direkt neu fertigen zu lassen?

hier noch mal ein paar details zum tankumbau, falls da jemand auch mal was in der art geplant hat.

da ich auch bei dem neuen motor die kurbelwellenschmierung erhalten möchte und das rahmendreieck frei bleiben sollte, hab ich mich für die alternative tank in tank entschieden.

also erstmal kniemulden in den tank gedengelt (die gehören einfach zu einem caferacer), füll- und auslaufstutzen sowie ölschauglasaufnahme gesetzt, tank zerschnitten, gestrahlt und mittels platte getrennt. dann alles schön geheftet und verschweißt.
dann kam das schlimmste, das spachteln und angleichen der kniemulden.
dafür hab ich eine schablone aus pappe gefertigt, damit beide seiten identisch wurden.
danach grundierung und lack und kleine linierungen um den übergang von schwarz auf senf nicht so hart wirken zu lassen.
zu guter letzt wurde der tank mit 2k von innen beschichtet

endzustand

ah super, das hilft mir echt weiter

Zitat

Original von GSFrank
Das größte Problem wird die Haltbarkeit des Getriebes, es ist schon mit der Leistung der GT 380 überfordert.

wo wären denn da die probleme zu erwarten?

ich komm aus dem tiefsten ruhrpott und da gibt es alle 200m eine ampel.
das durchbeschleunigen ist da schon eher wichtig:-)
ich glaub auch nicht, dass ich wirklich die volle leistung und geschwindigkeit, dei dem rahmen und fahrwerk, ausreizen möchte.
für mich ist es eh irgendwie eine machbarkeitsstudie, wie das meiste was ich so bis jetzt in die hand genommen habe.
ich traue da auch dem ersten gang nicht viel zu, was die dauerhaltbarkeit angeht. also muß ich mich, wenn es denn mal läuft, wohl auch etwas im zaum halten.

der hintergrund des umbaus ist eher der gedanke, das erste motorrad mit vespazylindern zu bauen und dann noch mit akzeptabeler leistung.
motorrad- oder andere fremdzylinder auf einer vespa sind eigentlich schon tägliches geschäft und der reizfaktor ist da nicht mehr so wirklich vorhanden

müßt ihr mir direkt so eine angst machen

mit öl sparen hab ich es eh nicht so

weil zur zeit stillstand am motor herrscht, muß noch auf den 2. zylinder warten, mal eine kurze anleitung zum sitzbankbau

2mm aluplatte in form geschnitten und über den rahmen gebogen.
winkel zur hinteren befestigung aufgenietet und in den rahmenaugen timesertbüchsen in 8mm zum verschrauben gesetzt.
da die batterie unter dem höcker verlegt werden sollte, wurde eine klappe unter dem höcker eingebracht.
hinteres teil, für den höcker, mit bauschaum aufgespritzt und nach der durchhärtung mit einem sägeblatt in die grobe form gebracht.
mittels laser die mitte und die flucht zur lenksäule vermessen und markiert.
mit 80er schleifpapier die fertige form ausgearbeitet und die halterung für die rückleuchte in den bauschaum eingebracht
komplette bank mit harz bestrichen und im kreuzgang laminiert.
oberfläche mit harz geglättet und anschleißend abgespachtelt und geschliffen
höcker von unten durch die klappe ausgehöhlt und alles lackiert.
sitzbankauflage aus alu angepasst, gepolstert und bezogen.
dann mußte noch ein neuer nummernschildhalter aus rundeisen gebogen und verschweißt werden.
irgendwie alles eine fleißarbeit, aber man kann seiner phantasie dabei freien lauf lassen.
materialkosten ca. 50€ und 15stunden arbeit.

weiter

und der neue halter